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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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lachte sie innerlich über sich selbst. Wie konnte sie etwas derart Absurdes auch nur denken?
    Als die DVD zu Ende war und Miguel noch einige Fragen beantwortet hatte, wandte sich Leo wieder Britt zu.
    »Auch wenn Sie sagen, es sei unnötig, mich für mein gestriges Verhalten zu entschuldigen, nochmals: Es tut mir wirklich leid. Und um ehrlich zu sein, ich habe Ihr Buch wirklich gern gelesen, trotz Ihres perfekten Helden …«
    »Danke. Und wenn ich Sie verletzt haben sollte« – sie grinste schelmisch – »oder mein Held Sie verletzt hat, dann bitte auch ich um Verzeihung.«
    »Okay. Dann hätten wir das geklärt.« Einen Moment lang sah er sie verlegen an, ehe er ihr zunickte. »Bis später dann.«
    »Ja, bis später.«
    Sie sah ihm nach, wie er sich auf dem Deck entfernte. Als er die Treppe erreichte, schaute er sich zu ihr um, lächelte ihr zu und verschwand.
    Plötzlich verspürte sie ein Gefühl der Leere. Für den Bruchteil einer Sekunde erinnerte der Ausdruck in seinen Augen sie daran, wie Ralph sie angesehen hatte, damals bei ihrer ersten Begegnung am Trinity College. Und sie fühlte sich wieder genauso wie damals. Als hätte sie gerade den wichtigsten Mann auf der Welt erblickt. Sie schluckte schwer.
    Sie nahm nicht das Glitzern der Sonnenstrahlen auf dem Wasser wahr und auch nicht das tropische Grün der kleinen Inseln im See. Was sie sah, war ein Bild ihrer selbst, wie sie neben Ralph stand. Und das Einzige, was sie denken konnte, war, wie sie sich in ihn verliebt hatte. Nur deswegen, weil er sie so angesehen hatte. Es war die verrückteste Kleinigkeit, die zu der verrücktesten Entscheidung ihres Lebens geführt hatte.
    Mittlerweile war sie zu dem Schluss gekommen, dass es sich
um einen Fall geistiger Umnachtung gehandelt haben musste und sie völlig die Kontrolle über ihre Sinne verloren hatte. Wenn sie daran zurückdachte, konnte sie nicht mehr verstehen, warum sie ihn so überstürzt heiraten wollte und nicht einfach mit ihm zusammengezogen war. Dann hätte sie ohne große Umstände wieder ausziehen können, wenn es nicht funktioniert hätte. Aber sie wollte ihn. Und zwar als »ihren« Mann.
    »Wir sind das perfekte Paar«, hatte er zu ihr gesagt, an dem Abend, als er ihr in einem schicken und lachhaft teuren Restaurant einen Antrag machte. Der Verlobungsring wurde von einem lächelnden Kellner auf einem Dessertteller serviert, zusammen mit einer Flasche Champagner. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie überlegt, was wohl geschehen würde, wenn sie Ralph einen Korb gäbe. Aber natürlich wollte sie das nicht; wie hätte sie das wollen können, da sein Antrag doch so überaus romantisch war und sie sich vorkam wie eine Prinzessin aus einem der Märchen, die Paula ihnen als Kinder immer vorgelesen hatte? Also sagte sie Ja, und sie heirateten, und alles ging schief.
     
    Mia hatte die Hälfte der zwanzig Rätselfragen auf der Liste gelöst und machte sich auf den Weg zum Mittagsbüfett. Obwohl sie früh dran war, hatten sich bereits einige Passagiere versammelt, die darauf warteten, dass es eröffnet wurde.
    Wir sind wie die Heuschrecken, dachte Mia. Kaum gibt es irgendwo etwas zu essen, sind wir zur Stelle. Sie nahm Teller und Serviette und reihte sich in die Schlange ein. Obwohl das Frühstück nur wenige Stunden zurückliegt, habe ich einen Bärenhunger. Und ich kann mich nicht damit herausreden, dass es an der frischen Luft liegt, denn es ist heiß und schwül heute. Mit dem Handrücken wischte sie sich die Schweißperlen von der Stirn. Nein, ich muss zugeben, dass ich angesichts der Bordküche vollkommen willensschwach bin. Morgen, nahm sie sich vor, werde ich diese Entschlackungskur im Spa beginnen!

    »Hallo.« Eileen und John Costello stellten sich zu ihr in die Schlange. »Und, geht es Ihnen gut?«
    Sie nickte. »Es war sehr aufregend, wie wir die Schleuse passiert haben, nicht wahr?«
    »Wobei dieser Abschnitt nicht gerade interessant ist«, sagte John.
    »Ach, für mich schon.« Mia blickte zu den jadegrünen Bergen jenseits des Sees. »Für mich ist es ein atemberaubendes Erlebnis. Urzeitlich irgendwie.«
    »Eine Weile mag es ja interessant sein«, sagte Eileen. »Aber wir werden mehrere Stunden auf diesem See verbringen.«
    »Haben Sie schon Krokodile gesehen?«
    Eileen starrte sie erschrocken an, woraufhin Mia ihr erzählte, was der Steward ihnen gesagt hatte.
    »Oh, dann müssen wir nach ihnen Ausschau halten!« John wirkte mit einem Mal begeistert. »Vielleicht gewinne ich

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