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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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genau da, wo meine Eltern jetzt standen – konfrontiert mit einer versandeten Liebe, mit Gleichgültigkeit und Unentschlossenheit. Meine Eltern waren schließlich auch mal verliebt gewesen.
    Ich ging nach unten und fragte: »Mom, was ist eigentlich los?« Sie wuselte in der Küche herum, war offensichtlich auf dem Sprung.
    »Oh, ich muss los, zur Suppenküche«, sagte sie. »Ich bin spät dran, Schätzchen …«
    »Mom«, sagte ich mit mehr Nachdruck. »Was ist los mit dir und Dad?« Mein Gesicht fing wieder an zu kribbeln. Ich konnte immer noch nicht recht glauben, was ich am Vorabend erfahren hatte.
    »Schätzchen«, wiederholte meine Mutter. »Wir können später darüber sprechen …«
    »Ich will nur wissen …«, begann ich. Ich wusste nicht, wie ich es formulieren sollte. »Wo liegt das Problem?«
    »Das … das ist zu kompliziert, um es dir jetzt zu erklären«, antwortete sie und machte sich noch hektischer in der Küche zu schaffen. »Lass uns ein andermal darüber reden.«
    Offenbar hatte sie keine Lust, mich einzuweihen. Wenige Minuten später fuhr sie aus der Einfahrt, und ihre älteste Tochter blieb allein in dem leeren, einst so warmen Nest zurück. Ich fröstelte; hier wehte plötzlich ein kalter Wind.
    Ich machte mir Rührei, setzte mich im Schlafanzug auf die Veranda hinterm Haus und ließ den Blick über das siebte Fairway des Golfplatzes schweifen. Es war ein schöner Sommermorgen – kühl, still und friedlich. Ein deutlicher Kontrast zu dem Chaos, das in meinem Innern herrschte. Ich konnte nicht länger hier wohnen – plötzlich war alles anders. Ich war nicht mehr die verlorene Tochter, die nach jahrelangem Lotterleben in Los Angeles freudig empfangen wurde. Jetzt war ich der Eindringling, der zur denkbar unpassendsten Zeit in das Leben seiner Eltern platzte. Ich musste mir irgendwo eine eigene Wohnung suchen, um meinen Eltern mehr Raum zu geben. Nur wo? Nicht hier in meiner Heimatstadt, das war sinnlos. Ich wünschte mich zurück nach Los Angeles. Nach Chicago. Irgendwohin, wo mich keiner kannte. Irgendwohin, Hauptsache weg.
    Ich brauchte frische Luft. Der Golfplatz war so einladend. Ich zog mich um, schlüpfte in meine Lieblingsleggings von Gap, ein USC-Trägertop und Turnschuhe und machte mich auf zu einem flotten Spaziergang. Ich liebte Spaziergänge über das Grün; es sah dort noch genau so aus und roch wie damals, als ich ein kleines Mädchen war. Ich startete auf dem siebten Fairway, das ich früher immer überqueren musste, wenn ich mir im Clubhaus Shirley-Temple-Cocktails zum Mitnehmen holte, und bald schon kam ich in die Nähe des achten Green, das an eine belebte Kreuzung unseres Wohngebiets grenzte. Ein schwarzer Cadillac hupte, eine Freundin meiner Eltern winkte lächelnd. Ich winkte zurück und fragte mich, ob sie über die Eheprobleme meiner Eltern Bescheid wusste, ob überhaupt jemand eingeweiht war. Meine Eltern waren immer ein ganz besonderes Paar gewesen – und zwar nicht nur in meinen Augen, sondern in denen der ganzen Gemeinde. Sie waren der Inbegriff von Vorstadtstabilität, von Erfolg und Glückseligkeit. Falls es zum Äußersten kam, das hieß, falls sie nicht in der Lage sein sollten, ihren Konflikt beizulegen, und sich am Ende scheiden ließen, dann war ich mir nicht sicher, ob die Stadt den Schock überleben würde.
    Ich wandte mich gen Westen und fing an zu joggen. Eigentlich hasste ich Jogging. Man konnte mich zwar nicht unbedingt mit Dolly Parton verwechseln, aber beim Laufen taten mir immer die Brüste weh. Alles hüpfte und hoppelte, es war unangenehm. Außerdem war Laufen für mich, die ich mein Leben lang Ballett getanzt hatte, immer ein Sport gewesen, bei dem ich die Füße nach außen drehte, die Zehen streckte und lange Arme machte, die an Schwanenflügel erinnerten. Wann immer ich versuchte, wie ein Sportler zu laufen, gab ich eine miserable Figur ab. Ich sah aus wie ein durchgedrehter Storch … aber an jenem Morgen war mir das egal. Ich wurde immer schneller, bis aus dem Joggen ein Sprint wurde, und am Ende lief ich so schnell wie noch nie zuvor. Ich verausgabte mich völlig, bis der Schmerz in meiner Lunge die Traurigkeit über die Schwierigkeiten meiner Eltern milderte. Erst als ich das achtzehnte Loch erreicht hatte, legte ich eine Pause ein.
    Herrlich reinigender Schweiß rann mir den Rücken hinab, Gesicht und Oberkörper waren heiß wie ein Ofen. Ich beugte mich vor, stützte die Hände auf die Knie und schnappte nach Luft. Ich stand

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