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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Schwester erklärt. »Du darfst nicht vergessen, dass die Gassen in den mittelalterlichen Städten viel zu schmal sind für den dichten Verkehr.«
    »Links, links!«, unterbrach Britt sie, als sie ein Hinweisschild zur Tiefgarage ausmachte.
    Mia fuhr die steile Rampe hinunter und bog gleich neben der Einfahrt auf einen extrem engen Parkplatz ein.
    »Gut gefahren«, sagte Britt anerkennend, während sie aus dem Jeep ausstiegen. »Ich hätte wahrscheinlich ewig lang herumrangieren müssen, um in diese Lücke hineinzukommen.«
    »Hab halt viel Übung«, erwiderte Mia lapidar. »Komm, Allie. Vergiss deine Tasche nicht.«
    Die drei folgten einem kleinen Gässchen zu ihrem Hotel. Sie traten durch die Glastür in eine Lobby mit einem kleinen Innenhofgarten, über dem sich im vierten Stock ein Glasdach spannte. In der Mitte des Gartens befand sich ein Brunnen, in dem Wasser über glänzende Steine sprudelte. Die grünen Pflanzen, die im Rezeptionsbereich verteilt waren, trugen ebenfalls dazu bei, dass man sich wie in einer Oase inmitten der heißen Stadt vorkam.
    »Hola.« Mia sah die Rezeptionistin lächelnd an und sagte, sie hätten ein Zimmer reserviert.
    Es befand sich im obersten Stock und ging auf die Straße hinaus,
wo sich ein Lokal an das nächste reihte und die Menschen an schattigen Tischen zu Mittag aßen. Allegra kletterte auf ihr makellos weiß bezogenes Bett und hüpfte auf und ab, bis Mia ihr Einhalt gebot.
    »Es ist so schön«, sagte Mia, an Britt gewandt. »Es ist schrullig und zugleich elegant und passt genau zu dir.«
    Britt lachte. »Schön, dass du mich für schrullig und elegant hältst.«
    »Na ja, auf jeden Fall für schrullig«, sagte Mia grinsend.
    »Ich habe Hunger«, quengelte Allegra.
    »Hab noch ein paar Minuten Geduld, bis wir unsere Taschen ausgepackt haben«, sagte Mia, »dann gehen wir etwas essen.«
    Sie setzten sich in eines der Straßencafés in der Nähe des Hotels. Britt und Mia gönnten sich ein Glas Wein zu ihrem Salat mit knusprigem Brot, während Allegra einen Teller Muscheln aß.
    »Sie liebt Muscheln«, sagte Mia. »Ich finde sie furchtbar.«
    »Ich mag sie auch nicht«, stimmte Britt ihr zu und sah lächelnd zu, wie ihre Nichte die leeren Muschelschalen auf ihrem Teller zu einem ordentlichen Berg auftürmte. »Aber bestimmt ist es tausendmal besser für sie als die abscheulichen Putenfleischspiralen, nach denen die Kinder bei uns zu Hause so verrückt sind.«
    Mia lächelte. »Allegra hat noch nie Turkey Twizzler gegessen. Noch so ein Vorteil des Landlebens.«
    Später am Nachmittag, nachdem sie eine Siesta gehalten hatten und es nicht mehr ganz so heiß war, machten sie einen Spaziergang durch die Stadt, bis sie schließlich auf der Plaza ankamen, wo Mia Alejo und Belén gesehen hatte.
    »Dort drüben« – Mia wies zu dem Café hinüber – »haben sie die glückliche Familie gegeben.«
    »Tut mir sehr leid für dich«, sagte Britt. »Wirklich, das muss schlimm für dich gewesen sein.«
    »Hey, es ist okay.« Mia zuckte die Schultern. »Du kennst doch das Lied: Qué será será.«

    »Willst du nachher das Haus suchen?«, fragte Britt. Sie hatten sich vor ein Eiscafé gesetzt, da Allegra unbedingt ein Eis wollte. »Da es etwas außerhalb liegt, müssen wir wohl mit dem Wagen fahren.«
    »Ja, sieht so aus.« Mia hörte sich nicht überzeugt an.
    »Was für ein Haus?«, fragte Allegra, die den letzten Rest ihres Schokoladeneises auslöffelte.
    »Ach, nur eines, das ich mir anschauen wollte.« Mia nahm ein Taschentuch aus ihrer Handtasche. »Wie schaffst du es nur, dich so zu bekleckern?«, fragte sie und versuchte, das Gesicht ihrer Tochter sauber zu wischen.
    »Tue ich gar nicht.« Allegra wand sich, während Mia ihr das Kinn abrieb.
    »Doch, du bist das schmutzigste Kind der Welt«, sagte Mia neckend.
    Allegra sah sie schmollend aus ihren dunklen Augen an, sodass Britt lachen musste.
    »Sie ist genau wie du, als du klein warst«, sagte sie zu Mia. »Ihr seid euch in vielerlei Hinsicht verdammt ähnlich.«
     
    Alejos und Beléns Haus befand sich wenige Kilometer außerhalb der Stadt und bot einen grandiosen Blick auf die Berge. Es verbarg sich hinter einer langen, grün gefliesten Mauer, die von hohen Zypressen gesäumt wurde. Von der Straße aus war nur das Dach des Hauses zu sehen, das von einem großen Garten umgeben war. Auf dem Briefkasten, der in die Mauer eingelassen war, stand in schlichten Goldlettern »Ariza«. Über dem Tor war eine Überwachungskamera

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