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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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ist es keine Sackgasse. Und ich liebe das Leben, das ich dort führe.«
    »Und du brauchst keinen Mann in deinem Leben?«
    »Also von dir hätte ich am wenigsten erwartet, dass du ständig auf mir herumhackst, ich solle mir einen Mann suchen«, sagte Mia scharf. »Ausgerechnet du, die weder an Liebe noch an Romantik glaubt.«
    »Ich glaube an Verantwortung«, entgegnete Britt. »Und wenn man keine Verantwortung übernehmen kann, muss man eben in barer Münze bezahlen. Deswegen finde ich, du solltest Alejo reinen Wein einschenken und ihn zwingen, wenigstens finanziell Verantwortung für Allegra zu übernehmen.«
    Mia schüttelte den Kopf. »Ich will mich nicht mit ihm auseinandersetzen, wirklich nicht. Seit wir auf dem Schiff sind, habe ich viel darüber nachgedacht. Nicht zuletzt deswegen bin ich an diesen Ort zurückgekehrt, um mir klarzuwerden über das, was war. Und ich glaube, das habe ich geschafft.«
    »Willst du einen Schlusspunkt hinter dieses Kapitel deines Lebens setzen?« In Britts Stimme schwang Ironie.
    »In gewissem Sinn, ja. Für mich war Guatemala immer die intensivste Episode meines Lebens, meine romantischste Zeit. Verbunden mit tiefster Verzweiflung natürlich. Aber es war immer ein ganz besonderer Ort für mich. Ich musste versuchen, diesen Abschnitt in einen größeren Zusammenhang zu stellen.«
    »Und heute hast du das getan?«
    »Zum Teil jedenfalls. Ich habe die Orte besucht, wo wir gemeinsam waren, und habe plötzlich bemerkt, dass es nur Bars und Restaurants wie alle anderen Bars und Restaurants sind und
dass nichts Großartiges an ihnen ist.« Wieder lächelte sie zaghaft. »Damals habe ich alles durch die rosarote Brille gesehen. Heute aber hatte ich diese Brille nicht auf. Der Parque Central ist ein stinknormaler kleiner Stadtpark – schön, aber eben nur ein Park. Ich hatte ihn als wunderschönen alten Platz in Erinnerung, voller Leben und Bewegung und Freude und Leidenschaft.«
    »Er ist schön«, sagte Britt.
    »Ich weiß. Aber in meiner Erinnerung hatte ich ihn völlig verklärt, hatte mir Blumen und Orangen eingebildet, ein Fantasiebild, unscharf und voller bunter Farbtupfer wie ein Gemälde von Monet. Es hatte nichts mit der Wirklichkeit zu tun.«
    »Monet hatte grauen Star«, bemerkte Britt trocken. »Deswegen waren seine Gemälde verschwommen.«
    Mia lachte. »Deine pragmatische Ader dringt mal wieder durch.«
    »Ich kann eben nicht aus meiner Haut.«
    Die Kellnerin kam aus dem Café und fragte, ob sie noch etwas wollten. Britt deutete jedoch zum Bus hinüber, in den bereits einige Passagiere der Aphrodite einstiegen.
    »Wir sollten allmählich gehen«, sagte sie. »Bringen Sie uns die Rechnung?«
    Sie bezahlte die beiden Kaffees, dann überquerten sie den Platz.
    »Und nun, da du mit der Stadt abgeschlossen hast, hast du auch mit ihm abgeschlossen? Oder glaubst du noch immer, er sei der Richtige?«
    »Ich werde nie wirklich mit ihm abschließen. Aber vielleicht kann ich ihn endlich hinter mir lassen.«
    »Und du meinst wirklich, er sollte nichts von Allegra erfahren?«
    »Als er mich anlog, hat er sich sein Recht darauf verwirkt. Und deswegen bin ich ihm gegenüber zu nichts verpflichtet.«

18. Kapitel
    POSITION: AUF HOHER SEE.
WETTER: KLARER HIMMEL.
WIND: NORDÖSTLICH, STÄRKE 9.
TEMPERATUR: 22°. LUFTDRUCK: 1013.0 MBAR.
    An ihrem letzten Tag auf See, dem Tag des Valentinsballs und der Bekanntgabe des Gewinners der Schatzsuche, erlebten die Passagiere der Aphrodite zum ersten Mal hohen Seegang, als sie erwachten. Es fiel schwer, sich auf dem Schiff zu bewegen, und der Kapitän hatte aus Sicherheitsgründen verboten, das Promenadendeck zu betreten. Auch der Trident Pool war geschlossen, denn das Wasser schwappte im Becken heftig von einem Rand zum anderen und überschwemmte das umliegende Deck.
    »Später wird sich der Seegang etwas beruhigen«, sagte der Steward, der Britt und Mia das Frühstück brachte. »Wir befinden uns in Tehuantepec Bay, wo wir den Winden schutzlos ausgeliefert sind. Aber in ein paar Stunden wird sich das ändern.«
    »Hoffentlich.« Mia warf einen lustlosen Blick auf das Bananenbrot und das Gebäck, das sie normalerweise mit großem Appetit verschlang. Ich glaube nicht, dass ich auch nur einen Bissen hinunterbringe, und das will was heißen.«
    »Mir macht es nichts aus.« Britt schob eine Erdbeere in den Mund. »Tatsächlich gefällt es mir, wenn alles um mich herum schwankt. Endlich habe ich das Gefühl, auf einem Schiff zu sein.«
    »Ich weiß,

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