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Das Glueck Beginnt in Dir

Das Glueck Beginnt in Dir

Titel: Das Glueck Beginnt in Dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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Wenn wir aus unserer inneren klaren Quelle schöpfen, können wir viel und gut arbeiten. Und wir werden es mit neuer Freude und Energie tun. Die eigene Quelle bringt etwas Erfrischendes in unseren Leib und unsere Seele. Und sie lässt das, was wir tun, auch gelingen.
5. SEPTEMBER :
Innehalten, nach innen horchen
    Jesus hat uns in seinem Verhalten gezeigt, wie auf äußere bedrängende Situationen zu reagieren wäre. Als die Pharisäer ihm eine Frau brachten, die beim Ehebruch ertappt worden war, fühlte er sich in die Enge gedrängt. Er wusste, dass alles, was er sagte, gegen ihn verwendet werden konnte. Wenn er sich auf die Spielregeln der Pharisäer eingelassen hätte, hätte er verloren. Doch er tauchte ab. Er beugte sich bis auf den Boden und schrieb mit seinen Fingern in den Sand. Das war in dieser angespannten Situation für ihn der Weg, mit seiner inneren Quelle in Berührung zu kommen. Und auf einmal stand er auf und sagte den Umstehenden: «Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie» (Johannes 8,7). Gegen diesen Satz waren die Pharisäer machtlos. Einer nach dem andern ging weg. Jesus hat sich also den Spielregeln der andern entzogen. Er hat innegehalten und im Innehalten seine eigene Mitte entdeckt. In seiner Mitte spürte er eine kreative Lösung in sich aufsteigen.
    In dieser Reaktion Jesu steckt für mich ein wichtiges Vorbild: Statt auf die anderen zu starren und mir den Kopf zu zerbrechen, wie ich ihre Erwartungen erfüllen oder auf ihre feindlichen Attacken sinnvoll reagieren könne, muss ich zuerst einmal innehalten und mich selbst spüren. Wenn ich in meine Mitte komme, werde ich auch Lösungen entdecken, die aus der inneren Quelle entspringen und nicht aus der Reaktion auf die andern.
6. SEPTEMBER :
Spirituelle Quellen
    Viele haben heute das Gefühl, dass die Quelle, aus der sie leben, trüb geworden ist. Sie hat ihre erneuernde Kraft verloren. Oder sie ist eingetrübt durch Haltungen, die der Seele nicht gut tun, oder durch Emotionen, die von außen her eine ursprünglich reine Quelle beschmutzen. Da sehnen sich viele Menschen nach einer Klarheit, die erfrischt und Leben schenkt. Wenn ich in Vorträgen von den Quellen spreche, aus denen wir schöpfen, vor allem von den spirituellen Quellen, dann werde ich immer wieder gefragt: Wie komme ich denn in Berührung mit dieser inneren Kraft, die ich die Quelle des Heiligen Geistes nenne?
7. SEPTEMBER :
Spirituelle Fehleinschätzung
    Meditation ist für mich ein wichtiger Weg, um mit meiner inneren Quelle in Berührung zu kommen. Aber ich kenne Menschen, die meditieren, um dem Leben auszuweichen. Sie flüchten sich in die Meditation, weil sie unfähig sind, sich auf Menschen einzulassen. Ihre Beziehungsstörung überhöhen sie spirituell. Sie fühlen sich als etwas Besonderes und merken gar nicht, dass ihre Meditation sie nicht zum Leben führt, sondern in die Isolierung. Diese Isolierung verstehen sie als Ort, an dem sie ihre Spiritualität leben können. Doch von solchen Menschen geht keine Kraft aus. Sie kreisen letztlich in der Meditation nur um sich, anstatt aus der inneren Quelle heraus für die Menschen da zu sein und sich an die Arbeit hinzugeben.
8. SEPTEMBER :
Raum der Stille – in mir
    Die Stille ist nicht eigentlich außerhalb. Sie ist vor allem in mir. Die Mystiker sind davon überzeugt, dass in uns ein Raum der Stille ist, in dem Gott wohnt. Wir müssen die Stille nicht schaffen. Sie ist in uns. Aber wir sind oft von ihr abgeschnitten. Daher ist es gut, in der äußeren Stille den inneren Raum des Schweigens in sich zu entdecken und sich dorthin zurückzuziehen. In diesen Raum der Stille können die Menschen mit ihren Erwartungen und Ansprüchen, mit ihren Urteilen und Beurteilungen nicht vordringen. Dort kann niemand mich verletzen. Zu diesem Raum der Stille haben auch die eigenen Gedanken und Gefühle, meine Ängste, meine Sorgen, meine Selbstentwertungen und Selbstverurteilungen keinen Zutritt.
9. SEPTEMBER :
Mein eigener Rhythmus
    Wir sollten gerade in unserer hektischen Zeit mit ihren immer stärker werdenden äußeren Anforderungen nach dem eigenen Rhythmus suchen. Gerade, wenn wir das Gefühl haben, dass unser Zeit-Takt von außen bestimmt wird, von der Arbeit, von den vielen Verpflichtungen, und gerade weil wir uns nicht einfach aussuchen können, was und wie viel wir zu tun haben, ist das unsere ureigene Aufgabe, bei all den äußeren Anforderungen doch den eigenen Rhythmus zu finden und so zu uns zu

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