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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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gesagt, es war ein ziemlicher Schock für mich …«
    »Sie hat mir einen Brief hinterlassen, der manches erklärt.«
    »Mir hat sie auch einen Brief hinterlassen.«
    »Mutter hat immer an alles gedacht«, bemerkte Bonnie trocken.
    »Ich spiele mit dem Gedanken, auch den Leuchtturm instand zu setzen. Lizzies Leuchtturm.«
    »Bitte, tu das nicht«, sagte Bonnie. »Weißt du, dass sie von dem verdammten Ding geradezu besessen war?«
    »Sie hat mir davon erzählt«, antwortete Jack. »Aber sie war damals noch ein Kind.«
    »Es hat Jahre gedauert. Jeden Abend ist sie den Leuchtturm raufgestiegen. Sie hat uns das Licht einschalten und auf das Wasser richten lassen, um nach Tillie zu suchen.«
    »Den Himmel«, sagte Jack.
    »Was?«
    »Lizzie hat nach Tillie im Himmel gesucht.«
    »Ja, nun … Jedenfalls, das war eine große Belastung für uns alle. Als Fred das Jobangebot aus Cleveland bekam, haben wir uns sofort darauf gestürzt. Ich war vollkommen überrascht, als Lizzie mir davon erzählt hat, hierher zurückzukommen.«
    »Sie war kein kleines Mädchen mehr. Sie war eine erwachsene Frau mit drei Kindern. Sie wollte nicht mehr den Himmel suchen und auch nicht mehr ihre tote Schwester.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?«
    »Glaub mir, das kann ich.«
    »Wieso?«
    »Weil ich Lizzie kenne.«
    Bonnie wandte sich ab, schien aber nicht überzeugt zu sein.
    Jack beschloss, das Thema zu wechseln. »Du und Fred, ihr seid hier jederzeit willkommen, Bonnie. Das Haus ist sowieso mehr deines als meines.«
    »Das ist nett von dir, aber das kann ich nicht. Ich habe schon allen Mut aufbringen müssen, um heute herzukommen.« Bonnie stand auf und ging zu einem Türrahmen, in dem sich Kerben in unterschiedlicher Höhe befanden. »Schau mal, hier habe ich die Größe meiner Kinder gemessen. Lizzie ist viel schneller gewachsen als ihre älteren Schwestern. Das hat sie verrückt gemacht.«
    »Wir haben die Kerben gesehen«, sagte Jack. »Ich wollte das Gleiche mit Cory und Jackie machen.«
    Bonnie ging zum Fenster, schaute zum Leuchtturm und schauderte. »Ich kann einfach nicht glauben, dass das verdammte Ding noch steht.« Sie setzte sich wieder. »Ich würde gerne die Kinder sehen, solange Fred und ich noch hier sind.«
    »Natürlich. Wann immer du willst.«
    Jack wollte noch etwas sagen, hielt sich dann jedoch zurück. Ihr Gespräch verlief so ungewöhnlich harmonisch, dass er es nicht aufs Spiel setzen wollte. Doch Bonnie schien seine Unsicherheit zu bemerken.
    »Was ist?«
    »Diese Regenbogenstory über den Wundermann …«, sagte Jack.
    »Das war widerlich. Hätte ich diesen Reporter finden können, ich hätte ihm den Hals umgedreht.«
    Jack schaute sie verwirrt an. »Wenn du ihn hättest finden können?«
    Bonnie blickte ihn an. Allmählich dämmerte ihr, was er dachte. Vor Zorn lief sie rot an. »Glaubst du etwa, ich hätte mit so einem Revolverblatt über meine Tochter gesprochen?«
    »Aber all die Einzelheiten in der Geschichte … Wer sonst hätte davon wissen können?«
    »Keine Ahnung, aber ich kann dir versichern, dass ich es nicht war. Diese Zeitungsschmierer haben Lizzie zu jemandem gemacht, der sie nicht war.«
    »Aber du hast deswegen nie angerufen.«
    »Warum hätte ich das tun sollen? Ich wusste doch, dass nichts davon der Wahrheit entsprach. Lizzie soll dich betrogen haben? Was für ein Blödsinn! Sie hätte dich ebenso wenig betrügen können wie du sie.«
    »Und das mit den Medikamenten? Du hast mir die Tasche gebracht, und das schien dich sehr wütend zu machen.«
    Bonnie schaute verlegen drein. »Ich war auch wütend, aber ich habe immer gewusst, dass es nicht deine Schuld gewesen ist. Ich habe Lizzie an dem Abend angerufen, weil ich dachte, sie wäre zu Hause. Sie war aber schon unterwegs zur Apotheke. Sie hat mir gesagt, dass du nicht wolltest, dass sie fährt, und dass du gesagt hättest, du würdest ohne Pillen auskommen. Ich habe mich dir gegenüber nur deshalb so verhalten, weil … Nun ja, ich hatte gerade erst meine Tochter begraben und konnte nicht mehr klar denken. Es tut mir leid.«
    »Okay, das verstehe ich vollkommen.«
    »Und ich liebe die Kinder. Ich will nur das Beste für sie.«
    »Ich weiß.«
    »Was ich dir jetzt sagen muss, Jack, ist hart, aber hör mich bitte bis zu Ende an.«
    Okay. Jetzt kommt’s , dachte Jack. Der wahre Grund, warum sie hier ist.
    »Seit deiner Erholung habe ich mit mehreren Ärzten gesprochen.«
    »Warum?«
    »Weil deine Kinder nur ein Elternteil davon entfernt sind,

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