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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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seiner und der Nachbarranch fuhren.
    »Klar«, antwortete Marlboro Man. Er lehnte sich herüber und streichelte mein Knie.
    »Bist du früher mal mit einem Mädchen in deinem Pick-up herumgefahren, und sie saß auf dem Sitz in der Mitte?« Ich versuchte, nicht vorwurfsvoll zu klingen.
    Marlboro Man verzog die Mundwinkel zu einem Grinsen. »Ja klar«, sagte er. Seine Hand lag immer noch auf meinem Knie. »Wieso?«
    »Ach, nur so. Ich war bloß neugierig«, sagte ich. Ich wollte nicht länger darüber reden.
    »Wie kommst du darauf?«, fragte er.
    »Ach, ich war einfach nur neugierig«, wiederholte ich. »Als ich jünger war, habe ich manchmal Paare gesehen, die nebeneinander im Pick-up saßen, und ich habe mich nur gefragt, ob du das früher auch gemacht hast. Mehr nicht.« Fast hätte ich ihm auch erzählt, dass ich das Ganze nie verstanden hatte, und gefragt, warum er Julie mehr liebte als mich, doch ich konnte mich gerade noch beherrschen.
    »Ja, hab ich«, sagte er.
    Ich blickte aus dem Fenster und dachte nach. Und was war dann mit mir? War ich etwa nicht gut genug? Gab es einen bestimmten Grund, warum er mich nie an sich zog, wenn wir durch die Gegend fuhren? Warum er den rechten Arm nicht liebevoll um meine Schultern legte und mich damit zur Herrin seines Pick-ups machte? Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass ich mich so sehr danach sehnte, neben einem Mann in einem Pick-up zu sitzen, doch offenbar war das ein lebenslanger, uneingestandener Wunschtraum von mir gewesen. Als ich mit Marlboro Man in seinem Wagen saß, gab es auf einmal nichts auf der Welt, was ich mir so verzweifelt gewünscht hätte.
    Ich konnte nicht länger schweigen. »Dann …«, setzte ich an. War das vielleicht nur so ein Highschool-Ding? Oder schlimmer , phantasierte ich weiter, liegt es vielleicht daran, dass aus mir nie und nimmer ein Country-Girl wird? Sind Country-Girls vielleicht von Natur aus wilder und ausgelassener? Fehlt mir diese draufgängerische, abenteuerliche Seite, kann man mit ihnen mehr Spaß haben, sind sie es deshalb wert, im Pick-up direkt neben einem Jungen zu sitzen? Bin ich unberührbar? Bin ich zu eingebildet? Zu etepetete? Das stimmt ja überhaupt nicht! Wirklich nicht! Mit mir kann man auch Spaß haben. Abenteuerlustig und draufgängerisch bin ich auch! Ich besitze sogar Jeans: von Anne Klein! Ich will es wert sein, auf dem Platz in der Mitte zu sitzen. Bitte, Marlboro Man … bitte! Es gibt nichts, was ich mir mehr wünschte . »Und, ähm … warum machst du das nicht mehr?«, fragte ich.
    »Schalensitze«, erwiderte Marlboro Man. Seine Hand ruhte immer noch auf meinem Knie.
    Das klang logisch. Ich lehnte mich zurück und entspannte mich ein bisschen.
    Aber da war noch etwas, worüber ich gegrübelt hatte.
    »Kann ich dich noch was fragen?«, sagte ich.
    »Schieß los«, antwortete er.
    Ich räusperte mich und setzte mich aufrecht hin. »Wieso … wieso hat es so lange gedauert, bis du mich angerufen hast?« Ich musste grinsen. Das war eine der direktesten Fragen, die ich ihm bis dahin gestellt hatte.
    Er sah mich an, dann schaute er wieder auf die Straße.
    »Du musst es mir nicht sagen«, sagte ich. Tat er auch nicht, er schwieg. Doch ich hatte mir diese Frage schon öfter gestellt. Und nachdem er mich gerade über Schalensitze und andere wichtige Dinge aufgeklärt hatte, fand ich, dass es ein günstiger Zeitpunkt war, ihn endlich zu fragen, warum er nach dem Abend, als wir uns in der verqualmten Kneipe kennengelernt hatten, vier Monate verstreichen ließ, bis er anrief und mich zum Abendessen einlud. Ich erinnerte mich sehr gut, dass sein Charisma mich an jenem Abend in den Weihnachtsferien komplett umgehauen hatte. Was hatte er über mich gedacht? Hatte er mich danach sofort vergessen und sich erst an jenem Abend nach der Hochzeit meines Bruders im April wieder an mich erinnert? Oder hatte er mit Absicht vier Monate gewartet, bevor er mich anrief? Hielt er sich dabei an irgendeine Country-Etikette, von der ich nichts wusste?
    Ich war eine Frau. Ich musste es einfach erfahren.
    »Also, ich … na ja, ich war damals noch mit jemand anders zusammen«, sagte er einfach.
    Ich erwürge sie eigenhändig! »Ach so«, erwiderte ich. Mehr brachte ich nicht heraus.
    »Außerdem war ich für eine Herde in Nebraska verantwortlich und musste jede Woche dahin fahren«, fuhr er fort. »Deswegen war ich zu selten hier, um die Sache mit ihr anständig zu beenden … Und ich wollte dich nicht anrufen und um ein Treffen

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