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Das Glueck Beginnt in Dir

Das Glueck Beginnt in Dir

Titel: Das Glueck Beginnt in Dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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indischen Weisheit: «Nichts ist gut oder schlecht, solange es nicht das Denken dazu macht», sagte der Meister. Als er gebeten wurde, das näher zu erklären, sagte er: «Ein Mann hielt fröhlich sieben Tage in der Woche ein Fastengebot ein. Sein Nachbar verhungerte bei dergleichen Diät.» Was damit gemeint ist: Wenn Askese nicht mit echter Freude geübt wird, raubt sie uns die Lebendigkeit. Wenn aber die Freude am Leben uns zur Askese treibt, dann führt sie uns in die innere Freiheit, zur Lust am Leben und in eine Lebendigkeit hinein, die ansteckt und auch anderen hilft. Von den Umständen hängt also alles ab, nicht von einem Dogma. Nur wer frei ist, ist lebendig.
9. APRIL :
Guter Wein reift in der Stille
    Alle Weisen preisen den Wert des Schweigens. Ein Sprichwort weiß: «Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.» Mit Reden kann ich viele Probleme lösen. Doch wer zu schweigen vermag, kommt mit dem Goldglanz der eigenen Seele in Berührung. Es gibt Menschen, die ständig reden müssen. Sie begegnen sich und dem Goldkern in sich niemals. «Schweigen ist der Anfang der Weisheit», sagt Schlomo Ibn Gewirol. Schweigen führt zu einem neuen Wissen: Ich schaue in mich hinein, ich sehe die Wirklichkeit, wie sie ist, ich verstelle sie nicht mehr mit Worten. Wer schweigt, wird weise. Er weiß mehr. Er sieht auf das Wesentliche. Friedrich Nietzsche hat den Wert des Schweigens am eigenen Leib erfahren. Er war oft mit sich allein. Aber geradeim Schweigen kamen ihm die wichtigsten Einsichten: «Der Weg zu allem Großen geht durch die Stille.» Die Stille klärt das Trübe in uns. So wie der gute Wein lange stehen muss, damit die Trübungen sich klären, so bedürfen wir der Stille, damit sich aller innere Schmutz setzen kann. Und nur wenn wir klar sehen, erkennen wir das Wesen der Dinge. Nur aus solcher Stille kann Großes hervorgehen. Da entdecken wir Neues. Wir sagen nicht nach, was alle anderen auch sagen. Wir kommen mit dem Sein selbst in Berührung. Und so geht uns auf, worum es eigentlich in unserem Leben geht.
10. APRIL :
Wozu das Leid?
    Wir schauen auf das Leiden Jesu, um uns mit dem eigenen Leid auszusöhnen. Das Leid darf sein. Es gehört zu mir. Ich suche es mir nicht aus. Aber es trifft mich. Und es fordert mich heraus, wie Jesus nach einem neuen Gottesbild Ausschau zu halten. Wer ist dieser Gott, der mir dieses Leid zumutet? Und was ist das Leben, dass es nicht ohne Leid auskommt? Was ist der Mensch, dass er an sich selbst so leidet?
11. APRIL :
Es bleibt eine Wunde
    Wenn ein Mensch von mir weggerissen wird, bleibt eine Wunde. Viele versuchen daher, dem Abschied aus dem Weg zu gehen. Sie schauen ihm nicht ins Auge. Doch dann holt sie der übersprungene Abschied nach dem Tod des geliebten Menschen ein. Abschied ist unausweichlich. Der Abschied, den wir von einem Sterbenden nehmen, erinnert uns an die vielen Abschiede, die wir im Leben erlitten haben. Auch wenn wir Abschied nehmen von Verstorbenen, üben wir uns ein in den eigenen Abschied: den Abschied von Menschen, den Abschied von Lebensgewohnheiten, von Gefühlen.
12. APRIL :
Osterspaziergang
    Das neue Leben im Frühling zieht uns ins Freie. Der Osterspaziergang hat nicht erst seit Goethe Tradition. Im Wandern durch die aufblühende Natur können wir etwas von Ostern verstehen.
    Wir nehmen den Sieg des Lebens über den Tod auch in der Schöpfung wahr. Indem wir durch die Natur wandern, fühlen wir uns eins mit der aufbrechenden Kraft der Natur, die alles Erstarrte wieder zum Leben erweckt. Im Wandern durch die Schöpfung werden wir selbst neu geschaffen. Wir spüren etwas von der Frische des Frühlings und von der Kraft des Lebens, die stärker ist als der Tod.
    Vorschlag: Machen Sie eine längere Wanderung durch die Natur. Stellen Sie sich vor, dass Sie auswandern aus allen Abhängigkeiten und aus allen Bildern, die Sie sich von sich selbst gemachthaben. Sie lassen alles hinter sich. Sie wandern sich frei von den Rollen, die Sie bisher gespielt haben, und gehen hinein in die einmalige Gestalt, als die Gott Sie gewollt hat.
13. APRIL :
Das Osterlachen
    Die italienische Volkskundlerin Maria Caterina Jacobelli hat ein Buch über das Osterlachen geschrieben. Im Mittelalter war es üblich, dass der Prediger im Ostergottesdienst Witze erzählte, die das Volk zum Lachen brachten. Manche Forscher meinen, das Osterlachen gehe auf einen Brauch in Ägypten zurück. Dort hatte das Lachen im Kult seinen festen Platz. Am dritten Tag nach der Auffindung des Osiris hat

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