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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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fragte er. »Hab ich etwas Falsches gesagt?«
    Noch immer lachend versicherte sie ihm, dass er völlig recht habe, nur dass auf Englisch seine Ausdrucksweise ein wenig komisch gewesen sei.
    »Es ist schön, dich lachen zu sehen«, sagte er. »Das hat mir an dir immer am besten gefallen.«
    »Mein Lachen?« Sie sah ihn mit gespielter Entrüstung an. »Ich dachte immer, du hättest auch andere Dinge an mir geschätzt.«
    »Aber sicher, und wie.«
    Wieder spürte Mia, wie sie errötete, und drehte rasch das Gesicht weg. Sie ließ den Blick über den weitläufigen Garten schweifen und sah in der Ferne die Alhambra.
    »Ja, wunderschön, nicht wahr?«, stimmte er ihr zu, als sie von dem herrlichen Ausblick schwärmte. »Wobei du von deinem Haus ja auch eine tolle Aussicht hast.«
    »O ja«, sagte sie. »Ich liebe es, auf meiner Terrasse zu sitzen und auf das Tal hinabzuschauen.«
    Sie fragte sich, ob sie je wieder unbefangen mit ihm plaudern könnte. Ich habe mit diesem Mann geschlafen, rief sie sich ins Gedächtnis. Ich habe seinen Körper mit Küssen bedeckt, ihn geliebt und sein Kind ausgetragen. Nie habe ich mich so lebendig gefühlt wie damals mit ihm.
    Sie erinnerte sich an ihr letztes Beisammensein. Ehe sie erfuhr, dass sie schwanger war und er auf Exkursion ging. Und bevor Belén auftauchte. Er hatte sie in sein Hotelzimmer mitgenommen, etwas, was nicht häufig geschah – damit es kein Gerede gebe, wie er ihr erklärte. Sie hatte gelacht und gemeint, und was sei mit ihrem
Ruf, wenn er Tag für Tag zu ihr komme? Der könne wohl getrost beschädigt werden?
    Er erwiderte, nein, das sei etwas anderes, woraufhin sie widersprach, doch er brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen, schob sie rückwärts aufs Bett, knöpfte ihre getupfte Bluse auf und ließ dann seine Hände auf ihren Rücken wandern, um ihren BH aufzumachen. Unter der federleichten Berührung seiner Finger wurde ihr schwindlig vor Verlangen, und sie konnte es kaum erwarten, mehr von ihm zu kriegen. Sie zog ihn zu sich aufs Bett und wechselte dann unvermittelt die Position, setzte sich auf ihn, um die Kontrolle zu haben.
    Als er dann in sie hineinglitt, waren sie völlig entrückt in ihrer Liebe, und sie hatte das Gefühl, als seien sie eins, als würden sie jeden Teil voneinander kennen.
    Kurz darauf dann der Schock, als Belén völlig überraschend auf der Bildfläche erschien. Die jähe Erkenntnis, dass nichts so war, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    »Möchtest du noch ein paar Oliven?«, fragte Alejo und riss sie aus ihren Gedanken. »Oder ein bisschen Öl, um das Brot hineinzutunken?«
    Sie nahm eine Scheibe des Baguettes und tunkte es in das köstliche grüne Olivenöl, obwohl sie tatsächlich keinen Hunger mehr verspürte.
    »Das Öl stammt von unseren eigenen Oliven«, erklärte Alejo.
    Mia blickte sich im Garten um. Etwas weiter unten, jenseits des Pools, entdeckte sie die Orangen- und Zitronenbäume, deren Duft sie anfangs wahrgenommen hatte. Aber Olivenbäume konnte sie nirgends ausmachen.
    »Die Oliven vom Grundstück meines Vaters«, sagte Alejo. »Er hat ein cortijo außerhalb der Stadt.«
    »Das Öl schmeckt herrlich. Sind die Oliven auch von seinem Bauernhof?«
    Alejo schüttelte den Kopf. »Die habe ich auf dem Markt gekauft.
Aber du musst unbedingt den cortijo sehen. Es ist wunderschön dort.«
    »Wohnt jemand auf dem Hof?«
    »Nur zeitweise«, erwiderte Alejo. »Meine Eltern verbringen wenn möglich die Wochenenden dort.«
    Mia nickte.
    Als plötzlich die Klingel ertönte, fuhren beide zusammen. Mia hielt den Atem an. Alejo runzelte die Stirn.
    »Ich erwarte niemanden«, sagte er. »Ich gehe mal nachsehen, warte hier.«
    Er lief ins Haus, und Mia bemerkte, dass ihre Hand zitterte. O Gott, dachte sie, lass es bitte nicht Belén sein. Oder jemand anderen aus der Familie.
    Kurz darauf trat Alejo wieder auf die Terrasse heraus.
    »Es ist Paz, meine Assistentin. Sie ist gekommen, um ein paar Unterlagen von mir unterschreiben zu lassen. Es dauert nicht lange.«
    Einen Moment später kam eine große, elegant gekleidete Frau heraus, die, wie Mia vermutete, ungefähr im selben Alter war wie sie. Sie trug einen blassgrauen Leinenhosenanzug und eine weiße Baumwollbluse. Ihre überdimensionale Sonnenbrille hatte sie in ihre blond gesträhnten Haare hochgeschoben, die sie zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden hatte. Sie lächelte Mia kurz zu, die sich mit einem Mal provinziell vorkam in ihrem blauen Trägershirt und den hellbraunen

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