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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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leicht mit dem Daumen darüber. »Alles in Ordnung?«, fragte er. Berechtigte Frage, hatte ich doch mehr als zwanzig Minuten im Bad verbracht.
    »Ja, klar … mir geht’s gut«, erwiderte ich und blickte zur Seite. Ich wollte, dass Tim verschwand.
    Doch stattdessen tauschten wir drei ein paar höfliche Floskeln aus, bis Marlboro Man endlich fragte: »Willst du was trinken?« Er machte ein paar Schritte in Richtung Treppe.
    Gatorade. Ich wollte eiskaltes Gatorade, um die Elektrolyte zu ersetzen. Und danach Wodka. »Ich komme mit«, sagte ich.
    Wir holten uns etwas zu trinken und gingen in den Garten hinterm Haus, wo wir uns auf eine kunstvoll verzierte Steinbank setzten. Wie durch ein Wunder war mein Nervensystem müde geworden, Signale an meine Schweißdrüsen zu senden, und der furchtbare Ausbruch schien vorbei zu sein. Außerdem war die Sonne untergegangen, was meinem Aussehen zugute kam. Ich fühlte mich wie eine Zirkusattraktion.
    Vier Sekunden später hatte ich meinen Wodka-O ausgetrunken, und sowohl das Vitamin C als auch der Wodka taten sofort ihre Wirkung. Eigentlich war mir klar, dass es unvernünftig war, verlorene Körperflüssigkeit mit Alkohol zu ersetzen, aber dies war ein Ausnahmefall. Selbstmedikation war meine letzte Rettung.
    »Na, ist dir schlecht geworden, oder was?«, fragte Marlboro Man. »Alles in Ordnung?« Er legte mir die Hand aufs Knie.
    »Nein«, erwiderte ich. »Mir … mir war nur heiß.«
    Er sah mich an. »Heiß?«
    »Ja, heiß.« Ich hatte jeden Funken Stolz verloren.
    »Und was hast du die ganze Zeit im Badezimmer gemacht?«, wollte er wissen.
    »Ich musste alles ausziehen und mir Luft zufächeln«, erwiderte ich wahrheitsgemäß. Vitamin C und Wodka brachten die Wahrheit ans Licht. »Ach ja, und mir den Schweiß von Nacken und Rücken wischen.« So angelt man sich einen Mann!
    Marlboro Man sah mich an, unsicher, ob ich es ernst meinte, dann brach er in Lachen aus und musste sich die Hand vor den Mund halten, um seinen Scotch nicht durch die Gegend zu spucken. Er beugte sich vor und überraschte mich mit einem beruhigenden Kuss auf die Wange. »Du bist lustig«, sagte er und streichelte mir über den jämmerlich nassen Rücken.
    Da fiel der ganze Schrecken des Abends von mir ab. Es spielte keine Rolle, wie blöd ich war – wie dumm, ungeschickt oder verschwitzt. Auf der kunstvoll verzierten Steinbank war ich mir so sicher wie nie zuvor, dass Marlboro Man mich liebte. Aufrichtig liebte, mit einer Innigkeit, wie sie mir nie zuvor jemand entgegengebracht hatte, einer Liebe, von der ich nicht einmal gewusst hatte, dass es sie gab. Anderen Jungs – jedenfalls denen, die ich bis dahin gekannt hatte – wäre es peinlich gewesen, wenn ich den halben Abend im Badezimmer verschwunden wäre. Andere wären von der Geschichte über mein Schweißproblem angewidert gewesen oder hätten Witze über mich gerissen. Wieder andere hätten mich angesehen und nicht gewusst, was sie sagen sollten. Aber Marlboro Man war anders. So etwas konnte ihn nicht aus der Fassung bringen. Er lachte einfach, gab mir einen Kuss, und das war’s. Meine Seele frohlockte, denn nun stand ein für alle Mal fest, dass ich den perfekten Partner gefunden hatte.
    Denn ich geriet ziemlich oft in Schwierigkeiten. Regelmäßig passierten mir irgendwelche Missgeschicke und Peinlichkeiten, das hier war nicht das erste Mal und würde nicht das letzte Mal bleiben. Obwohl ich mir größte Mühe gab, normal und aufgeräumt zu erscheinen, hatte ich in Wahrheit immer gewusst, dass ich eher eins von den sonderbaren Kindern war.
    Wunderbarerweise hatte ich den einzigen Mann auf Erden gefunden, der mich gerade deswegen liebte. Ich hatte den Mann gefunden, der meine kleinen Fehler zu schätzen wusste … und der nicht versuchen würde, sie wegzupolieren.

11.
    Weites Land
    Ich war noch nie mit einem Typ wie Marlboro Man zusammen gewesen. Er war aufmerksam und alles andere als distanziert. Nach meiner achtzehn Monate langen Beziehung mit Collin, dessen Interesse an mir von seiner damals noch uneingestandenen Vorliebe für Männer geschwächt worden war, und der vierjährigen Episode mit dem nicht besonders liebevollen J war Aufmerksamkeit genau die richtige Medizin für mich. Kein Tag verging, an dem Marlboro Man – meine neue Cowboy-Liebe – nicht anrief, um mir zu sagen, dass er an mich denke, mich schon vermisse oder dass er es nicht erwarten könne, mich wiederzusehen. Diese wunderbare, ungebremste Ehrlichkeit!
    Am liebsten

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