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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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sagte Mia schwärmerisch, während sie versuchten, den Horizont auszumachen, doch es schien unmöglich zu erkennen, wo der Himmel endete und das Meer begann. »Jetzt begreife ich allmählich, warum einige Menschen auf hoher See heiraten wollen.«
    »Himmel, nun fang nicht wieder mit diesem Romantikquatsch an.« Britt rührte bedächtig in ihrem Cocktail. »Das haben wir heute doch zur Genüge gehabt. Können wir uns vielleicht darauf einigen, dass zwischen dir und mir eine romantikfreie Zone herrscht?«
    »Klar doch. Schließlich kann sich keine von uns damit brüsten, an der Romantikfront aktiv zu sein, nicht wahr?«
    »Wieso sollte man in Bezug auf Männer auch angeben?«
    »Oh, ich weiß nicht. Vielleicht, weil die Liebe etwas Wunderbares ist.«
    Britt blickte sie nachdenklich an. »Hast du diesen Kerl, Alejo, etwa geliebt?«
    »Ich dachte es zumindest.« Mias Antwort erfolgte abrupt. »Aber wer weiß das schon. Wie auch immer« – sie bemühte sich, ihre Stimme unbeschwert klingen zu lassen –, »jedenfalls erinnere ich mich noch gut, wie es war, in Terry Roland verliebt zu sein. Erinnerst
du dich an ihn? Den Jungen aus Nummer dreizehn? Blauschwarzes Haar, feuriger Blick. Gott, war er attraktiv.«
    »Feuriger Blick?«, sagte Britt. »Er war erst zehn.«
    »Aber ein reifer Zehnjähriger. Er hat mich zum ersten Mal geküsst.« Mia grinste breit.
    »Die standen doch Schlange bei dir.«
    »Tja, hat wohl mit meiner magnetischen Anziehungskraft zu tun«, erwiderte Mia. »Und mit wem wolltest du gern gehen als junges Mädchen?«
    »Mit Lance Kelly.«
    »Du machst wohl Witze!« Mia sah Britt amüsiert an. »Dieser lange Lulatsch.«
    »Ich fand ihn seelenvoll.«
    Mia lachte. »Nein. Er war einfach nur gähnend langweilig.«
    »Ich habe mich schon immer in den Männern geirrt«, sagte Britt seufzend.
    »Ich auch. Aber wenigstens habe ich mir die fröhlichen ausgesucht.«
    »Und heute?«, fragte Britt.
    »Ach heute …«
    »Na ja, Allegra ist drei. Zwischen dir und ihrem Vater wird jedenfalls nichts mehr laufen. Und da du noch immer an die große Liebe und Romantik glaubst – hältst du denn Ausschau nach jemandem?«
    »Das hört sich so klinisch an«, murmelte Mia.
    Britt zuckte die Schultern. »Jemanden zu suchen hat nun einmal etwas Klinisches, findest du nicht auch? Wenn du jemanden willst, musst du es praktisch angehen und, mal ganz ehrlich, die Romantik aus dem Spiel lassen.«
    »Nun, klinisch, praktisch oder romantisch, in Sierra Bonita habe ich keine Chance, jemanden kennenzulernen.« Mia wusste, dass ihre Wangen gerötet waren, hoffte aber, dass Britt es auf die Cocktails schieben würde.

    »Warum igelst du dich dann in diesem Nest ein?«, fragte Britt. »Warum versteckst du dich in einem spanischen Pueblo, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen?«
    »Es ist kein Nest, sondern eine hübsche Kleinstadt, ein idyllischer Ort, um ein Kind großzuziehen.«
    »Ach, Mia, wirklich«, sagte Britt skeptisch. »Allegra wächst dort zu einem kleinen Bauernmädchen heran.«
    »Nein, das tut sie nicht!«, entfuhr es Mia. »Und selbst wenn – wäre das schlimm? Was ist so toll am Großstadtleben?«
    »Im Grunde deines Herzens warst du schon immer ein Landei.«
    »Ich mag das Landleben«, räumte Mia ein, »den ruhigen, beschaulichen Trott.«
    »Du vergeudest deine Zeit«, sagte Britt. »Du hättest so viel mehr aus deinem Leben machen können, statt zu einer hauptberuflichen Mutter zu werden.«
    »Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie lange du es aushältst, bis du mir wieder deinen Was-hättest-du-nicht-alles-ausdeinem-Leben-machen-können-Vortrag hältst. Das ist ziemlich beleidigend, weißt du das?« Mias Ton klang zwar milde, aber sie ärgerte sich über ihre Schwester. »Hat man dir das im Jurastudium beigebracht?«
    »Es ist nicht beleidigend, sondern die Wahrheit«, erwiderte Britt ungerührt.
    »Und was gibt es Besseres, als eine gute Mutter zu sein? Eine herzlose Anwältin vielleicht?«
    »Ich bin nicht herzlos. Das Wohl meiner Mandantinnen liegt mir sehr am Herzen.«
    »Na und?«, sagte Mia geringschätzig. »Aber niemand wartet abends zu Hause auf dich. Emotional bist du nicht mit ihnen verbunden.«
    »Ich bin durchaus emotional mit ihnen verbunden«, sagte Britt. »Mir ist es wichtig, dass nach ihrer gescheiterten Ehe nicht auch
noch ihr ganzes restliches Leben ruiniert wird. Und ich bin absolut glücklich, dass niemand zu Hause auf mich wartet. Das hätte mir noch gefehlt.«
    »Für mich hört sich das

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