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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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eigentlich würde man denken, ich sei diejenige, die es mag, wenn die See richtig rau ist«, sagte Mia, die ganz fahl im Gesicht war. »Aber ich glaube, ich werde einfach hier herumsitzen
und warten, bis sich der Seegang ein bisschen beruhigt hat.«
    »Wie du willst.« Britt naschte eine weitere Erdbeere. »Ich gehe inzwischen ins Internet-Café, um nach meinen E-Mails zu sehen.«
    Auf dem Schiff waren nur wenige Menschen unterwegs, die meisten hielten es offenbar wie Mia und blieben in ihren Kabinen, um auf ruhigeren Seegang zu hoffen. Das Internet-Café, in dem um diese Uhrzeit normalerweise reger Betrieb herrschte, war gähnend leer. Britt setzte sich an ein Terminal und loggte sich ein.
    Meredith hatte ihr eine Mail geschickt. Sie schrieb, sie habe nur Gutes von der Aphrodite gehört. Steve Shaw hatte Annie Highsmith mitgeteilt, Britts Workshop sei ein voller Erfolg gewesen und sie seien hocherfreut über Britts Anwesenheit an Bord.
    »Es tut mir so leid, dass ich nicht in der Lage war, dich zu begleiten«, schrieb Meredith. »Aber offensichtlich bist du sehr gut ohne meine Unterstützung zurechtgekommen. Noch eine gute Nachricht: Dein Buch verkauft sich nach wie vor bestens. Ich hoffe sehr, dass du ausreichend Gelegenheit hattest, dich für deinen nächsten Roman inspirieren zu lassen, während du durch die Tropen schaukeltest …«
    Als Britt den letzten Satz las, lächelte sie. Meredith gab einfach nicht auf. Sie wollte unbedingt, dass Britt ein neues Buch schrieb, und würde nicht lockerlassen, bis sie sie so weit hatte. Oder bis ich wieder zurück bin und ihr klipp und klar sage, dass ich keines mehr schreiben werde, dachte Britt, während sie sich wieder ausloggte. Trotzdem komisch, dachte sie, ich fühle mich jetzt besser gewappnet, ihr endgültig Nein zu sagen. Noch vor wenigen Wochen hatte ich das Gefühl, in der Falle zu sitzen. Jetzt nicht mehr. Ich frage mich, warum das so ist.
    Als ein weiterer Passagier, ebenfalls den Elementen trotzend, das Internet-Café betrat, blickte sie kurz auf und grüßte dann lächelnd Leo.

    »Ganz schön stürmisch heute«, sagte sie.
    »Ein munterer Seegang, um mit dem Kapitän zu sprechen.« Leo setzte sich an den Terminal ihr gegenüber. »Geht es Ihnen gut?«
    »Ja, bestens. Während der Seegang mir überhaupt nichts auszumachen scheint, ist die arme Mia etwas blass um die Nase und hat sich in der Kabine hingelegt.«
    »Pippin auch.«
    »Und, kommen Sie heute Abend zum Valentinsball?«, fragte Britt. »Immer vorausgesetzt, wir halten bis dahin durch.«
    »Den Ball wird sich niemand entgehen lassen«, sagte Leo. »Ich auch nicht. Wie sehen Ihre Pläne fürs Abendessen aus?«
    »Nun, der Kapitän hat uns nochmals an seinen Tisch gebeten«, sagte Britt, und eine leichte Röte überzog ihre Wangen.
    »Wie nett von ihm. Ich werde den Costellos Gesellschaft leisten.«
    »Schön!«
    »Und welche Chancen rechnen Sie sich für den ersten Preis bei der Schatzsuche aus?«, fragte Leo.
    »Kommt darauf an, wie gut sich die anderen geschlagen haben. Wir haben zumindest alle Fragen beantwortet, auch wenn ich sicher bin, dass ein paar Nieten unter unseren Antworten sind, außerdem haben wir die meisten der gesuchten Schnitzeljagdsachen gefunden. Aber bestimmt gibt es jemanden, der alles richtig gemacht hat.«
    Sie bemerkte, wie sich Leos Gesichtsausdruck veränderte.
    »Und Sie? Haben Sie alles zusammen?«, fragte sie.
    »Ich weiß nicht. Wahrscheinlich sind einige meiner Antworten reichlich unkonventionell. Manchmal denke ich ein bisschen zu sehr um die Ecke.«
    Britt lachte. »Ich weiß. Wir sind bei einigen Antworten, fürchte ich, auch übers Ziel hinausgeschossen. Aber der Ring ist wirklich wunderschön und es wert, munter draufloszuraten.«

    »Ja.« Wieder hörte sie eine leichte Anspannung in seiner Stimme.
    Ich wünschte, ich wüsste, was der Grund ist, dachte Britt. Wenn ich doch nur mehr über ihn herausfinden könnte. Unvermittelt fühlte sie sich unbehaglich in seiner Gegenwart. Es war schon merkwürdig, jemandem gegenüberzusitzen, den man kaum kannte, und alles über ihn wissen zu wollen (nein, mehr noch, Spekulationen über ihn anzustellen – tatsächlich geisterten ihr alle möglichen Gedanken über Leos Lebensumstände durch den Kopf). Es war ein neuartiges Gefühl für sie. Plötzlich ertappte sie sich dabei, dass sie es Pippin gleichtat und seinen Namen in die Internet-Suchmaschine eingab. Aber sie sah auf Anhieb, dass keiner der vermeintlichen Treffer etwas

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