Das Glueck Beginnt in Dir
umgehen. Verdrängung der Angst führt zur Erstarrung und verbraucht sehr viel Energie. Wer seine Angst unter Verschluss hält, dem fehlt die Energie zum Leben. Er fühlt sich oft erschöpft. Deshalb muss die Angst verwandelt werden. Dann wird sie zu einer Quelle des Lebens für uns, zu einer Quelle der Wahrhaftigkeit, der Klarheit und der Achtsamkeit. Der Weg zur Verwandlung geht über das Gespräch mit der Angst und über die Öffnung der Angst auf Gott hin.
30. AUGUST :
Nichts überspringen
Wenn wir mit unserer Angst reden, wird sie uns auf wichtige Haltungen und Fehlhaltungen stoßen. Und wir werden im Gespräch mit unserer Angst immer wieder auf das Eigentliche unseres Lebens verwiesen. Im Grunde – so ist es die Überzeugung der Bibel – vermag nur Gott unsere Angst zu beruhigen. Aber der Glaube darf die natürlichen Bedingungen unserer Psyche nicht überspringen. Es gibt auch Ängste, die der Glaube an Gott nicht zu heilen vermag. Da braucht es die Demut, sich in die Urgründe und Ursachen seiner Angst hinabzubegeben und sich dem zu stellen, was uns da begegnet.
31. AUGUST :
Am Ende des Tunnels
Gerade in der jüngsten Zeit bin ich immer wieder auf das Thema Angst gestoßen. Menschen fingen an, von ihrer Angst zu erzählen. Wenn in einer Gruppe jemand auf seine Angst zu sprechen kam, bekamen auch die andern Mut, von ihrer Angst zu reden. Meine Erfahrung ist: Wenn wir es wagen, über unsere Angst zu sprechen, dann verliert sie ihre Macht. Wer seine Angst anschaut, wird von ihr nicht mehr bestimmt. Wer nur gegen seine Angst kämpft, weckt in ihr eine so starke Gegenkraft, dass er ständig um sie kreist und von ihr verfolgt wird. Wer sie jedoch liebevoll anschaut und sie sich zum Freund macht, den wird sie in eine größere Lebendigkeit und Freiheit führen, in eine neue Tiefe des Vertrauens und der Liebe.
SEPTEMBER: Die Botschaft des Herzens
1. SEPTEMBER :
Quellen wollen fließen
Eine Quelle will fließen. Du kannst das Wasser der Quelle nicht allein für dich behalten. Es bleibt nur frisch und erfrischend, wenn es strömt. Sonst wird es schal und verliert seine Kraft. Die Quelle will in dir strömen, aber auch von dir weg auf andere hin. Wo fließt heute Energie bei dir? Dort, wo das Leben in dir strömt, bist du in Berührung mit dem Grund deines Lebens. Vielleicht hast du den Eindruck, dass das Leben momentan eher stockt. Dann stelle dir vor, wohin deine Energie strömen möchte. Was würde dich lebendig machen? Ist es ein schöner Urlaub in einem fremden Land? Oder eine Arbeit, für die du dich gerne engagieren würdest? Oder eher ein kreatives Tun?
2. SEPTEMBER :
Traumbilder
Träume einfach einmal vor dich hin, was du gerne tun würdest. Und entwerte deine Träume nicht gleich durch das Argument, dass sie sowieso unrealistisch sind. Beim Träumen ist es wichtig, Wunschbilder zuzulassen, ohne gleich nach der konkreten Verwirklichung zu fragen. Erst im zweiten Schritt sollst du dir überlegen, wie du das konkret umsetzen kannst. Ist es möglich, deine Träume in deinem jetzigen Beruf wahr werden zu lassen? Oder musst du dir eine andere Arbeit suchen? Ist der Traum vielleicht ein Bild für das, was du gerade tust? Dann könnte das Bild dir schon helfen, die Energie in dir wieder zum Fließen zu bringen. Es bringt etwas in dir in Bewegung.
3. SEPTEMBER :
Unser inneres Kind heilen
Jeder von uns trägt in sich das Kind, das er einmal war. Da ist das verletzte Kind, das wir in den Arm nehmen sollen, um es zu trösten und für es zu sorgen. Anstatt zu jammern, sollen wir mütterlich und väterlich mit dem kleinen Jungen und dem verlassenen Mädchen umgehen – dem Kind, das wir selber sind. Wir übernehmen die Verantwortung für das hilflose und gekränkte Kind in uns. Zugleich gibt es in uns aber auch das göttliche Kind. Es steht für das Potenzial an Kreativität und Fantasie, das wir in uns vorfinden. Es ist das, was uns Gott von Geburt an mitgegeben hat. Es sind unsere Fähigkeiten, unsere Art und Weise, zu denken und zu fühlen. Und es ist unsere ganz persönliche Weise, unser Leben zu gestalten.
4. SEPTEMBER :
Wo fließt die eigene Energie?
Wenn wir in der Kindheit nach Situationen suchen, in denen wir uns vergessen konnten, in denen wir ein «Flow-Gefühl» hatten, geht es in erster Linie darum zu entdecken: Was ist mir wichtig? Wo fließt in mir die Energie? Die eigenen Quellen schützen uns davor, uns in ein Korsett zu zwängen und uns eine Art des Arbeitens aufzuzwingen, die uns auslaugt.
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