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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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enttäuscht. Warum sind Sie so spät noch allein unterwegs? Schläft die Königin des Liebesromans?«
    »Sie ist auf der Stelle eingeschlafen. Wir haben einen Streifzug durch die Bars gemacht, um den Umstand zu feiern, dass sie ihren ersten Vortrag hinter sich gebracht hat, ohne ihn völlig zu vermasseln.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihre Schwester jemand ist, der je etwas vermasselt. Auf mich macht sie einen äußerst kompetenten Eindruck.«
    »Oh, das ist sie auch.«
    »Und, hält sie Sie auf Trab?« Er sah sie mit einem amüsierten Zwinkern an.
    »Um ehrlich zu sein, nein. Ich kann mich wirklich nicht beklagen.«
    »Das freut mich. Ich hoffe, Sie haben ausreichend Zeit, Ihren Aufenthalt auf der Aphrodite in vollen Zügen zu genießen, auch wenn es eine Art Arbeitsurlaub für Sie ist.«
    »Das hoffe ich auch.«
    »Wie auch immer, irgendwann müssen wir beide uns zusammensetzen und die Fragen für die ›Romantische Nacht‹ durchgehen.«
    Mia nickte und leckte einen Sahneklecks von ihrem Finger.
    »Die Hauptsache, es sind kluge Fragen«, sagte sie. »Bei meiner Schwester muss alles vernünftig sein.«
    »Sagen Sie ihr, sie soll einfach kluge Antworten geben«, erwiderte er. »Unser Publikum mag es, wenn es ein bisschen scherzhaft zugeht. Wenn sie also für diesen Teil ein bisschen aus sich herausgehen könnte, wäre es fabelhaft.«
    »Das wird sie bestimmt gut machen«, sagte Mia, die meinte, ihre Schwester verteidigen zu müssen. »Sie ist nicht so stark, wie
Sie glauben.« Warum habe ich das jetzt gesagt?, dachte sie. Britt wäre es bestimmt lieber, man würde in ihr eine Art Eiserne Jungfrau sehen.
    »Mir ist nur wichtig, dass unsere Dozenten halten, was unser Programmheft verspricht.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass dies der Fall ist«, sagte Mia.
    »Danke.« Steve lächelte. »Wenn nur alle eine Assistentin wie Sie hätten.«
    Mia grinste. »Ich bin lediglich eine Aushilfe.«
    »Nun, Sie sind die netteste Aushilfe, der ich je begegnet bin.«
    »Oh.« Mia spürte, wie sie errötete. Es war Jahre her, dass sie zuletzt errötet war.
    »Wenn Sie irgendein Problem haben, zögern Sie bitte nicht, zu mir zu kommen«, fügte er hinzu. »Ich bin schließlich dazu da, Sie bei Ihrer Aufgabe zu unterstützen.«
    »Danke.«
    »Übrigens haben Sie einen Sahnefleck auf der Wange«, sagte Steve und reichte ihr eine Papierserviette.
    Sie nahm sie und wischte sich damit über die Wange. Sie wünschte sich, sie würde beim Essen nicht immer Spuren auf ihrem Gesicht verteilen, oder, noch schlimmer, nicht immer das Bedürfnis haben, Essen in sich hineinzuschaufeln.
    »Gut, ich muss dann leider weiter«, sagte Steve. »Genießen Sie Ihr restliches Dessert.«
    »Das werde ich.«
    Er ist wirklich süß, dachte Mia. Hatte er sie mit seinem Kommentar, sie sei die netteste Assistentin, anzubaggern versucht? Sie lächelte in sich hinein. Wahrscheinlich bemühte er sich einfach nur, nett zur Schwester der Stardozentin auf dem Schiff zu sein. Vielleicht wäre er eine bessere Wahl für Britt als Leo Tyler, dachte sie unversehens. Steve hatte bereits herausgefunden, dass sie nicht wirklich sentimental und romantisch war. Und – wohl die ideale Voraussetzung für jemanden, der mit Britt zusammenleben wollte –
er wäre den Großteil des Jahres auf irgendwelchen Kreuzfahrten unterwegs. Also hätte sie viel Zeit für sich selbst, etwas, was ihr sehr zusagte. Wer weiß, sinnierte sie, womöglich ist Steve der perfekte Mann für Britt.
    Und doch, dachte Mia mit einem Anflug von Genugtuung, als sie zu ihrer Kabine zurückging, haben sich sowohl Leo als auch Steve heute Nacht mit mir unterhalten und nicht mit Britt. Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass sie schon seit Monaten nicht mehr so entspannt mit einem Mann geplaudert hatte. Sie hatte ganz vergessen, dass Männer nicht nur Scheißkerle sein konnten, die einem das Herz brachen, sondern dass man auch Spaß mit ihnen haben konnte.
     
    Britt hörte den gedämpften Ton, mit dem die Kabinentür ins Schloss fiel, als Mia zurückkam. Sie hatte sie auch rausgehen hören – wenn sie Alkohol getrunken hatte, schlief sie nie besonders tief und wachte beim leisesten Geräusch auf. Sie hatte sich im Bett aufgesetzt und sich gefragt, was ihre Schwester mitten in der Nacht im Schilde führte. Doch laut Veranstaltungskalender im Bord-Newsletter konnte sie zum Beispiel ins Kino gehen, wo die ganze Nacht hindurch Filme gezeigt wurden, oder in einen der Ruheräume, die rund um die Uhr

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