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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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Kinder … stell dir das mal vor! Hahaha! Ha. Ha!« Das Lachen war teils Erheiterung, teils Nervosität, teils Bestürzung. Wir hatten uns bis jetzt noch nie richtig über Kinder unterhalten.
    »Warum?« Er machte ein etwas ernsteres Gesicht. »Was meinst du denn, wie viele Kinder wir haben sollten?«
    Ich schob den Kartoffelbrei auf meinem Teller von links nach rechts und spürte meine Eierstöcke zucken. Das war alles andere als angenehm. Hört auf damit! , befahl ich ihnen wortlos. Beruhigt euch! Geht wieder schlafen!
    Ich blinzelte und trank einen Schluck von dem Wein, den mein Freund für mich gekauft hatte. »Mal sehen …«, erwiderte ich und trommelte mit den Fingernägeln auf dem Tisch. »Wie wär’s mit einem? Oder vielleicht … anderthalb?« Ich zog den Bauch ein – ein weiterer Versuch, das zu leugnen, was sich als mein unausweichliches, aufregendes Schicksal entpuppen sollte.
    »Eins?«, fragte er zurück. »Aber das reicht ja nicht annähernd zur Unterstützung bei der Arbeit. Ich brauche deutlich mehr helfende Hände!« Dann schmunzelte er und stand auf, um die Teller abzuräumen. Ich saß verdattert da und hatte keine Ahnung, ob er Spaß machte oder nicht.
    Es war die sonderbarste Unterhaltung, die ich je geführt hatte. Ich fühlte mich, als säße ich in einer Achterbahn und der Vergnügungspark läge in pechschwarzer Nacht vor mir. Ich wusste nicht, was mich erwartete; ich betrat unbekanntes Terrain. Meine Eierstöcke hingegen machten Salto rückwärts, als hätten sie die ganze Zeit in einer verdorrten Ödnis dahinvegetiert und seien nun endlich wunderbarerweise auf einen tosenden Wasserfall gestoßen. Und dieser Wasserfall war ungefähr einen Meter achtzig groß, hatte graue Haare und einen kräftigen Bizeps. Sie hatten nie geahnt, dass sie zu solcher Hoffnung fähig waren.
    Nach dem Essen zogen wir uns auf die Veranda zurück, wie wir es so oft in den gemeinsamen Monaten getan hatten. Es war dunkel – wir hatten spät gegessen –, und trotz meines schweigenden fünfminütigen Kampfes mit meinen Fortpflanzungsorganen hatte der Abend auf jeden Fall etwas Besonderes. Ich stand am Geländer, atmete die feuchte Nachtluft ein und nahm all die Geräusche dieser Landschaft in mir auf, die bald meine Heimat sein würde. Das Pumpen eines Ölförderturms in der Ferne, die Symphonie der Grillen, das gelegentliche Muhen einer Mutterkuh, das wilde Kläffen der Kojoten … der Lärm des Landlebens war ebenso präsent und beruhigend wie die Autohupen, der dröhnende Verkehr und die Sirenen in L.A.
    Marlboro Man stellte sich hinter mich und schlang seine starken Arme um meine Taille. Ach, es war so real – er war real. Als ich seine Unterarme streichelte und mit den Handflächen von seinen Ellbogen zu den Handgelenken fuhr, empfand ich stärker als je zuvor, wie absolut real er war. Hier hielt mich der Adonis aus einem Liebesroman in den Armen, von dem ich immer geträumt hatte, ohne es zu wissen; diese Träume hatten sich bis in jedes brodelnde Detail in meinem Unterbewusstsein abgespielt, ich hatte nicht mal geahnt, was ich verpasste. Ich schloss die Augen und legte meinen Kopf an seine Brust, und seine unglaublich weichen Lippen und weichen Härchen ruhten in meinem Nacken. Es war Romantik pur, die Nachtluft war so still, fast nicht wahrnehmbar. Körperlich und emotional war es fast mehr, als ich ertragen konnte. Sechs Kinder? Na klar. Wie wär’s mit sieben? Reicht das? Als ich an jenem Abend dort stand, hätte ich mich auf acht, neun, zehn eingelassen. Und sofort damit anfangen können.
    Aber das musste noch warten. Dafür hatten wir noch mehr als genug Zeit. In jener Nacht, jener perfekten dunklen Nacht, blieben wir einfach auf der Veranda und verloren uns in einem heißen Kuss nach dem anderen. Und irgendwann wusste ich nicht mehr, wo seine Arme aufhörten und mein Körper begann.

    Bald fanden wir die Stelle, wo wir eines Tages wohnen wollten, den idealen Ort, um unser gemeinsames Leben zu beginnen. Es war ein altes »Indianerhaus« (wie man es hier nannte) aus gelbem Backstein und stand auf einem separaten, neueren Grundstück der Familie. Es war in den zwanziger Jahren von einem Indianer gebaut worden, der den Geldregen des damaligen Ölrausches genutzt hatte. Nachdem das Gebäude im Lauf der Jahre ein paarmal den Besitzer gewechselt hatte, war es von innen in einem schlimmen Zustand: zwei Meter hohe Wände, Haushaltsgeräte in Avocadogrün und Teppichböden, die von allen erdenklichen

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