Das Glück reicht immer für zwei
zerzaust.«
»Und glaubst du, sie lassen dich nicht hinein, nur weil dein Haar ein bisschen zerzaust ist?« Er schmunzelte, als sie sich rasch mit den Fingern durch das Haar fuhr, während sie darauf warteten, zu einem Platz geführt zu werden. Dann nickte er dem Kellner zu, der kam, um sie an einen Nischentisch zu führen. »Siehst du, man findet dich genauso hübsch wie ich.«
»Du musst mir nicht die ganze Zeit Komplimente machen. Damit willst du mich ja nur ablenken.«
»Nein, ich versuche, romantisch zu sein und dir den Hof zu machen.«
Sie lachte. »O Gott! Von Romantik habe ich eigentlich genug, da seit zwei Wochen Britt bei mir wohnt …«
»Dann schreibt sie also doch wieder einen Liebesroman?«
»Schwer zu sagen. Ich denke schon, dass es wieder was Romantisches wird. Manchmal geht sie mit einem völlig verträumten Ausdruck durchs Haus und hört überhaupt nicht, was ich sage. Und dann wieder ist sie genauso pragmatisch und direkt wie eh und je und verkündet, dass ihre Figuren viel zu emotional seien und dass man ihnen mal einen Klaps versetzen müsste, um sie auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.«
»Hört sich ganz nach Britt an«, sagte er. »Aber apropos Romantik. Ich finde, wir sollten nicht über Romantik reden, sondern zur Abwechslung mal selbst einen romantischen Abend verbringen, was meinst du?«
»Du bist ein unverbesserlicher Charmeur, Steve Shaw«, sagte sie streng.
»Und du bist eine großartige Frau, Mia McDonagh.«
William und Persia. Persia und Richard. William und Lucie. Richard und Camille. Nanette und Lucie. William und Richard. Britt las die Wörter, die sie geschrieben hatte, und runzelte die Stirn. Nichts war so, wie sie es erwartet hatte, aber vielleicht war es ja das Richtige für sie. Und darauf kam es schließlich an.
Ich bin ziemlich verrückt, murmelte sie und klappte den Laptop zu. Ihr Schicksal liegt mir mehr am Herzen als das leibhaftiger Menschen. Ich muss emotional zurückgeblieben sein.
Sie legte den Laptop auf den Couchtisch. Allegra, die auf dem Sofa neben ihr schlief, schien gespürt zu haben, dass auf Britts Knie Platz geworden war, denn sie rutschte ein Stück näher und bettete ihren Kopf darauf. Britt strich zärtlich über ihr Haar. Und ihre Nichte seufzte zufrieden.
»Ich sollte Britt anrufen.« Sie standen vor dem Restaurant, und Mia warf einen Blick auf ihre Uhr.
»Ach, lass doch«, sagte Steve. »Ich begleite dich nach Hause. Wir nehmen ein Taxi.«
»Spinnst du? Es ist fast eine Stunde entfernt und …«
»Und was?«
»Und meine Tochter ist dort, Steve, ich will kein …«
»… kein Gefummel vor deiner Tochter?« Er grinste.
»Genau.«
»Nun, ich muss zugeben, dass ich ein bisschen enttäuscht bin. Es ist eine Weile her, dass ich das zuletzt erlebt habe. Aber da ich um elf Uhr an Bord zurück sein muss, hätte ich ohnehin nur Zeit für einen Quickie, und das ist nicht das, was ich mir mit dir vorstelle.«
Sie spürte ein Ziehen im Bauch. Es hat nichts mit Begierde zu tun, sagte sie sich. Es war einfach nur ein Gefühl, das sie seit Jahren tief in sich vergraben hatte und das sich erneut meldete. Das Gefühl, dass es schön wäre, mal wieder mit einem Mann zu schlafen, in seinen Armen zu liegen und seine Lippen auf ihren zu spüren. Und im Moment hatte sie das Gefühl, dass es besonders schön mit Steve wäre.
»Aber du könntest hier bei mir bleiben, bis ich aufs Schiff zurückmuss«, schlug er vor, als er ihr Zögern bemerkte. »Wir nehmen uns ein Hotelzimmer, dann kannst du hier übernachten und erst morgen früh nach Hause fahren.«
Mia sagte nichts.
»Du wärst zurück, bevor Allegra aufwacht«, fuhr er eindringlich fort, während er seinen Arm um ihre Taille legte und sie an sich zog.
Sie hinderte ihn nicht daran, als er seine Lippen auf die ihren drückte. Stattdessen schlang sie die Arme um ihn und spürte, wie sie sich entspannte. Eng an seinen warmen Körper geschmiegt fühlte sie sich sicher und beschützt. Zum ersten Mal seit Alejo wurde sie wieder von einem Mann geküsst. Und plötzlich spürte sie eine Leidenschaft, die sich von den Zehen bis zu den Lippen in ihrem Körper ausbreitete, auch wenn sie nicht ganz so heiß brannte wie mit Alejo, zumindest was ihre Erinnerung anbelangte.
»Ich wusste, dass es so sein würde«, sagte er, als sie sich schließlich voneinander lösten. »Ich wusste, dass du die weichsten Lippen und den wärmsten Körper hast und dass du nach Vanille schmecken würdest.«
Sie
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