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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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bekommst, wenn ich nicht mehr da bin. Und ich hoffe, die Briefe stimmen dich nicht traurig, aber sie stellen meine einzige Chance dar, noch einmal mit dir zu sprechen. Als ich noch gesund war, hast du mich zu einem glücklicheren Menschen gemacht, als ich mir je hätte erträumen können. Im Irak und in Afghanistan habe ich mir immer vor Augen geführt, dass ich in denselben Himmel schaue wie du, und ich habe an die gleichen Dinge gedacht wie du. Ich wollte bei dir sein und fieberte dem Tag unseres Wiedersehens entgegen. Du hast mir drei wundervolle Kinder geschenkt, obwohl ich so ein großes Geschenk gar nicht verdient habe. Ich erzähle dir das alles, obwohl du es bereits weißt, denn solche Dinge kann man einfach nicht oft genug aussprechen.
    Du sollst wissen, dass ich bei dir geblieben wäre, wäre es nur irgend möglich gewesen. Ich habe so hart gekämpft, wie ich konnte. Ich werde nie verstehen, warum ich so früh von dir gehen muss, aber ich habe mich damit abgefunden. Du sollst wissen, dass du das Wichtigste in meinem Leben bist und dass ich dich vom ersten Augenblick an geliebt habe. Die Tage mit dir waren die glücklichsten meines Lebens. Ich habe versprochen, immer für dich da zu sein, und daran wird sich nichts ändern. Denn meine Liebe zu dir ist so stark, dass ich auch über dich wachen werde, wenn ich nicht mehr da bin. Und ich werde nie aufhören, dich zu lieben. Nicht einmal der Tod kann mich davon abbringen.
    In Liebe,
    Jack
    Jack steckte den Brief wieder in den Umschlag und legte das Bündel in die Schublade zurück. Dann zog er das Foto aus seiner Kitteltasche und betrachtete es. Seine Familie lächelte ihn an. Er dachte an all die anderen Menschen an diesem Ort, die ihn nie wieder lebend verlassen würden. Ihm war dieses Schicksal erspart geblieben.
    Warum ausgerechnet mir?
    Darauf wusste Jack keine Antwort. Eines aber wusste er: Er würde seine zweite Chance nicht verschwenden.

KAPITEL 13
    Ein paar Tage später wurde Jack Armstrong aus dem Hospiz entlassen und in eine Rehaklinik überwiesen. Er fuhr mit einem Shuttlebus dorthin. Auf der Fahrt starrte er aus dem Fenster und staunte wie ein Kind über all die Dinge, von denen er geglaubt hatte, er würde sie niemals wiedersehen. Er sah einen Vogelschwarm. Einen Postboten. Ein Kind, das zum Schulbus lief. Er nahm sich vor, nie mehr etwas als selbstverständlich zu betrachten.
    Der Fahrer war ein älterer Mann mit Pelzmütze und kurzem weißem Bart. Jack war der einzige Fahrgast.
    Als sie vor der Klinik hielten, sagte der Mann: »Ich hätte nie gedacht, dass ich mal jemanden aus dem Hospiz hierherfahren würde.«
    »Das kann ich mir denken«, erwiderte Jack. Er hielt eine kleine Reisetasche in der Hand. Darin befanden sich ein paar Kleidungsstücke, ein Paar Tennisschuhe und die Briefe, die er Lizzie geschrieben hatte. Als er in sein Zimmer kam, ließ er den Blick über das schlichte Mobiliar und das einzelne Fenster schweifen, durch das man auf den schneebedeckten Innenhof schauen konnte. Jack verstaute seine wenige Habe und setzte sich aufs Bett.
    Als eine vertraute Person den Raum betrat, hob er den Blick.
    »Sammy? Was machst du denn hier?«
    Sammy Duvall trug einen grauen Trainingsanzug. »Was glaubst du wohl?«, antwortete er. »Ich bringe dich wieder in Form. Sieh dich doch mal an. Man hat mir zwar gesagt, dass es dir schon besser geht, aber du siehst immer noch scheiße aus.«
    »Ich verstehe nicht. Im Hospiz hast du mich nicht besucht, und ich habe dir auf Band gesprochen.«
    Der Schalk verschwand aus Sammys Augen. Er setzte sich neben Jack aufs Bett. »Ich habe dich im Stich gelassen.«
    »Was redest du da? Du hast alles für mich getan.«
    »Nein, habe ich nicht. Auf dem Friedhof habe ich dir gesagt, ich würde immer für dich da sein, aber das stimmte nicht.« Er hielt kurz inne. Jack hatte Sammy noch nie so nervös gesehen. Ein solches Gefühl passte einfach nicht zu einem Mann wie ihm. Sammy Duvall konnte nichts erschüttern.
    Doch Sammys Stimme zitterte, als er weitersprach. »Ich … Ich hätte dich besuchen sollen, aber … aber dich an diesem Ort zu sehen, wo du nur darauf gewartet hast …«
    Jack legte dem älteren Mann die Hand auf die Schulter. »Ist schon okay, Sammy. Ich verstehe das.«
    Sammy wischte sich die Augen ab und sagte: »Wie auch immer … Jetzt bin ich jedenfalls hier. Und du wirst dir schon bald wünschen, das wäre ich nicht.«
    »Warum?«
    »Ich bin dein Drill Sergeant.«
    »Was?«
    »Ich habe mit den Jungs

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