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Das Glück einer Sommernacht

Das Glück einer Sommernacht

Titel: Das Glück einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wallace
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die Ausrede mit dem Fahren erklären?“
    „Wer sagt, dass es eine Ausrede ist?“ Kelsey spürte, wie sich der letzte klare Gedanke in ihrem Kopf unter seinem intensiven Blick auflöste. Nur noch mit Mühe konnte sie seinen Worten folgen. Er wollte wissen, warum sie keinen Alkohol trank? Na schön, sie konnte ihm auch die Wahrheit sagen.
    „In meiner Kindheit sind mehrere unerfreuliche Geschichten passiert, und bei den meisten war Alkohol mit im Spiel“, erklärte sie mit einer wegwerfenden Handbewegung, die hoffentlich überzeugend wirkte.
    „Hing das auch mit Ihrer Großmutter zusammen?“
    „Grandma Rosie hat viel Unheil angerichtet, egal ob in nüchternem oder betrunkenem Zustand.“ Ebenso wie ein bestimmter Pflegevater, aber darüber wollte sie jetzt auf keinen Fall reden. Nicht an diesem Abend. „Ich habe einfach beschlossen, den Alkohol von vornherein zu meiden. Für mich ist das die beste Lösung.“
    Alex’ eindringlicher Blick war weich geworden. „Es tut mir leid.“
    „Wieso? Sie hatten ja nichts damit zu tun“, antwortete sie und lachte. Sie wollte nicht von ihrer Vergangenheit reden. Der Abend war zu schön, um an Dinge zu denken, die sie nicht ändern konnte.
    Oder an Dinge, die außer Reichweite sind, warnte sie eine leise innere Stimme.
    Sie blendete diese innere Stimme einfach aus und wechselte das Thema. „Haben Sie die ganzen Blumenarrangements gesehen? In diesem Saal gibt es heute Abend wohl mehr Blumen als in Ihrem Garten.“
    „Hm“, machte Alex nur.
    „Finden Sie nicht?“
    „Ich finde“, sagte er und neigte sich ein wenig zu ihr, „dass Sie eine unglaublich starke Frau sind. Weil Sie aus allem, was Sie durchgemacht haben, so sprühend und lebendig herausgekommen sind.“
    „Ich bin nicht stärker als andere Frauen“, entgegnete sie sofort.
    „Sie machen sich selbst kleiner, als Sie sind.“ Er kam ihr noch ein wenig näher. „Und Sie sind unendlich viel schöner als diese Blumen.“
    Etwas hatte sich um sie herum verändert. In Alex’ Miene las Kelsey, dass er es auch spürte. Ein stummes Erkennen und eine Art Einverständnis. Es war, als träfen sie in diesem Augenblick aus entgegengesetzten Richtungen in der Mitte einer Brücke aufeinander.
    Alex setzte sein Glas ab und wies mit dem Kopf zu einem nahen Ausgang.
    „Komm mit“, flüsterte er.

8. KAPITEL
    Sie waren noch nicht ganz an der Tür, da verstellte ihnen eine große, breite Gestalt in einem marineblauen Sakko den Weg.
    Tom Forbes! Er strahlte, als wären sie uralte Freunde.
    „Kelsey! Ich dachte mir doch, dass ich Sie in der Menge gesehen habe.“ Sein Blick wanderte zwischen ihr und Alex hin und her. „Und Sie haben doch noch einen Freund mitgebracht.“
    Weil Kelsey nicht wusste, wie sie reagieren sollte, lächelte sie nur wortlos zurück. Sie kam sich in diesem Augenblick wie in einem Kinofilm vor, in dem die Heldin sich plötzlich zwischen zwei Rivalen um ihre Gunst wiederfindet. Allerdings stand sie hier nur zwischen einem flüchtigen Bekannten, dessen Ego sie mit einer Absage gekränkt hatte, und einem … Sie wusste nicht mehr, wie sie ihr Verhältnis zu Alex treffend beschreiben sollte. Aber die Situation war ihr trotzdem unangenehm.
    „Möchten Sie mich vielleicht vorstellen?“, fragte Tom. Er lächelte immer noch breit, aber seine ganze Haltung wirkte leicht angespannt.
    „Natürlich.“ Kelsey gab sich einen Ruck und wies flüchtig mit der Hand auf ihn. „Tom Forbes, und das ist …“
    Sie kam gar nicht weiter, denn Tom streckte schon die Hand aus und ignorierte Alex’ Gips dabei völlig. „Alex Markoff! Ich bin ein großer Fan von Ihnen und habe alle Ihre Bücher gelesen.“
    Halb erwartete Kelsey, dass Alex die dargebotene Hand ignorieren würde, aber das tat er nicht. Er reichte Tom seine Linke und ließ zu, dass der sie begeistert sekundenlang schüttelte.
    „Kelsey hat erwähnt, dass sie Ihr Manuskript abschreibt“, bemerkte Tom.
    „Ach, ja?“ Alex sah zu ihr herüber.
    Sie war innerlich zusammengezuckt. Dieser furchtbare Tom! Natürlich freute Alex sich nicht, das zu hören! Was dachte er jetzt nur von ihr? Dabei entsprach Toms Darstellung nicht mal der Wahrheit.
    „Ich habe erwähnt, dass ich für einen Schriftsteller arbeite, und dann hat er Sie neulich mit mir bei Farley gesehen“, stellte sie klar.
    „Ich freue mich schon auf die Lektüre, ich kann es gar nicht mehr erwarten“, meldete Tom sich wieder zu Wort. „Weiß man schon, wann das Buch erscheinen

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