Das Glück eines Sommers
Abend.«
»Okay, aber vergiss nicht, was ich mit Tiffany gemacht habe.« Mikki hob die Hand zu einer Martial-Arts-Pose.
Blake lachte. »Mit dir lege ich mich bestimmt nicht an. Oder mit deinem Dad.«
Sie schlenderten durch den Sand. Mikki zog ihre Flipflops aus. Ihre freie Hand berührte Blakes. Als er zögernd danach griff, wich sie aus, doch einen Augenblick später gingen sie Hand in Hand.
Sie erreichten einen abgelegenen Teil des Strandes, wo dichte Vegetation auf großen Dünen wucherte.
»Wir sollten jetzt besser zurückgehen«, sagte Blake.
»Okay.«
Er drehte sich zu Mikki um. Sie schaute ihn an.
»Es war schön heute Abend«, bemerkte sie.
»Das sagst du jetzt doch nicht nur so, oder?«
»Nein.«
»Die meisten Mädchen sind leicht zu durchschauen. Du nicht.«
»Das bekomme ich oft zu hören.«
Blake grinste, nahm Mikkis Kinn in die Hand und beugte sich zu ihr vor.
Sie wich zurück.
Blake schaute verärgert drein. »Stimmt was nicht? Du hast doch schon mal jemanden geküsst, oder?«
»Natürlich«, antwortete Mikki gereizt. »Ich bin fast sechzehn.«
»Wo liegt dann das Problem?«
»Es gibt kein Problem.« Sie legte die Hand in seinen Nacken und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Als sie sich voneinander lösten, rief er: »Wow, das war cool!«
Doch Mikki war anzusehen, dass der Kuss nicht die gleiche Wirkung auf sie gehabt hatte. Sie blickte sogar ein wenig schuldbewusst drein.
»Lass uns zurückgehen«, sagte sie rasch.
Sie hatten erst ein paar Schritte zurückgelegt, als Blake sagte: »Was war das?« Er drehte sich um und starrte zu den Dünen.
»Was war was?«, fragte Mikki.
Dann war das Geräusch noch einmal zu hören. Irgendetwas bewegte sich in den Dünen.
»Was ist das?« Mikki klammerte sich an Blakes Handgelenk.
»Ich weiß nicht. Aber da oben ist irgendwas.«
»Vielleicht ein Hund oder eine Katze.«
Wieder ein Geräusch.
»Das ist kein Tier«, sagte Mikki. »Da hat jemand gesprochen. Blake, lass uns von hier verschwinden!«
»Warte mal. Ich glaube, ich kenne die Stimme.« Er rief: »Duckie? Duckie, bist du das?«
»Wer ist Duckie?«
»Einer der Verteidiger in unserem Footballteam. Er ist so groß, wie er dumm ist. Keine Ahnung, was er hier treibt.« Er schaute sich um. »Warte hier. Ich bin sofort wieder da.«
»Blake, geh nicht da rauf!«
»Es dauert nicht lange.«
Blake lief auf die Dünen zu und verschwand in der Dunkelheit. Mikki schaute sich nervös um. Der Mond war untergegangen, und es war kaum zu erkennen, wo die Wasserlinie endete und der Strand begann.
»Blake?«, rief Mikki leise, erhielt aber keine Antwort. Sie schlich näher an die Dünen heran. »Blake?«
Wie aus dem Nichts wurde sie gepackt. Sie versuchte zu schreien, doch eine kräftige Hand legte sich auf ihren Mund. Schritte waren zu hören, Getuschel. Als Mikki sich voller Panik umschaute, sah sie, dass alle um sie herum Halloweenmasken trugen. Es war unheimlich und bedrohlich.
Jemand presste ihr Klebeband auf den Mund, ein anderer fesselte ihr die Hände auf dem Rücken. Mikki versuchte, sich zu wehren, und fiel in den Sand. Hände hielten sie am Boden. Irgendetwas wurde über ihr Haar gegossen, und jemand hielt ihr die Augen zu. Sie spürte, wie etwas auf ihre Kleidung gesprüht wurde. Sie wand sich verzweifelt und versuchte zu schreien, doch das Klebeband erstickte jeden Laut. Tränen rannen ihr übers Gesicht.
Irgendjemand brüllte. Dann war ein lautes Grunzen zu hören.
Plötzlich wurde derjenige, der Mikki am Boden hielt, nach hinten gerissen. Sofort sprang die Meute von ihr weg. Mikki setzte sich auf und versuchte zu erkennen, was vor sich ging. Als ihr Blick sich klärte, sah sie, wie Liam einen der Maskierten zu Boden schlug. Dann sprang ihm jemand auf den Rücken, doch Liam warf den Angreifer ab. Als dieser auf den Boden prallte, fiel ihm die Maske vom Gesicht, und Mikki sah Tiffany Murdoch im Sand liegen. Es gelang ihr, die Fesseln um ihre Hände zu lösen. In dem Moment, als ein anderer, größerer Angreifer Liam von hinten schlug und ihn zu Boden schickte, riss Mikki sich das Klebeband vom Mund. Zwei weitere schattenhafte Gestalten warfen sich auf Liam. Dann riss wieder ein anderer die beiden von Liam herunter und setzte sich auf ihn. Mikki sprang auf, rannte über den Sand und stürzte sich auf den Kerl, der Liam in den Sand drückte. Sie riss ihm den Kopf zurück und kratzte ihn im Gesicht.
Er schrie irgendetwas und stieß Mikki weg. Dann sprang er auf. Seine Maske war
Weitere Kostenlose Bücher