Das Glück eines Sommers
kennengelernt, als ich joggen war. Danach sind wir ein paar Mal gemeinsam gelaufen.«
»Danke, dass du mir das sagst.« Jack musterte Blake. »Du kommst mir bekannt vor.«
Blake schaute verlegen drein. »Ich war in dem Auto, das Sie beinahe von der Straße gedrängt hätte.«
»Das Mädchen, das am Steuer saß, heißt Tiffany«, sagte Mikki. »Sie ist superreich. Was für ein Schock.«
»Ich habe Tiffany gesagt, sie soll langsamer fahren«, sagte Blake kleinlaut. »Aber sie hört auf niemanden.«
»Darauf möchte ich wetten«, schnaubte Mikki verächtlich.
Blake drehte sich zu ihr um. »Hey, wir haben nächsten Freitag eine kleine Party am Strand. Hättest du Lust, ein bisschen mit uns rumzuhängen? Es gibt zu essen und ein Lagerfeuer, und wir hören uns Musik an.«
»Und natürlich habt ihr keinen Alkohol«, mischte Jack sich ein.
»Natürlich nicht, Sir«, erwiderte Blake sofort, obwohl seine Freunde schelmisch grinsten.
»Ja, sicher doch. Meine Tochter wird sich deswegen noch mal bei dir melden«, sagte Jack.
Mikki funkelte ihren Vater wütend an.
»Die Fete steigt um neun Uhr abends«, erklärte Blake, »ungefähr auf der Hälfte unserer Laufstrecke. Da, wo das große gelbe Haus steht.«
»Verstanden.«
»Okay. Ich hoffe, ich sehe dich dann.«
Die jungen Männer gingen davon.
»Was war das denn?«, wollte Jack wissen.
»Hast du einen Freund?«, fragte ein grinsender Cory. »Ich dachte, du magst diesen Liam.«
Mikki lief rot an. »Würdet ihr zwei bitte den Mund halten?«
»Der Kerl hat ja nicht mal ’nen Ohrring, und sein Haar ist auch vollkommen normal«, sagte Jack. »Das ist doch nicht dein Typ. Obendrein spielt er Football, um Himmels willen. Du hasst doch Footballspieler.«
»Wer hat dir das gesagt?«
»Deine Mom. Sie hat sich immer darüber lustig gemacht, weil sie einen Footballspieler geheiratet hat.«
»Ich kann selbst entscheiden, wer mein Typ ist und wer nicht!«, fuhr Mikki auf.
»Aber ich bin immer noch dein Vater, und mir gefällt die Vorstellung nicht, dass …«
»Hey, Wundermann!«
Jack drehte sich um.
»Hier drüben, Wundermann!«
Jack sah zwei große Männer in einem Pick-up. Sie starrten ihn an. Einer streckte den Kopf zum Fenster heraus. »Ich brauche auch ein Wunder, Chef. Kannst du mal eben rüberkommen und mir etwas Weihwasser auf die Birne spritzen?« Er winkte mit einer Fünfdollarnote. »Natürlich erwarte ich keine kostenlosen Wunder. Ich zahle gut.« Die beiden Männer brachen in schallendes Gelächter aus, stiegen aus dem Pick-up, lehnten sich an die Motorhaube und verschränkten die dicken Arme vor der Brust. Beide trugen Jeans, schmutzige T-Shirts und fettige Baseballkappen. Ihre nackten Arme waren mit Tattoos übersät.
Cory schaute seinen Vater ängstlich an. »Dad?«
»Ist schon okay, Cory. Wir gehen einfach weiter.«
Sie gingen an den Männern vorbei.
Einer sagte: »Hey, Wundermann, bist du dir etwa zu fein für arme Schweine wie uns?«
Mikki fuhr herum und rief den Männern wütend zu: »Werdet erwachsen, ihr Vollidioten!«
»Mikki«, drängte Jack, »geh einfach weiter.«
»Ja, Mikki«, äffte einer der Männer ihn nach, »geh einfach weiter, Süße.«
Bei diesen Worten versteifte sich Jack. Beinahe hätte er sich umgedreht, doch er hatte seine Kinder dabei, und er wusste, dass eine Konfrontation ohnehin nichts bringen würde. Er sagte zu den Kindern: »Wenn wir zurück sind, gehen wir zum Strand, und …«
»Hey, Wundermann, stimmt es, dass deine Schlampe von Frau dich mit deinem besten Freund betrogen hat? Bist du deshalb von den Toten zurückgekehrt?«
Jack bewegte sich so schnell, dass Cory die Hand noch in die Höhe hielt, mit der er sich bei seinem Dad festgehalten hatte. Als Jack sich auf die beiden Kerle stürzte, schlug der Erste von ihnen zu. Jack duckte sich unter dem Schlag weg, packte die Hand des Mannes, riss sie nach hinten und über die Schulter, schleuderte den Burschen herum und warf ihn mit dem Kopf voran gegen den Pick-up. Blut strömte aus einer Risswunde. Als der Mann sich umdrehte, um anzugreifen, wich Jack geschickt aus und schickte ihn mit einem wuchtigen Schlag ans Kinn zu Boden. Der zweite Mann warf sich gegen Jacks Rücken und rammte ihn mit dem Gesicht gegen einen Lampenmast. Doch einen Sekundenbruchteil später hatte Jack sich zu ihm umgedreht, hämmerte ihm die Faust auf den Solarplexus, dass er vornüberklappte, und trat ihm die Beine weg. Ein Ellbogenstoß in den Nacken schickte den Mann endgültig zu
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