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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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Wintermonate los und schafft Platz für die frischen grünen Schösslinge, die sich aus dem Boden kämpfen können. Außerdem wird dabei alles Unkraut getilgt, das schon gesprossen ist, denn viele Pflanzen wachsen bereits an den ersten warmen Tagen zu Frühlingsanfang. Im Allgemeinen wird von einem Jeep oder einem anderen offenen Fahrzeug aus das Feuer entfacht. Der Fahrer hält dabei eine Fackel aus dem Fenster und steckt das Gras an. Aus der Ferne hatte ich schon gesehen, wie Marlboro Man das machte, aber ich war noch nie dabei gewesen, so nah an den Flammen. Vielleicht muss ich den Jeep fahren! , dachte ich. Oder, besser noch: die Fackel halten! Das könnte echt lustig werden.
    Er bat mich, zur Scheune in der Nähe seines Hauses zu kommen, wo sein Jeep stand. Kaum hielt ich dort an, sah ich, wie er aus der Scheune kam … mit zwei Pferden am Halfter. Ich bekam ein komisches Gefühl im Bauch, zog die Nase kraus und formte mit meinen Lippen das Wort Scheiße . Ich fühlte mich nicht wohl auf einem Pferd, und so wie bei den Eheproblemen meiner Eltern hatte ich irgendwie gehofft, auch das mit dem Reiten würde sich irgendwie in Luft auflösen.
    Was Pferde betraf, war das Problem nicht, dass ich Angst gehabt hätte – ganz im Gegenteil. Ich fand Pferde wunderschön und war in der Nähe von Tieren noch nie nervös gewesen. Nicht Auf- und Absteigen war das Problem – das war eine der wenigen Übungen auf einem Hof, für die eine Ballettausbildung von Vorteil war. Auch der Geruch störte mich nicht, ich mochte ihn sogar irgendwie. Mein Problem mit Pferden hatte damit zu tun, dass mein Hintern einfach nicht im Sattel blieb, sobald das Pferd zu traben begann. Egal, welche Anweisungen und wie viele Tipps mein Freund mir auch gab, bei mir war Trab ein unablässiges, schmerzhaftes Rütteln. Mit meinen Füßen war alles in Ordnung: Sie blieben sicher in den Steigbügeln. Ich bekam nur einfach nicht heraus, wie ich die Muskeln in meinen Beinen richtig einsetzen musste, und hatte das Aussitzen noch nicht gelernt. Die Sache mit dem Reiten war dermaßen unangenehm: Mein Hintern schlug klatschend auf, mein Oberkörper wurde steif, und anschließend hatte ich tagelang Schmerzen. Ganz zu schweigen davon, dass ich beim Reiten wie der größte Depp aussah – eine Art Baum mit rotem Haar. Abgesehen von der rektalen Temperaturmessung bei Rindern hatte ich mich in meinem Leben noch nie so fehl am Platz gefühlt.
    Das alles kam mir in den Sinn, als ich sah, wie Marlboro Man mit zwei Pferden auf mich zukam, von denen eins für mich bestimmt war. Wo ist mein Jeep? , dachte ich. Wo ist meine Fackel? Ich brauche kein Pferd. Das hält mein Hintern nicht aus. Wo ist nur mein Jeep? Noch nie hatte ich mich so danach gesehnt, einen Geländewagen zu fahren.
    »Hi«, sagte ich und ging lächelnd auf meinen Freund zu. Ich bemühte mich, nicht nur ruhig, sondern völlig ungerührt von dem zu wirken, was mich erwartete. »Ähm … ich dachte, wir wollten Brennen fahren.«
    Ich sprach das Wort ganz lässig aus.
    »Ja, tun wir auch«, sagte er lächelnd. »Aber wir müssen in ein paar Ecken, wo der Jeep nicht hinkommt.«
    Mein Magen zog sich zusammen. Einen Moment lang überlegte ich, ob ich mich krank stellen sollte, damit ich nicht mitmusste. Was kann ich erzählen? , fragte ich mich. Dass ich glaube, ich müsste mich gleich übergeben? Oder halte ich mir besser den Bauch, stöhne, renne dann hinter die Scheune und gebe dramatische Würgegeräusche von mir? Das könnte höchst wirksam sein. Marlboro Man bekäme Mitleid mit mir und würde sagen: »Schon gut … fahr einfach schon mal vor zum Haus und ruh dich aus. Ich komme später nach.« Aber ich glaube nicht, dass ich es durchziehen kann; Kotzen ist so peinlich! Außerdem bekäme ich vielleicht keinen Kuss, wenn mein Freund glaubte, ich hätte mich übergeben …
    »Ah, gut«, sagte ich, lächelte wieder und bemühte mich, mir meine panische Angst nicht anmerken zu lassen. Abgelenkt durch den inneren Aufruhr und meine Seelenqualen, hatte ich nicht gemerkt, dass Marlboro Man mit den Pferden auf mich zugekommen war. Ehe ich mich versah, schlang er seinen rechten Arm um meine Taille. Mit der anderen Hand hielt er die Zügel der beiden Tiere. Im nächsten Moment zog er mich an sich, beugte sich vor und gab mir einen zarten, süßen Kuss – einen Kuss, den er noch zu genießen schien, als sich unsere Lippen schon wieder voneinander gelöst hatten.
    »Guten Morgen!«, sagte er liebevoll und

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