Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)
blickte Luke fragend an. Behauptete Ali nur, dass die Firma in Sophies Auftrag handelte, um sich die Aufmerksamkeit der Littlejohns zu sichern, oder hatten die beiden wirklich vor, sie in dieser Sache zu vertreten, und all diese Schritte unternommen?
Luke hatte die Hände in die Taschen gesteckt und starrte auf den Boden, als wollte er sich von allem distanzieren. Er schien wieder zu dem kühlen New Yorker Anwalt geworden zu sein, als den Sophie ihn kennengelernt hatte und der mit seinen merkwürdigen goldenen Augen auf sie herabgesehen hatte. Es war, als wäre nichts von den anderen wundervollen Dingen je passiert.
Sie ging in die Küche, um mit Moira zu reden.
»Ich bin nicht sicher, ob ich das aushalte.«
Wie erwartet wurde Moira streng. »Doch, du hältst es aus. Es wird für dich gewiss nicht einfach sein, mit ihnen zu fahren, und es funktioniert vielleicht nicht, aber wenn doch, dann ist es die Sache wert. Denk an das Geld!«
»Für mich war Geld nie so wichtig. Ich bin bis jetzt auch ohne zurechtgekommen. Und außerdem bringt das alles vielleicht gar nichts ein.«
»Aber wenn doch, dann würde das Geld dich unabhängig machen. Du könntest an diesem Kurs teilnehmen, dein Geschäft aufbauen und deinen Traum verwirklichen.«
Sophie seufzte. »Ich bin nicht sicher, ob das stimmt.«
»Natürlich nicht deinen romantischen Traum, aber den Traum, bei dem es nur um dich geht. Mach dein Glück nicht von jemand anderem abhängig, Sophie. Das wäre dir selbst gegenüber einfach nicht fair.«
»Dann glaubst du auch, dass Ali und Luke zusammen sind?«
Moira zögerte. »Ich weiß nicht. Doch ich muss zugeben, dass es so aussieht. Ihre ganze Körpersprache drückt aus, dass sie ein Paar sind – und eines, das schon länger zusammen ist.« Sie machte eine Pause. »Ich glaube aber nicht, dass sie glücklich miteinander sind.«
»Okay. Genau das dachte ich auch, doch ich habe mich gefragt, ob ich mir das nicht vielleicht einbilde und es wegen meiner eigenen Gefühle falsch interpretiere.«
Moira biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf. »Und jetzt geh da raus und reiß sie vom Hocker!«
Das brachte, genau wie beabsichtigt, ein zaghaftes Lächeln auf Sophies Lippen. »Also wirklich! Das ist doch keine Theatervorstellung!«
»Und ob, das ist es«, erklärte Moira. »Hals- und Beinbruch!«
»Vielleicht sollte Sophie vorne sitzen«, sagte Luke, als sie alle drei ins Auto stiegen, »dann kann sie die Karte lesen.«
»Willst du damit sagen, dass ich nicht dazu in der Lage bin?« Ali lachte und stieß Luke spielerisch an. »Also wirklich, ihr Männer! Ständig unterstellt ihr uns Frauen etwas!«
»Ich meinte nur, dass Sophie schon einmal bei diesen Leuten war«, erklärte Luke.
Sophie wollte sich nicht streiten oder das kommentieren, deshalb setzte sie sich nach hinten. Dass Moira ihren ersten Eindruck bestätigt hatte, war ein Schlag für sie gewesen; sie hatte gehofft, dass ihre Gefühle für Luke ihre Fähigkeit, Körpersprache zu deuten, beeinträchtigt hätten. Sie wollte Luke auch nicht erklären müssen, dass es keine absolute Garantie gab, dass sie den Weg tatsächlich wiederfinden würde, nur weil sie schon einmal dort gewesen war. Es würde alles schon so schwer genug sein.
Ali dirigierte sie ohne Schwierigkeiten zum Haus der Littlejohns. Trotz ihrer manchmal mädchenhaften Art war sie genauso effizient, wie Sophie immer vermutet hatte. Perfekt für Luke. Warum sollte er Ali ihr nicht vorziehen? Sie war hochintelligent, wunderschön, und sie kannte sich aus in der Welt. Sie hatten den gleichen finanziellen Hintergrund – oder zumindest passte Ali sehr viel besser zu ihm als Sophie mit ihren Secondhandkleidern und ihrem Hang zum Sparen.
Für Sophie sprach eigentlich nur, dass sie Luke liebte, aber selbst wenn ihm das bewusst gewesen wäre, hätte es vermutlich nichts geändert. Für ihn spielte Liebe wahrscheinlich gar keine Rolle; in seinen Kreisen wählte man eine Frau danach aus, ob sie geeignet war und den Kindern eine gute Mutter sein würde. Romantische Liebe galt vielleicht sogar als albern. Sophie konnte einfach den Gedanken nicht ertragen, dass er Ali vielleicht tatsächlich liebte.
»Das ist das Haus«, sagte sie. »Sollen wir gleich klingeln?«
Sie stiegen schweigend die Stufen zur Haustür hinauf. Während sie darauf warteten, eingelassen zu werden, drehte Sophie sich um und genoss noch einmal die Aussicht und sog tief die Luft ein – Ali und Luke hatte sie nicht geraten, dasselbe
Weitere Kostenlose Bücher