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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Britt und klappte seufzend die Zeitschrift zu. Weg mit den weniger schönen Dingen, als hätte es sie nie gegeben. Wie viel leichter wäre dann alles.
     
    Mia und Allegra trafen gerade noch rechtzeitig am Flughafen von Málaga ein, um zuzusehen, wie die Maschine der Air Lingus auf die Landebahn zuschwebte
    »Da drin sitzt Tía Britt!«, schrie Mia gegen den Fluglärm an. »Sie wird eine Zeit lang bei uns wohnen.«
    »Ich weiß.« Allegra sah ihre Mutter nachsichtig an wie eine Erwachsene, die mit einem begriffsstutzigen Kind redet. »Hast du schon gesagt.«
    »Und du wirst schön brav sein? Tía Britt muss nämlich arbeiten, und du darfst sie nicht dabei stören.«
    »Nur zum Spielen«, sagte Allegra zuversichtlich, und Mia fragte sich, wie, zum Teufel, Britt zum Schreiben kommen sollte, wenn ihre Nichte sie die ganze Zeit in Beschlag nehmen würde.
    Es dauerte fast noch eine halbe Stunde, bis Britt in die Ankunftshalle hinaustrat. Allegra rannte auf sie zu und schlang die Ärmchen um ihre Beine. Britt hob sie lachend hoch.

    »Wie schön, dich zu sehen«, sagte sie und küsste das Mädchen auf die Wange. »Ich meine fast, du bist schon wieder gewachsen.«
    »Das stimmt«, erwiderte Mia, während sie Britts Rollkoffer hinter sich herzog. »Nämlich zwei ganze Zentimeter, seit du sie zuletzt gesehen hast. Sie ist muy alta, nicht wahr, mein Schatz?«
    »Sí.« Allegra nickte eifrig. »Ich bin jetzt ein großes Mädchen.«
    Britt folgte Mia zum Parkplatz. Hier in Spanien schien die Sonne wesentlich kräftiger als in Dublin, und sie genoss die wärmenden Strahlen.
    »Wahrscheinlich ist mein Wagen nicht ganz das, was du gewohnt bist«, sagte Mia und schloss die Türen des Jeeps auf. »Aber er bringt uns überall hin, wo wir hinwollen. Außerdem braucht man in den Bergen ein robustes Fahrzeug.«
    »Das glaube ich dir gern.« Britt kletterte auf den Beifahrersitz und schnallte sich an.
    »Vámonos!«, rief Mia und ließ den Motor an. »Los geht’s.«
    Der Jeep knatterte einige Kilometer über die Autobahn, dann nahm Mia eine Ausfahrt und folgte einer Straße, die in die Berge hineinführte. Während sich der Wagen um die Haarnadelkurven wand und es immer höher in die Berge hinaufging, klammerte sich Britt am Türgriff fest.
    »Luftlinie ist es gar nicht weit«, erklärte Mia und fuhr in eine besonders enge Kurve. »Nur mit dem Auto ist es ein bisschen umständlich.«
    »Aber dafür ist die Aussicht großartig.« Britt warf einen nervösen Blick über die Schulter zurück.
    »Von unserem Haus aus ist sie noch viel besser. Es wird dir gefallen. Genau der richtige Rückzugsort für eine Schriftstellerin.«
    Britt lachte. »Wollen wir’s mal hoffen.«
    »Und dein Buch – steckst du immer noch fest damit?«
    »Und ob. Die Figuren wollen einfach nicht so, wie ich will«, sagte Britt.
    »Vielleicht verlangst du ja die falschen Dinge von ihnen«,
meinte Mia, die plötzlich bremsen musste, um Pepe, Hose Ferreros Hund, auszuweichen, der seelenruhig über die Straße trottete, ungeachtet der dort lauernden Gefahren.
    »Nun, sie haben angefangen, die falschen Dinge zu tun«, erwiderte Britt. »Ich versuche nur, sie wieder auf die richtige Spur zu bringen.«
    »Ich bin sicher, das wird dir gelingen.« Mia bog auf eine kurze, abschüssige Schotterstraße ein, und Britt klammerte sich noch fester an den Türgriff. »Du wirst ihnen bestimmt ein Happy End bescheren.«
    »Du bist heute die Zweite, die das sagt.« Der Jeep kam vor Mias Haus zum Stehen. »O Mia! Das ist ja der Himmel auf Erden!«
    »Warte, bis du das Innere erblickst, dann wirst du deine Meinung vielleicht ändern«, erwiderte Mia, jedoch in vergnügtem Ton. »Herzlich willkommen in der Villa Serena.«
     
    Das lange, schmale Gästezimmer befand sich an der Rückseite des Hauses. Das Fenster ging auf den Garten hinaus, wo Kakteen in allen möglichen Formen und Größen zwischen den Terrakottafliesen wuchsen. Hibiskus bedeckte die weiße Mauer am hinteren Teil des Gartens, und sein delikater Duft wurde vom Wind zum Haus getragen. Auf dem Nachttisch stand ein kobaltblauer Blumentopf, in dem ein kleiner Kaktus mit winzigen rosa Blüten wuchs. Ein weiterer farbenfroher Kaktus zierte eine sonnengelb gestrichene Wand, und der gewebte Läufer am Fuße des Bettes zeigte ebenfalls einen Kaktus. Es war warm im Zimmer, aber nicht zu heiß, und Britt beschlich das unerwartete Gefühl, ihr altes Leben gegen ein völlig neues ausgetauscht zu haben. Es war, als wären das Chaos in

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