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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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gedeckt, doch sie nahmen an, dass niemand mutterseelenallein an der Valentins-Kreuzfahrt teilnahm (das würde ja Masochismus gleichkommen, wie Mia bemerkte). Die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand zu ihnen an den Tisch setzen würde, war also ziemlich gering.
    »Wunderbar, nicht wahr?« Mias Müdigkeit war wie weggeblasen, kaum hatte sie sich gesetzt. Sie blickte sich interessiert um. Trotz seiner Größe vermittelte das Restaurant eine intime und elegante Atmosphäre, was nicht zuletzt an den weißen Musselinbahnen lag, die an die Decke drapiert waren. Es herrschte ein gedämpftes Licht, und der Teppichboden war in einem sanften Nerzgrau gehalten. Die extravaganten Blumenarrangements, die im Raum verteilt waren, sorgten für Farbe und Wärme.
    »Ja, nicht schlecht«, sagte Britt.
    »Danke, dass du mich mitgenommen hast.« Mia warf ihr einen dankbaren Blick zu. »Nie im Leben könnte ich mir so was leisten.«
    Britt öffnete den Mund und schloss ihn sogleich wieder. Mia war sich sicher, dass ihrer Schwester ihr Lieblingsspruch auf der Zunge gelegen hatte – »Hättest du dich so angestrengt wie ich« –, sie es sich im letzten Moment aber anders überlegte. Sie fragte sich, ob es auf der Reise so weitergehen würde – dass sich ständig eine von ihnen einen ungebetenen Ratschlag an die andere verkneifen musste.

    Eine Weile saßen sie schweigend da und verfolgten die emsige Betriebsamkeit um sie herum, bis einer der Stewards an ihren Tisch kam und fragte, ob es ihnen etwas ausmache, wenn sich noch jemand zu ihnen an den Tisch setzte.
    Mia warf Britt einen verstohlenen Blick zu, der das sichtlich unangenehm war, die aber dennoch höflich, um nicht zu sagen, übertrieben höflich erwiderte: »Aber nein, ganz gewiss nicht.« Der Steward strahlte sie an und winkte den Gast an den Tisch.
    »Miss Martin und Miss McDonagh«, sagte er. »Und das ist Mr Tyler.«
    »Leo«, sagte der Mann. »Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    »Britt.«
    »Mia.«
    Mia setzte ein strahlendes Lächeln auf, während Britts Blick ernst auf dem Mann ruhte.
    »Tut mir leid, mich Ihnen aufzudrängen«, sagte Leo.
    »Nein, Sie haben sich nicht aufgedrängt, keine Sorge.« Mia erkannte in ihm den Mann wieder, der sich bei der Auslaufparty an die Reling gelehnt hatte. Er konnte unmöglich allein hier sein, dachte sie. Er war viel zu attraktiv, um keine Frau zu haben oder eine, die ihn allein verreisen ließ. Auch wenn er nicht ihr Typ war. Sie stand auf große, dunkle, gut aussehende Männer, und Leo war zwar groß, aber sein Haar war weißblond und sehr kurz geschnitten. Er hatte strahlend blaue Augen, ein symmetrisches Gesicht und ein ausgeprägtes, eckiges Kinn.
    »Ich bin ziemlich spät dran zum Abendessen«, sagte er. »Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so voll sein würde.« Er runzelte die Stirn. »Und es war dumm von mir anzunehmen, dass ich einen freien Tisch finden würde.«
    »Ich glaube nicht, dass auf der Aphrodite Einzeltische vorgesehen sind. Jedenfalls nicht auf dieser Kreuzfahrt«, sagte Britt.
    »Im Übrigen ist es nett, in Gesellschaft zu sein und neue Leute kennenzulernen«, sagte Mia. »Wir sind also froh, Sie an unserem
Tisch zu haben. Ich nehme an, dass das Restaurant heute Abend besonders voll ist. Alle sind nach der langen Anreise hungrig. Und nach der öden Flugzeugkost. Aber hier werden wir bestimmt entschädigt werden, schließlich ist die Verköstigung auf Kreuzfahrten legendär.« Mia reckte den Hals, als ein Steward mit Tellern vorbeiging, auf denen köstlich duftende Speisen arrangiert waren. »Ich sterbe vor Hunger«, fügte sie hinzu, als sie merkte, dass sich ihr Appetit zurückgemeldet hatte.
    »Ich bin überhaupt nicht hungrig.« Leo schlug seine Speisekarte auf. »Aber ich dachte, ich sollte wenigstens eine Kleinigkeit essen.«
    Britt und Mia widmeten sich ebenfalls ihren Speisekarten. Beide entschieden sich für Red Snapper, während Leo ein Steak bestellte. Nachdem der Steward ihre Bestellung aufgenommen und sich entfernt hatte, trat ein unbehagliches Schweigen ein.
    »Vielleicht sollten wir uns ein bisschen voneinander erzählen«, unterbrach Mia die Stille. Sie fragte sich, ob dies ihre erste Bewährungsprobe als Assistentin ihrer Schwester werden würde. In diesem Fall müsste sie wohl dafür sorgen, dass Britt auf den attraktiven Tischnachbarn geistreich und charmant wirkte.
    »Reisen Sie gemeinsam?«, fragte Leo. »Ich meinte, Sie vorhin zusammen gesehen zu haben.«
    »Wir sind

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