Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
Vom Netzwerk:
geschieden, verdammt. (Und, nein, er konnte es dem armen Kerl nicht verübeln, wer immer er auch war. Es musste die Hölle gewesen sein, jeden Morgen neben jemandem aufzuwachen, dessen Erwartungen völlig überzogen waren.)
    Na ja, dennoch wäre es nicht nötig gewesen, sie so zu attackieren, vor allem mit seiner Verhöhnung wegen ihres Exmanns war er über das Ziel hinausgeschossen. Das war nicht fair. Vielleicht war auch sein Urteil über ihr Buch ein wenig zu hart gewesen, das
ihn, obwohl er es nur ungern zugab, sogar ziemlich bewegt hatte, auch wenn es lächerlich idealistisch war.
    Wie auch immer, sie war Kritik gewohnt, sagte er sich, während er seine Tasse leerte und zusah, wie sie die erste Schleuse passierten. Wahrscheinlich hatte sie sich nichts daraus gemacht. Nur er war mal wieder überempfindlich. Und er hatte nicht vor, dass das für den Rest seines Lebens so blieb.
     
    Auch Britt hatte den Wecker früh gestellt, war dann aber bereits eine Viertelstunde vor dem Klingeln aufgewacht. Auch sie musste sofort an den Streit mit Leo denken. Nicht dass sie erwartet hätte, dass ihm Der perfekte Mann gefallen würde (auch wenn dies bei Tausenden von Männern der Fall war), aber seine offensichtliche Desillusionierung bezüglich Liebe und Frauen im Allgemeinen hatte sie dann doch verblüfft. Sie hatte immer gedacht, sie sei die zynischste Person auf der ganzen Welt, wenn es um Liebe und Romantik ging. Doch Leo übertraf sie bei Weitem. Und es hatte sie verletzt, als er ihr sagte, er könne mit Ralph mitempfinden (obwohl er nichts über ihre Beziehung wusste). Es war schon ein starkes Stück, wenn sich jemand, der ihren Exmann gar nicht kannte, auf seine Seite schlug.
    Als der Wecker ansprang, war sie noch immer in Gedanken bei Leo, und sie streckte schnell die Hand aus, um den Alarm abzuschalten. Dann verdrängte sie energisch die Gedanken an ihren Streit, schlüpfte in den Bademantel und ging auf den Balkon hinaus.
    Das Schiff hatte die Einfahrt zur ersten Schleuse erreicht, und auf der Anlage herrschte hektische Betriebsamkeit, während Vorbereitungen für die Passage getroffen wurden.
    »Mia!«, rief sie. »Komm raus, sonst verpasst du was.«
    Mia schlug die Bettdecke zurück. Wenn sie als Erste aufwachte, dachte sie grimmig, bewegte sie sich auf Zehenspitzen durch die Kabine, um ihre Schwester nicht aufzuwecken. Britt hingegen polterte ohne Rücksicht durch den Raum, offensichtlich fest entschlossen,
sie aus den Federn zu holen. Vielleicht war das der Unterschied zwischen ihnen. Wenn Britt von etwas gefangen genommen wurde, erwartete sie, dass alle anderen ihre Begeisterung teilten, während Mia auch allein etwas genießen konnte.
    Als sie auf den Balkon hinaustrat, hielt sie jedoch den Atem an. Die Aphrodite war nur wenige Zentimeter von der Schleusenwand entfernt, und sie sah, wie das Schiff von dem steigenden Wasserpegel langsam emporgehoben wurde.
    »Ich hoffe, unser Kapitän weiß, was er tut«, sagte sie gepresst. »Wir sind verdammt nah an dieser Wand!«
    »Ich nehme mal an, er ist nicht deswegen Kapitän geworden, weil er bekannt dafür ist, seine Schiffe gegen Schleusenwände zu rammen«, sagte Britt. »Aber, du meine Güte, ich hätte auch nicht gedacht, dass es so eng zugehen würde.« Sie beugte sich über die Reling. Weiter vorn konnte sie das Heck des Schiffes erkennen, also waren sie mit dem Heck voraus in die Schleuse gefahren.
    »Ist es nicht erstaunlich?«, fragte sie. »Und nicht nur der Kanal, alles ist so aufregend.«
    Mia musste ihr zustimmen. Jeder einzelne Halt war herrlich exotisch gewesen, eine schöne Postkartenidylle nach der anderen. Und nun die grünen Berge Panamas, die sich majestätisch und ehrfurchtgebietend aus dem Morgennebel erhoben.
    Ein Klopfen an der Tür, dann trat ihr Stewart in die Kabine und stellte ein Tablett mit ihrem üblichen Frühstück auf den Tisch, bestehend aus frischem Obst und Croissants.
    »Fantastisch, nicht wahr?«, sagte er.
    »Ja, großartig.«
    »Ich bin jedes Jahr bei dieser Kreuzfahrt dabei«, fuhr der Stewart fort, »aber jedes Mal ist es wieder ein Erlebnis. Wenn wir durch die Miraflores-Schleusenanlage fahren, werden jede Menge Menschen dort stehen, um unsere Passage zu verfolgen. Es gibt dort nämlich ein Besucherzentrum. Die Menschen winken und jubeln uns fröhlich zu, während wir durchfahren.«

    »Klasse. Ich wollte schon immer mal im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen«, erwiderte Mia begeistert.
    »Die Fotografen werden nachher vom

Weitere Kostenlose Bücher