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DAS GLÜCK IM AUGENWINKEL 2: Edition Nancy Salchow (German Edition)

DAS GLÜCK IM AUGENWINKEL 2: Edition Nancy Salchow (German Edition)

Titel: DAS GLÜCK IM AUGENWINKEL 2: Edition Nancy Salchow (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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neu, ohne jedoch befremdlich zu sein.
    Aus dem Hintergrund erklang eine altbekannte Melodie. Simons Handy. Er sprang auf und eilte zur Kommode, erkannte aber schnell, dass es sich nur um einen Anruf von Rico handelte. Sicher hatte er ihn spontan zum Weihnachtsessen einladen wollen, in der Vermutung, er säße allein zu Haus.
    "Du willst da doch jetzt nicht rangehen, oder?" Marie schaute ihn mit demselben Blick an, mit dem sie noch wenige Augenblicke zuvor Timmy ermahnt hatte. "Wir sind mitten im Essen."
    "Nein." Simon wies den Anruf ab und legte das Handy auf die Kommode. "Das kann warten."
    Er setzte sich wieder und griff nach der Gabel neben seinem Teller.
    "Jemand wegen der Annonce?", fragte Marie.
    "Nein, nur Rico."
    "Oh, die Annonce." Frau Jäger mischte sich in das Gespräch. "Die habe ich auch gelesen und sofort Ihre Nummer erkannt."
    "Tatsächlich?" Simon schaute leicht verlegen zu ihr herüber.
    "Ich habe mich allerdings gewundert, warum Sie diesen Weg gewählt haben", sagte sie. "Wenn Sie Kontakt zu anderen Angehörigen der Opfer des Amoklaufs suchen, hätten Sie doch einfach nur Bescheid sagen müssen. Ich kenne Nita, besser gesagt ihre Eltern. Mit ihrer Mutter war ich jahrelang im Kleingartenverein."
    Simon legte die Gabel auf den Tisch. Der Raum schien sich um ihn zu drehen.
    Er spürte Maries ungläubigen Blick. Die irritierten Mienen der Kinder. Das leichte Raunen aus Jans Richtung, der scheinbar empört über die unüberlegte Äußerung der fremden Frau war, die nicht darüber nachgedacht hatte, dass die Kinder nichts über das schreckliche Drama, nichts über die Details von Emmas Tod wussten.
    Simon öffnete den Mund, um zu antworten, und schloss ihn im selben Moment wieder. Geschah das tatsächlich? Erreichte ihn die Antwort auf all seine Fragen der vergangenen Wochen wahrhaftig in diesem einen unerwarteten Moment? War sie das wirklich, die Begründung für die unerklärliche Bindung, die ihn zu dieser aufreibenden und doch aussichtslosen Suche getrieben hatte, die nun letztendlich direkt vor seinen Füßen zu enden schien? Lag sein Schicksal tatsächlich in einer so unscheinbaren, lapidar in den Raum geworfenen Äußerung?
    Die Gedanken schienen aus seinem Kopf hervorzubrechen.
    Das war unmöglich. Einfach unmöglich!

Kapitel 12
    Am liebsten wäre er in großen, schnellen Schritten den Weg zum See hinuntergegangen. Der Drang, sich möglichst zügig im eisigen Dezemberwind fortzubewegen, hätte vielleicht seine wirren Gedanken weggefegt. Oder zumindest Ordnung in sie gebracht. Stattdessen passte er sich der eher bedächtigen Geschwindigkeit von Frau Jäger an, die mit tief in den Manteltaschen vergrabenen Händen neben ihm herging.
    "Ich kann einfach nicht glauben, dass Sie all die Zeit über gewusst haben, wer Nita ist, während ich überall nach ihr gesucht habe."
    "Aber wenn Sie doch wussten, dass sie ihren Mann beim selben Drama verloren hat wie Sie Ihre Frau, dann müssen Sie doch auch gewusst haben, dass sie ganz aus der Nähe kommt."
    "Das ist es ja gerade. Ich habe nicht gewusst, dass sie ebenfalls eine Angehörige des Amoklaufes war."
    Sie blieb stehen. "Das verstehe ich nicht."
    "Das zu erklären wäre auch sehr kompliziert", antwortete Simon. "Fakt ist einfach, dass ich nach Nita gesucht habe. Schon eine ganze Weile."
    "Deshalb die Annonce."
    Er nickte, während sie ihren Weg zum See fortsetzten. Die Gewissheit, dass die Antwort auf seine Fragen die ganze Zeit über nur eine Haustür entfernt gewohnt hatte, war noch immer nicht in vollem Umfang bei ihm angekommen.
    Sie blieb erneut stehen. "Es tut mir leid, dass ich das vor den Kindern gesagt habe. Ich meine, es war mir nicht klar, dass sie es nicht wissen. Ich wollte die Kleinen nicht erschrecken."
    "Marie wird es ihnen erklären."
    "Ich hoffe, es gibt deswegen keine Probleme."
    Unvermittelt legte er die Hände auf ihre Schultern. Sein Blick war durchdringend und flehend zugleich. "Sie müssen mir alles über Nita erzählen. Wo sie wohnt, wo sie arbeitet. Einfach alles."
    "Wo sie wohnt, weiß ich nicht", antwortete sie. "Das könnte ich sicher bei ihrer Mutter erfragen. Aber wo sie arbeitet, kann ich ihnen ganz genau sagen."
    "Tatsächlich?" Er hielt den Atem an.
    "Sie ist eine der Verkäuferinnen im Buchladen am Dierkower Damm", sagte sie. "Sie wissen schon, der Laden, in dem dieser alberne Plastikhund mit der Lesebrille auf der Nase im Schaufenster sitzt."
    Simon schüttelte den Kopf. "Nein, das kann nicht sein. In dem Laden bin ich

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