Das Glück eines Sommers
verrutscht. Mikki saß im Sand und starrte ihn ungläubig an. »Blake?«
Blake rieb sich die Kratzwunden im Gesicht, warf sich herum und rannte davon. Mikki sah, wie er Tiffanys Hand packte. Gemeinsam verschwanden sie in den Dünen. Als Mikki sich von den beiden abwandte, sah sie, wie der einzig verbliebene Angreifer Liam in den Bauch trat. Sie griff sich eine Handvoll Sand, sprang auf, riss dem Kerl die Maske herunter und schleuderte ihm den Sand in die Augen. Er brüllte, taumelte und kratzte sich fast die Augen aus. Mikki stieß ihn nach hinten, und er fiel, rappelte sich aber sofort wieder auf und wankte den anderen hinterher.
Mikki lief zu Liam, der mit dem Gesicht nach unten im Sand lag und sich den Bauch hielt.
»Liam … alles okay?«
Langsam setzte er sich auf. Er atmete schwer. Mikki wischte ihm den Sand aus dem Gesicht und von der Kleidung.
»Wow! Du weißt wirklich, wie man eine Party feiert«, sagte er und grinste schwach.
»Was machst du hier?«, fragte sie.
»Ich komme gerade von der Arbeit und wollte noch ein bisschen den Wind genießen, bevor ich nach Hause fahre. Dann habe ich seltsame Geräusche gehört und Leute hinter der Düne gesehen. Kurz darauf bist du mit Blake vorbeigekommen. Als sie dich angegriffen haben, habe ich mich auf sie gestürzt.«
»Du hast uns beobachtet? Dann hast du auch gesehen …?«
»Hey, das ist kein Problem. Ich bin nur froh, dass dir nichts passiert ist.« Er stand vorsichtig auf. »Komm, ich fahr dich nach Hause.«
Mikki rührte sich nicht. »Es tut mir leid, Liam.«
»Was tut dir leid?«
»Es war nicht annähernd so cool wie der Kuss zwischen uns beiden.«
Liam senkte den Blick. Seine Hand öffnete und schloss sich, als suche er zum Trost nach seinen Drumsticks. »Wirklich?«
»Wirklich. Ehrlich.« Mikki stand auf. »Das war sehr tapfer von dir. Du hast mich gerettet.«
»Diese Schweine.« Liam starrte sie an und zog zischend die Luft ein. »Verdammte Schweine!«
»Was ist?«
»Dein Haar und deine Kleider …«
Mikki schaute an sich hinunter. Ihre Sachen und ihre Haut waren rot eingesprüht. Sie berührte ihr Haar. Es klebte, war verklumpt und roch nach faulen Eiern.
»Mistkerle!«, stieß sie hervor und blickte zu den Dünen. »Und Blake gehörte zu denen. Ich kann’s nicht fassen, dass ich so dumm gewesen bin.«
»Bist du mit ihm ausgegangen? Ich meine, es geht mich ja nichts an, aber …«
»Es war ein Fehler«, sagte Mikki und packte Liams Arm. »Aus vielen Gründen. Und er hat mich in einen Hinterhalt gelockt. Ich wette, es hatte damit zu tun, dass ich Tiffany auf der Strandparty verprügelt habe.«
Liam musterte sie schockiert. »Du hast Tiffany verprügelt?«
»Sie hatte es darauf angelegt.«
Liam lachte und musste sich die Rippen halten.
»Bist du sicher, dass mit dir alles in Ordnung ist?«, fragte Mikki besorgt und legte den Arm um seine Hüfte, um ihn zu stützen.
Als ihre Körper sich berührten, blickten sie einander an.
»Ich weiß, im Augenblick sehe ich beschissen aus«, sagte Mikki.
»Nein. Du bist wunderschön.«
Mikki stellte sich auf die Zehenspitzen, während Liam sich zu ihr hinunterbeugte. Sie küssten sich, diesmal viel inniger als beim ersten Mal.
Als sie sich voneinander lösten und die Augen öffneten, sagte Mikki: »Du bist mein Ritter.« Sie schaute auf seine dunkle Kleidung und lächelte. »In strahlender schwarzer Rüstung und Wanderstiefeln.«
Liam berührte sie an der Wange und grinste. »Und du bist meine holde Jungfer in Feuerrot und stinkendem Haar.«
»Wir dürfen unseren Eltern nichts davon sagen, Liam. Mein Dad würde die Typen schlimm verprügeln und vermutlich im Knast landen.«
»Aber was ist mit deinen Kleidern und deinem Haar?«
»Ich wasche mich, bevor ich ins Haus schleiche.«
»Dann werden wir uns nicht an Tiffany und ihren Freunden rächen?«, fragte Liam.
»Oh, das habe ich nicht gesagt«, erwiderte Mikki. »Wir werden uns rächen. Aber richtig und nicht auf eine so dämliche Tour, wie sie es versucht haben.«
»Was hast du denn vor?«
»Das wirst du schon sehen.«
Mikki stapfte ins Wasser und schrubbte sich ab.
KAPITEL 44
Jack saß vor dem Restaurant, als Jenna um Punkt neun den Laden verließ. Sie stieg in den VW-Bus, und Jack fuhr los.
»Der sieht uralt aus«, bemerkte sie.
»Ist er auch. Er gehört Sammy. Er liebt es, an alten Autos zu basteln.«
»Das ist nicht alles, woran er gerne bastelt.«
Jack schaute sie an. »Was soll das heißen?«
»Das soll heißen, dass er
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