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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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    Wie sehr ich diesen Mann liebe!

18.
    Leb wohl, Paradies!
    Die Hochzeitspläne gediehen weiter, das Datum rückte immer näher. Mein Kleid wurde bestellt – das letzte Mal im Leben, dass ich Größe 34 tragen würde –, und die ganzen Details einer schönen kirchlichen Hochzeit wurden nach und nach festgelegt, trotz des Aufruhrs im ehemals glücklichen Heim meiner Kindheit. Die Ehe meiner Eltern hing an einem seidenen Faden; jeden Tag nährte ich die Hoffnung, dass sie sich bis zum Tag der Hochzeit zusammenreißen würden, oder wünschte mir, sie würden sich schnell scheiden lassen, damit wir alle mit unserem Leben weitermachen konnten. Manchmal sah ich Anzeichen, dass sich die Lage besserte … nur um von dem nächsten Streit und einer neuen Krise enttäuscht zu werden. Mindestens einmal pro Woche bereute ich, meinem anfänglichen Impuls nicht nachgegeben zu haben und durchgebrannt zu sein.
    Es war eine schlimme Zeit, um über Vorspeisen nachzudenken.
    Dennoch fand ich Trost in den unzähligen Vorbereitungen. Für mich als überzeugtem Gourmet stand das Menü für den Empfang ganz weit oben auf der Liste von Dingen, die mich von der zerbröselnden Ehe meiner Eltern ablenken sollten, und es erwies sich als kompliziert. Denn es würden nicht nur Neurologen und leitende Angestellte die Party im Country Club besuchen, sondern auch Cowboys, Erntehelfer, Farmer und Großtierärzte, von denen keiner begeistert wäre, so nahm ich an, wenn er für die lange Fahrt in meine Heimatstadt mit Crudités und brie en croûte belohnt würde.
    Andererseits sollte es ein feierlicher Tag mit allem Drum und Dran werden, bis hin zu geprägten Einladungskarten von Crane und ätherischem weißem Tüll. Ich war mir ziemlich sicher, dass Cocktailwürstchen in Barbecuesoße nicht so gut ankommen würden. Außerdem war ich immer ein großer Fan von gutem, gehobenem Essen gewesen, und dank meiner jugendlichen Schwärmerei für die Martha Stewart der Achtziger wusste ich ganz genau, was für Gerichte ich am liebsten auf die Speisekarte gesetzt hätte: gefüllte Kirschtomaten, Gurken mit Räucherlachsmousse, Kaviar. Kräuterkäse mit Radieschen, gefüllte Zuckerschoten, marinierte Hähnchenspieße. Krabbensalat, so weit das Auge reichte. Das mittlere Kind in mir musste einen Weg finden, um beide Seiten zufriedenzustellen. Der Empfang sollte sowohl meinem als auch Marlboro Mans Hintergrund gerecht werden … und keiner der sechshundert Gäste durfte vernachlässigt werden.
    Mein Verlobter war an dem Abend unterwegs in den Süden des Staates, um sich Farmland anzusehen, als ich mir überlegte, wie ich das Menü am besten zusammenstellen könnte. Im Jogginganzug lag ich auf dem Bett und starrte an die Decke, als ich plötzlich eine geniale Eingebung hatte: Ein Bereich des Country Clubs würde mit goldenen Bambusstühlen, kunstvoll angeordneten Orchideen und Rosen und alten Spitzentischdecken dekoriert werden. Geigen würden die Gäste beim Speisen begleiten, wenn sie kaltes Tenderloin-Steak genossen und am Champagner nippten. Martha Stewart wäre im Geiste dabei und würde sagen: »Dies ist meine geliebte Tochter, an der ich Wohlgefallen habe.«
    Marthas Cousine Mabel hingegen würde den Saal am anderen Ende des Clubs bevorzugen, Schauplatz einer klassischen Planwagenparty: Barbecue, Brötchen mit Fleischsoße, Grillhühnchen, helles Bier. Blaukarierte Tischdecken auf Picknicktischen, und eine Countryband würde »All My Exes Live in Texas« spielen. Im ganzen Raum ständen Wiesenblumen in Zinnkrügen.
    Lächelnd stellte ich mir den Spaß vor. Mit einem einzigen Streich würden unsere beiden Welten – das Landleben von Marlboro Man und mein Country Club – vereint sein und zu einem rauschenden, harmonischen Fest werden, das mit dem offiziellen Rauswurf aus meinem bisherigen Leben enden würde, mit dem Abschied von Stadtleben, Cappuccino und Kleidung in Größe 34.
    Mitten hinein in diese Phantasien rief Marlboro Man von unterwegs an – wieder ein Beispiel für sein perfektes Timing.
    »Hi«, sagte er. Der unzuverlässige Handyempfang Mitte der Neunziger verstärkte seine Reibeisenstimme noch.
    »Ah, mit genau dir wollte ich gerade sprechen«, sagte ich und griff zu Stift und Papier. »Ich wollte dich etwas fragen …«
    »Ich habe heute ein Hochzeitsgeschenk für dich gekauft«, unterbrach mich mein Verlobter.
    »Hä?«, machte ich. Er hatte mich auf dem falschen Fuß erwischt. »Ein Hochzeitsgeschenk?« Da ich mich immer nach

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