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Das Glueck einer einzigen Nacht

Das Glueck einer einzigen Nacht

Titel: Das Glueck einer einzigen Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Bryan
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Mrs….“ Er ließ sich zu einem charmanten Lächeln herab. „Darf ich Sie Barbara nennen?“ fragte er ein wenig übereifrig.
    „Natürlich, Mason“, stimmte Barbara freundlich zu.
    Als er merkte, wie einfach doch mit ihr umzugehen war, und wie geschickt er es anstellte, trat ein selbstgefälliger Ausdruck in sein Gesicht. Diese lebenslustige Erbin würde wie Wachs in seinen Händen sein! „Wie ich Ihnen bereits sagte, Barbara: Nachdem ich wußte, wer Sie sind, habe ich mir erlaubt, mich mit dem Umfang Ihres Aktienbesitzes vertraut zu machen. Ich wollte vorbereitet sein, falls Sie an mich herantreten sollten. Wenn ich…“ hier verbesserte er sich sofort,
    „wenn wir, ich meine die Handelsbank, Ihnen also in irgendeiner Weise behilflich sein können…“
    „Wie aufmerksam von Ihnen“, sagte Barbara mit sanfter Stimme, obwohl sie innerlich vor Wut kochte. Sein Verhalten hatte sie vorausgesehen. Die Privatdetektei, die sie mit den Nachforschungen beauftragt hatte, hatte gute Arbeit geleistet. Mason Hershell war ebenso dumm wie korrupt. Sie hoffte nur, daß die Nachforschungen in allen anderen Punkten ebenso korrekt ausgefallen waren. Und sie vertraute auf die Tatsache, daß Masons Vater die Familienehre mit der gleichen Besessenheit wahren würde, wie sein Sohn sie mißbrauchte.
    Mason war so selbstzufrieden, daß ihm der harte Glanz in Barbaras Augen ganz entging. Statt dessen beobachtete er hingerissen ihre katzenhaften Bewegungen.
    Er träumte davon, den Knoten, zu dem sie ihr langes Haar geschlungen hatte, aufzulösen und mit beiden Händen durch die schimmernde, kastanienbraune Mähne zu streichen. Mason fing gerade an, sie im Geiste auszuziehen, als er merkte, daß sie mit ihm sprach.
    „Ich habe von meinen Mitarbeitern einen vorläufigen Bericht über die mich interessierende Gesellschaft ausarbeiten Lassen. Wenn Sie ihn sich angesehen haben, werden Sie bestimmt verstehen, welche Art Hilfe ich von Ihnen brauche…“ Barbara machte eine bedeutungsvolle Pause und verbesserte sich dann, während sie ihm ihren Aktenordner reichte. „Wie ungeschickt von mir. Ich wollte natürlich sagen: von der Handelsbank.“
    „Aber ganz und gar nicht, Barbara. Die Bank und ich – wir sind ein und dasselbe“, versicherte ihr der Bankier geschmeichelt. Als er ihr dann den Ordner abnahm, ließ er seine Hand länger als notwendig auf der ihren liegen.
    „Das hoffe ich, Mason“, sagte sie bestimmt und zog langsam ihre Hand zurück.
    Mason Hershell lehnte sich bequem in seinem Sessel zurück, um sich den Bericht anzuschauen. Doch kaum hatte er den ersten Absatz überflogen, als seine Finger sich in die Blätter krallten. Er beugte sich näher über das Dokument, las immer hektischer weiter.
    Langsam wich das überlegene Lächeln von seinen Lippen. Ungläubig blickte er von dem Bericht zu Barbara und dann wieder zurück zu dem Bericht. Endlich räusperte er sich nervös.
    „Hier steht, daß die betreffende Gesellschaft die FarrettBergwerke sind.“ Als Barbara nickte, verschwand seine verbindliche Miene vollends. „Das kann doch nicht Ihr Ernst sein?“
    „Aber ja, Mason“, sagte sie zögernd.
    Irgend etwas in ihrer Stimme machte ihn aufmerksam. Er legte den Bericht beiseite, als sei für ihn die ganze Angelegenheit bereits erledigt. „Ich fürchte, Sie sind falsch informiert, Mrs. Hayden“, erklärte Mason kühl. Absichtlich war er wieder zu der formellen Anrede übergegangen. „Eine Übernahme der Farrett
    Bergwerke steht außerhalb jeder Diskussion.“
    „Ich glaube nicht, Mason“, beharrte Barbara mit einem leisen Lächeln. „Zufällig weiß ich, daß Ihre Bank ein Pfandrecht auf die Bergwerke hat – eine zweite Hypothek, die zur Erweiterung und Modernisierung des Betriebs aufgenommen wurde. Es steht alles in dem Bericht, Mason. Lesen Sie doch bitte weiter.“ Ihr sicheres Auftreten ärgerte Mason. Er zog es vor, diese Unterhaltung nicht länger fortzusetzen. Abrupt stand er auf und hielt ihr den Aktenordner hin. „Ich muß Ihnen leider mitteilen, daß die Handelsbank kein Interesse an einem Verkauf des Schuldscheins hat, Mrs. Hayden. Es ist zwar ein interessanter Vorschlag, aber ich fürchte, er ist völlig abwegig. Und jetzt, falls Sie nichts anderes mit mir zu besprechen haben…“ Bedeutungsvoll blickte er zur Tür.
    Jetzt war Barbara es leid, noch länger um die Sache herumzureden. „Ich habe Ihnen ein Ultimatum gesetzt, Mason, keinen Vorschlag unterbreitet. Setzen Sie sich gefälligst wieder hin

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