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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Zeit irgendwelche Scheidungsvereinbarungen aushandelt, stärkt das nicht gerade das eigene Vertrauen in eine Beziehung.«
    »Und doch versuchst du, mich davon zu überzeugen, dass ich mich unbedingt mit einem Mann einlassen soll, den ich kaum kenne und mit dem ich nur ein paar wenige Male im Jahr zusammen sein könnte. Finde du erst einen geeigneten Mann für dich, dann werde auch ich darüber nachdenken.«
    »Du bist albern.«
    »Du auch. Die Sache ist die«, fuhr Mia etwas ruhiger fort, »wenn man Verantwortung für einen anderen Menschen hat, muss man besonders aufpassen, dass man keine Fehler macht. Und deswegen noch mal: Allegra steht an erster Stelle. Immer.«
    Britt rührte in ihrem Kaffee. »Das verstehe ich ja. Als ich sie die letzten Abende ein paar Stunden für mich allein hatte« – sie lächelte versonnen –, »habe ich es wirklich sehr genossen.«
    Britt war tatsächlich überrascht gewesen, wie viel Spaß sie mit ihrer Nichte hatte. Zwar war sie hinterher ziemlich erschöpft gewesen –
Allegra hatte sie mit unzähligen Fragen gelöchert, während sie spielten und Britt ihr vorlas; sie hatten sogar Lieder zusammen gesungen (was jedoch niemand zu wissen brauchte, denn Singen war nicht gerade Britts Stärke). Dabei war ihr klargeworden, warum die meisten Menschen Kinder wollten. (Wobei Kinder natürlich nicht in ihrer persönlichen Lebensplanung enthalten waren. Doch kategorisch ausschließen wollte sie es nach dieser Erfahrung auch nicht mehr.)
    »Allegra ist verrückt nach dir«, sagte Mia. »Du bist ihre absolute Heldin.«
    »Was, wenn sie eines Tages nach ihrem Vater fragt?«, sagte Britt plötzlich.
    Mia zögerte.
    »Das hat sie bereits«, sagte sie dann. »Nicht, wer er ist; dafür ist sie noch zu klein. Aber warum er nicht bei uns lebt.«
    »Und was hast du gesagt?«
    »Oh, im Moment gibt sie sich noch mit der Erklärung zufrieden, dass er an einem fernen Ort arbeitet und lebt, dass er aber eines Tages zurückkommt.«
    »Mia!«
    »Wie ich dir bereits gesagt habe, ich werde sie nicht davon abhalten, ihn zu suchen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Auch wenn es bestimmt ein ziemlicher Schock für ihn sein wird.«
    »Wäre es nicht besser, er würde jetzt davon erfahren?«
    Einen Moment lang blickte Mia schweigend vor sich hin. Dann wandte sie sich wieder Britt zu; sie hatte beschlossen, ihr von Alejo zu erzählen. Von TierraMundo. Von Beléns reichem Elternhaus. Davon, dass sie Angst davor hatte, wie er reagieren würde, wenn sie ihm von Allegra erzählte.
    Britt war schockiert. »Du willst mir also sagen, dieser Kerl schwimmt in Geld, während du in einem abgelegenen Bergkaff sitzt und nicht weißt, wie du deinen Lebensunterhalt bestreiten sollst? Bist du vollkommen verrückt?«

    »Du reduzierst es wieder mal auf den finanziellen Aspekt – bei dir geht es immer nur ums Geld!«, rief Mia. »Aber so denkt man wohl als Promianwalt. Nur hier geht es nicht um Geld. Es geht um sehr viel mehr.«
    »Genau, es geht nicht nur um Geld, sondern auch um Verantwortung«, erwiderte Britt. »Seine Verantwortung dir und Allegra gegenüber. Und deine ihm und Allegra gegenüber. Wie, zum Teufel, soll er Verantwortung übernehmen, wenn er nicht einmal von Allegra weiß?«
    »Ich habe ihm gegenüber keine Verantwortung. Er hat mich belogen und seine Frau betrogen. Glaubst du, so jemand ist ein geeigneter Vater für meine Tochter? Egal, wie dick sein Bankkonto ist.«
    Britt sah ihre Schwester ratlos an. »Ich weiß auch nicht. Ich weiß nicht, was richtig und was falsch ist, aber in diesem Fall denke ich – auch wenn wir Frauen dazu neigen, die Männer für nutzlose Geschöpfe zu halten, die uns Frauen mit einem Kind sitzenlassen –, du solltest wenigstens herausfinden, ob er nicht doch richtig reagieren würde.«
    »Das hat er davor ja auch nicht«, erwiderte Mia düster. »Und was genau ist das Richtige? Jedenfalls habe ich nicht vor, seine Ehe zu zerstören. Und dann« – sie schluckte schwer –, »ach, Britt, ich habe Angst, dass, wenn ich ihn wiedersehe, ich mich wieder in ihn verlieben würde. Und darüber hinwegzukommen war das Schlimmste, was ich je durchgemacht habe. Ich weiß nicht, ob ich je ganz darüber hinwegkommen werde. Er hat mir das Gefühl gegeben, so lebendig zu sein, wie ich mich noch nie davor gefühlt hatte. Deswegen kann ich nicht Kontakt zu ihm aufnehmen. Ich kann es einfach nicht.«
    »Aber du könntest es, wenn du es wirklich wolltest?« Britt sah sie gespannt an. »Weißt du,

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