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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Schiff gehen, um Fotos zu machen«, sagte der Stewart. »Und zur Schatzsuche gehört es, dass Sie Ihr eigenes Foto entdecken.« Er zwinkerte ihnen zu und reichte ihnen einen Umschlag mit den neuen Aufgaben. »Und halten Sie Ihre Kameras bereit, wenn wir die Seen erreichen, denn dort gibt es Krokodile zu bestaunen.«
    »Sie machen Witze.« Mia bekam große Augen.
    »Nein«, sagte er, »richtige Krokodile. Und was für Prachtexemplare. Der See ist ungefähr sechzig Kilometer breit, und es gibt zahlreiche kleine Inseln, auf denen die Krokodile in der Sonne liegen.«
    »Sich sonnende Krokodile! Sie wollen uns wohl auf den Arm nehmen.« Britt lachte. »Noch irgendwelche wilden Tiere, nach denen wir Ausschau halten sollten?«
    »In der Panorama Lounge gibt es den ganzen Tag Vorträge zu allem Wissenswerten über den Kanal und die Umgebung«, antwortete der Steward. »Sie sind wirklich sehr interessant, und an Ihrer Stelle würde ich sie nicht versäumen.«
    Angespornt von der Aussicht auf die Krokodile und eine weitere Runde Schatzsuche, nahmen die Schwestern rasch ihr Frühstück zu sich. Dann zogen sie sich an und begaben sich auf das gedrängt volle Promenadendeck, von wo aus man einen besseren Blick auf das Geschehen hatte.
     
    Die Passage der ersten Schleusenanlage schien sich kein Passagier entgehen zu lassen; alle standen an der Reling und beobachteten gebannt den Vorgang. Als sie dann den See erreichten, strebten alle zu ihren jeweiligen Aktivitäten auseinander. Auf dem unbewegten Binnengewässer war es heiß und feucht. Von der frischen Meeresbrise, die sie die ganze bisherige Reise über begleitet hatte, war nichts mehr zu spüren. Die Spitzen der Bäume, die hier
lange vor der Zeit gewachsen waren, ehe der Mensch das Gebiet flutete, ragten in unterschiedlichen Höhen aus dem Wasser. Die zahlreichen Vögel, die den von einem Wolkenstreifen gesäumten Himmel durchpflügten, nutzten sie als Ruheplätze.
    »Ich mache es mir hier mit meinem iPod bequem und höre eine Weile Musik«, sagte Mia. »Und schaue währenddessen die neuen Aufgaben durch. Ich habe auch die Informationsbroschüre mitgenommen, denn ich bin sicher, dass wir darin die meisten Antworten auf die Fragen finden.«
    »Und es macht dir nichts aus, wenn ich dich so lange allein lasse?«, fragte Britt. »In der Panorama Lounge wird nämlich eine DVD über den Bau des Kanals gezeigt, und die würde ich mir gern ansehen.«
    »Du erstaunst mich immer wieder aufs Neue, Britt McDonagh«, sagte Mia. »Du hast alte Geschichte studiert, dann Jura, dann hast du einen Liebesroman geschrieben, und nun interessierst du dich auch noch für Ingenieurskunst.«
    »Ich bin nun mal vielseitig interessiert.« Britt sah sie grinsend an.
    »Hm. Trotzdem ist es verrückt. Aber nun geh schon! Nimm die Kopie mit den Fragen mit und beantworte die, die Spezialwissen erfordern.«
    Britt nickte ihr lächelnd zu und schlenderte davon. Die Panorama Lounge war die größte Bar auf der Aphrodite . Bequeme Leder-Clubsessel und niedrige Glastische waren auf der ganzen Fläche verteilt. Aber die Attraktion der Lounge war die Panoramafensterfront, die einem einen beeindruckenden 360-Grad-Blick gestattete. Einige der Passagiere hatten sich bereits einen Fensterplatz gesichert und sahen hinaus. Wieder andere hatten sich um ein Pappmodell des Panamakanals geschart und lauschten einem dunkelhaarigen Mann, der seinem Namensschild zufolge Miguel Hernandez hieß und die Funktionsweise der Schleusenanlage erklärte. Britt nickte einigen Passagieren zu, die ihren Workshop
besuchten. Auch Leo Tyler entdeckte Britt. Er stand am Rand der Gruppe und betrachtete aufmerksam das Modell, ohne seiner Umgebung Beachtung zu schenken.
    »Kapitän Henderson hat den Kanal schon ein halbes Dutzend Mal in beiden Richtungen passiert.« Steve Shaw hatte sich neben Miguel postiert und beantwortete die Frage eines Passagiers. »Es besteht also nicht die Gefahr, dass er havariert. Und natürlich passen die Angestellten der Kanalgesellschaft auf, dass das Schiff innerhalb der Schleuse die richtige Position beibehält.«
    »Hat schon mal jemand den Kanal durchschwommen?«, fragte Britt.
    Steve sah in ihre Richtung und lächelte. »Miss Martin, schön, Sie hier zu sehen. Ich hoffe, Sie genießen unsere Passage. Ja, in der Tat haben schon einige Menschen den Kanal durchschwommen, aber die Kanalaufsicht sieht das offenbar nicht gern. Die Schifffahrt hat nun mal Priorität, außerdem ist das Durchschwimmen des Kanals aus

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