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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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auch alles gut gehen. Werden die beiden glücklich bis ans Ende ihrer Tage miteinander leben?«
    »Kommt darauf an, was man unter glücklich versteht«, sagte sie, dann verabschiedete sie sich von ihm und wandte sich zum Gehen.

    Leo sah ihr nach, bis sie im Gedränge der Sicherheitskontrolle vor den Abfluggates verschwunden war. Er fragte sich, warum jede Begegnung mit Britt McDonagh eine solche Unruhe in ihm auslöste. Wann immer sie sich unterhielten, hatte er das Gefühl, als würde sie in seine Seele blicken, seine Gedanken durchstöbern und sich ein Urteil über ihn bilden. Vielleicht fand sie ihn in gewisser Weise unzulänglich, und er erfüllte in ihren Augen nicht die idealen Standards männlicher Verhaltensweisen, wobei er gleichzeitig durchaus das Gefühl hatte, dass sie ihn verstand und ihn ein wenig bemitleidete.
    Er wünschte, er hätte ihr nichts von Vanessa und Donal erzählt, denn daher rührte ihr Mitleid. Das Letzte, was er wollte, war Mitleid. Aus diesem Grund hatte er niemandem sonst die ganze Wahrheit gesagt. Und auch wenn es ihm vorübergehend gutgetan hatte, dieses Wissen mit ihr zu teilen, meinte er zu spüren, dass es ihn in ihren Augen herabsetzte.
    Sein Handy brummte, und er blickte auf das Display, ehe er das Gespräch annahm.
    »Der Flug hat Verspätung«, sagte Pippin verdrießlich.
    »Ach, du Arme.«
    »Na ja, nur eine halbe Stunde. Aber ich hasse es, auf Flughäfen herumzuhängen.«
    »Sitzt du in der Lounge?«
    »Ja. Ich trinke einen Cappuccino.« Pippin hatte einen Ausweis für die Businesslounge, sodass sie bei Verspätungen die Wartezeit in einer etwas komfortableren Umgebung überbrücken konnte.
    »Dann entspann dich ein bisschen. Lies eine Zeitschrift oder was anderes.«
    »Ich wünschte, ich hätte einen Privatjet!«
    Leo lachte. »Vielleicht bekommst du ja eines Tages einen. Wenn du weltberühmt bist.«
    »Oder wenn du bei deiner Bank einen Megadeal landest.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, sagte er amüsiert. »Wenn
es um unser zukünftiges Luxusleben geht, zähle ich eigentlich eher auf dich.«
    Sie kicherte. »Vielleicht gelingt mir ja noch der große Durchbruch.«
    »Ganz bestimmt. Schick mir eine SMS, wenn du an Bord gehst.«
    »Klar. Und du bist bitte schön brav, während ich weg bin. Keine Partys und so weiter.«
    »Keine Angst, ich habe vor, heute bald schlafen zu gehen. Morgen früh habe ich ein Meeting, und da muss ich wach sein.«
    »Oh, ich finde, dass du morgens immer ganz schön wach bist …« Wieder kicherte sie, und Leo musste lächeln.
    »Du bist eine Hexe«, sagte er.
    »Gut erraten!« Pippin gab ein Kussgeräusch von sich, dann legte sie auf.
    Leo lächelte noch immer, während er das Flughafengebäude verließ. Sie bemitleidet mich jedenfalls nicht, dachte er, während er seine Parkkarte in den Automaten steckte und Kleingeld einwarf. Sie liebt mich, wir haben Spaß miteinander, und ich kann mir sicher sein, dass sie keine Unruhe in meinem Kopf stiftet wie Britt McDonagh. Was will man mehr.
     
    Britt dachte eigentlich, dass sie Pippin in der Wartehalle vor einem der Gates treffen würde, aber sie war nirgendwo zu sehen. Sie kaufte sich ein paar Zeitschriften und machte es sich damit bequem, bis ihr Flug aufgerufen wurde.
    In einer Zeitschrift entdeckte sie ein Foto von Pippin, auf dem sie großartiger aussah denn je. Es zeigte sie mit ein paar Freundinnen und war laut Bildunterschrift anlässlich eines Wohltätigkeitsfrühstücks aufgenommen worden. Sie trug ein cremefarbenes Etuikleid, das ihre superlangen, bronzefarbenen Beine zur Geltung brachte, ein Effekt, der durch die glänzenden High Heels an ihren Füßen noch verstärkt wurde. Ihre perfekten weißen Zähne
blitzten in ihrem makellos geschminkten Gesicht. Sie hielt eine Glasplakette mit dem Logo der Wohltätigkeitsorganisation in die Kamera, und ihr Verlobungsring von der Aphrodite war deutlich an ihrem Finger zu erkennen.
    Sie sieht absolut fantastisch aus, dachte Britt, während sie das Foto betrachtete. Kein Wunder, dass sich Leo in sie verliebt hat. Kein Mann würde einer Frau wie ihr widerstehen können. Britt betrachtete das Foto eingehender. In natura hatte Pippin eine kleine Narbe über der rechten Augenbraue. (Sie stammte aus ihrer Schulzeit, wie Pippin erzählt hatte, als eine Mitschülerin ihr ein Schulmäppchen an den Kopf geschleudert hatte.) Auf dem Foto war die Narbe offensichtlich wegretuschiert worden. Wenn wir das im wirklichen Leben auch so machen könnten, dachte

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