Das Glueck Beginnt in Dir
Lebensspur in diese Welt eingraben, das bedeutet nicht, dass ich etwas Großes oder in den Augen meiner Umgebung Bedeutendes leisten muss. Es geht um etwas anderes: Es geht darum, dass ich mit meinem innersten Wesen in Berührung bin und es in diese Welt hinein ausstrahle. Für den einen ist es die Ausstrahlung von Heiterkeit, von Lebensfreude, für den anderen die Ausstrahlung von Weisheit und Tiefe, von Hoffnung und Zuversicht.
9. MAI :
Mit Herz und allen Sinnen
Psychologen wie Walter Lechler beklagen, dass es heute keine Kultur zwischenmenschlicher Liebe gebe. Sobald man zärtlich miteinander ist, glaubt man schon ein Anrecht darauf zu haben, mit dem Partner oder der Partnerin ins Bett zu gehen. Zärtlichkeit wird als Vorstufe zum sexuellen Verkehr gesehen und nicht als Wert an sich. Deshalb legt Walter Lechler in seiner Klinik soviel Wert auf einen zärtlichen Umgang, der keine Angst vor der Berührung hat, der aber bewusst den sexuellen Kontakt ausschließt. Für ihn ist das ein heilender Faktor seiner Therapie. Es ist eine Liebe, die sich auf den anderen einlässt, die ihn ganz nahe an sich heranlässt, die ihn umarmt und körperlich spürt, ohne ihn besitzen oder vereinnahmen zu wollen. Er spricht von «Sexualität versus Sensualität», von der Verwandlung der Sexualität in Sinnlichkeit. Wir müssen lernen, sinnliche Menschen zu werden, diese Welt sinnlich wahrzunehmen, einander mit allen Sinnen zu spüren. Je sinnlicher ich bin, desto mehr kann ich genießen und desto besser kann ich den anderen freilassen. Ich werde nicht an ihm kleben und ihn vereinnahmen, sondern ihn spürend loslassen. Unserer Zeit täte so eine neue Kultur zärtlicher Liebe gut.
10. MAI :
Tägliche Übung
«Im Grunde ist jedes Unglück gerade nur so schwer, wie man es nimmt.» Die österreichische Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach hat mit diesem Satz vor allem die kleinen Missgeschicke des Tages im Sinn. Und da liegt es an uns, wie schwer wir das nehmen, was uns widerfährt. Wir können uns hineinsteigern und am Sinn unseres Lebens zweifeln, oder wir können es als Herausforderung nehmen, an der wir wachsen können. Das Glück liegt in unserem Herzen. Wir haben die Wahl.
11. MAI :
Schicksalschläge
Wir können ein Unglück nicht ändern. Wenn wir einen Autounfall haben, können wir ihn nicht rückgängig machen. Aber wir können dankbar sein, dass wir mit dem Leben davongekommen sind. Natürlich kann und darf die Deutung nicht willkürlich sein. Wenn jemand beim Unfall ums Leben kommt, können wir das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es tut weh. Und es tut uns gut, diesen Schmerz zuzulassen. Aber auch hier wird es an uns liegen, wie schwer wir es auf Dauer nehmen, ob wir uns ein Leben lang davon niederdrücken lassen, oder ob wir durch die Trauer hindurch zu einer neuen Intensität des Lebens gelangen.
12. MAI :
Stehvermögen
Um die eigene Standfestigkeit zu spüren, empfiehlt sich folgende Übung: Stelle dich gut hin, die Füße etwa in Hüftbreite auseinander. Sage dir: «Ich habe Stehvermögen. Ich kann für mich einstehen. Ich stehe zu mir.» Spüre in dich hinein, ob die Sätze mit deinem Stehen übereinstimmen. Dann stell dich ganz eng hin, mit hochgezogenen Schultern und sage die gleichen Sätze … Und dann stelle dich ganz breit hin, so wie die Cowboys in den Wildwestfilmen, und meditiere dich in diese Sätze hinein … Du wirst sehen, dass die beiden letzten Haltungen den Sätzen widersprechen. Die erste sagt: Wer in sich beziehungsweise in Gott ruht, der steht fest, ohne sich festzukrallen. Er ist in sich klar.
13. MAI :
Dem eigenen Stress auf der Spur
Etwas zu leisten tut gut. Leistung lockt unsere Fähigkeiten heraus. Arbeit tut nicht gut, wenn sie das Leben ganz und gar bestimmt. Es tut uns nicht gut, wenn wir uns ständig überfordern. Stress mag für viele als Statussymbol gelten. Aber die Wahrheit ist: Stress zeigt meistens, dass einer nicht gut mit sich umgehen kann. Es führt nicht weiter, hart gegen sich selbst zu sein und sich an die Überlastung zu gewöhnen. Wer hart ist gegen sich selbst, ist in Gefahr, sein Herz auch gegenüber den anderen zu verhärten. Versuche, die Ursachen für deinen Stress zu entdecken – und die nötige Abhilfe zu schaffen.
14. MAI :
Teilen statt klammern
Eine der klarsten Geschichten über Reichtum steht im Evangelium des Lukas. Lukas schreibt für den damaligen Mittelstand, für Großgrundbesitzer, Großhändler und Steuereintreiber, die es zu einem gewissen
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