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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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gesehen haben, hat sie mir gesagt, sie wolle den Sommer hier verbringen. Ich habe deutlich gesehen, dass sie glauben wollte , dass ich dann noch lebe und sie begleiten kann. Sie hat sogar davon gesprochen, dass ich den Leuchtturm reparieren soll. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal die Chance dazu bekomme.«
    »Dann erfüllst du hier also Lizzies letzten Wunsch.«
    »Ja, das könnte man so sagen.« Jack drehte sich wieder zum Meer um. »Sie hat aber nie die Chance bekommen, hierher zurückzukehren.«
    »Und dann bist du wieder gesund geworden«, sagte Jenna.
    Jack schaute sie an. Seine Augen waren gerötet. »Weißt du warum? Weil Lizzie mich bei jedem Schritt begleitet hat. Sie wollte mich nicht sterben lassen.«
    »Warum erzählst du mir das alles?«
    »Wenn ich es niemandem erzähle, werde ich … Ich weiß nicht. Aber du scheinst jemand zu sein, der das versteht.«
    Es begann zu nieseln. Jenna stellte ihr Glas beiseite, packte Jack an den Schultern, drehte ihn zu sich um und nahm ihn in die Arme. So standen sie eine Weile da und wiegten sich im Regen.
    »Ja, ich verstehe das, Jack. Ich verstehe dich.«

KAPITEL 48
    »Sie müssen das wirklich nicht tun, Jenna«, sagte Mikki.
    Sie waren in einer Boutique in Channing.
    »Das ist doch nichts Besonderes«, fuhr Mikki fort. »Ich meine, ich gehe doch nur mit meiner Familie essen. Cory und Jackie ist es egal, was ich trage.«
    »Aber es ist dein sechzehnter Geburtstag, Liebes, und den feiert man nur einmal im Leben.«
    Gemeinsam suchten sie sich ein halbes Dutzend Kleider aus, und Mikki probierte sie an. Nachdem sie sich für ein dunkles, ärmelloses Kleid entschieden hatte, half Jenna ihr, dazu passende Schuhe, eine Handtasche und andere Accessoires auszusuchen.
    »Danke, Jenna. Mit meinem Dad kann ich schlecht BHs kaufen.«
    »Ja, stimmt wohl.« Jenna grinste. »Obwohl es sicher ganz lustig wäre, das mal zu versuchen.«
    Mikki schaute sich die Sachen an und rechnete die Preise zusammen. Sie lief rot an. »Äh … Ich muss wohl ein paar Sachen wieder zurücklegen.«
    »Warum?«
    »Ich habe kein Geld dafür.«
    »Doch, hast du. Ich habe dir gerade einen Vorschuss auf dein Gehalt gegeben.«
    »Was?«
    »Das mache ich bei allen neuen Angestellten so, jedenfalls bei denen, die gerade sechzehn werden und was Neues zum Anziehen brauchen.«
    »Ich will aber nichts geschenkt.«
    »Bekommst du auch nicht. Ich werde es dir über die nächsten sechzig Jahre in Raten von deinem Gehalt abziehen, junge Dame.«
    Mikki lachte. »Sind Sie sicher?«
    »Absolut. Aber mal im Ernst, du bist eine richtig gute Kellnerin und arbeitest hart. So etwas sollte belohnt werden.«
    Nachdem sie den Laden verlassen hatten, fragte Jenna: »Wie wär’s mit einem Eis? Es gibt da eine Sache, über die ich mit dir reden will.«
    Sie setzten sich mit dem Eis auf eine Bank an der Straße.
    »Das Wichtigste zuerst«, sagte Jenna. »Ich habe mit deinem Dad über den Talentwettbewerb gesprochen, und er hat keine Probleme damit.«
    »Hey, das ist toll! Danke!«
    »Allerdings hat er sich gefragt, warum du damit nicht einfach zu ihm gekommen bist.«
    »Und was haben Sie ihm geantwortet?«
    »Ich habe mich dumm gestellt und bin der Frage mehr oder weniger ausgewichen.« Jenna leckte am Eis und überlegte sich die nächsten Worte genau. »Der Leuchtturm.«
    Mikki seufzte. »Was ist damit?«
    »Dein Dad verbringt da sehr viel Zeit.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Du meinst, abgesehen von deinem Gesichtsausdruck? Ich weiß es einfach. Lassen wir es dabei bewenden. Warst du je mit ihm dort oben?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Mikki zuckte die Achseln. »Es gibt keinen besonderen Grund.«
    »Hast du was gegen den Turm?«
    »Ich soll etwas gegen ein dämliches altes Gebäude haben? Was ist das denn für eine dumme Frage?«, erwiderte Mikki verärgert.
    »Ist die Frage wirklich so dumm?«
    Mikki aß ihr Eis, wischte sich die Finger ab und warf das Eispapier in einen Mülleimer neben der Bank. »Wenn Dad lieber da draußen ist anstatt bei seiner Familie, warum sollte ich da einen Aufstand machen?«
    »Ich glaube, damit hast du meine Frage beantwortet. Du weißt doch, dass es der Leuchtturm deiner Mutter war, oder?«
    Mikki verzog das Gesicht. »Ja, als Mom ein kleines Mädchen war. Seitdem war sie aber nie mehr da.«
    »Dann hältst du es also für seltsam, dass dein Vater so …«
    »Dass er so besessen davon ist? Ja, ein wenig. Was würden Sie denn davon halten?«
    »Schwer zu sagen.« Jenna wechselte das Thema.

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