Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)
Reinigung gebracht, und der Zettel mit deiner Nummer muss in einer der Taschen gewesen sein.« Sie hielt inne. »Das waren übrigens sehr merkwürdige Sachen – Luke meinte, sie wären aus einem Secondhandladen.«
Sophie stieß die Luft aus. Dann war damit also ein Geheimnis gelüftet. Ali hatte, entsetzt von dem Gedanken an Luke in Secondhandklamotten, alles in die Reinigung gebracht. Sie hätte sie vermutlich auch gern desinfiziert. »Du hättest Moira anrufen können, sie hätte es mir ausgerichtet.«
»Ich hatte auch die Nummer der Pension nicht. Und ich konnte mich nicht an ihren Nachnamen oder ihre Adresse erinnern, also konnte ich sie im Internet nicht finden.«
»Was ist mit Matil …«
»Ich glaube, du bist ziemlich undankbar«, unterbrach Ali sie. »Luke hat in deinem Auftrag sehr hart gearbeitet – wie viele andere von uns im Büro. Und alles, um eine reiche Frau aus dir zu machen.« Sie zögerte. »Natürlich ist das alles relativ, aber du solltest einen recht hohen Betrag bekommen. Für eine Frau wie dich wird es einen großen Unterschied machen.«
Wie arrogant sie klang! Sophie hasste es, dass Ali so viel über ihre persönlichen Umstände zu wissen schien. Hatte Luke ihr erzählt, dass er ihr Kleider hatte kaufen müssen, damit sie zu dem Brunch hatte gehen können?
»Natürlich bin ich dankbar, aber ich bin sicher, Luke macht das nicht umsonst. Ich weiß, wie teuer amerikanische Anwälte sind. Ich gehe davon aus, dass er mir eine Rechnung schicken wird.«
»Es wird keine Rechnung geben«, stieß Luke offenbar zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, zumindest klang es so.
»Natürlich werde ich die erst begleichen können, wenn das Geld tatsächlich kommt.« Das war schade, aber nicht unanständig. Zahlung im Erfolgsfall sozusagen.
»Ich sagte: Dafür wird nichts berechnet«, wiederholte Luke, genauso gepresst wie zuvor.
»Liebling! Es gibt keinen Grund, warum Sophie nicht zahlen sollte. Sie könnte sich das Geld von den anderen Parteien holen – wir haben alle hart an diesem Projekt gearbeitet!«
Ali ist ganz offensichtlich nicht die Kurzform von »altruistisch«, dachte Sophie spöttisch. »Ich werde bezahlen, Ali, keine Sorge«, erklärte sie. »Ich will wirklich nichts schuldig bleiben. Niemandem.«
»Das ist gut«, sagte Ali. Sie klang nicht besonders begeistert.
»Aber, Luke«, fuhr Sophie fort, »ich will wissen, warum du mir nichts von diesem Deal erzählt hast. Hättest du es mir gesagt, wenn ich dir nicht gestanden hätte, dass die Littlejohns nicht unterschreiben wollen?«
»Natürlich hätten wir es dir erzählt«, antwortete Ali an seiner Stelle. »Jedoch erst, wenn der Deal mit der Firma auch wirklich steht. Wir wollten dir keine Hoffnungen machen, falls nichts dabei herauskommt.«
»Der Deal ist also noch nicht abgeschlossen, ja? Und es ist in Ordnung, den Littlejohns Hoffnungen zu machen, aber mir nicht!«
»Sophie, Liebes, du verstehst das einfach nicht …«, setzte Ali an.
»Nein, das verstehe ich auch nicht. Vielleicht wärst du so freundlich, es mir zu erklären? Luke?«
»Lass mich das übernehmen, Schatz«, sagte Ali, offenbar entschlossen, Luke nicht zu Wort kommen zu lassen. »Das passt alles ganz wunderbar. Es wird keine Probleme geben. Luke hat alle aus der Ölbranche angerufen, die ihm noch einen Gefallen schulden, und den Deal ausgearbeitet. Er würde diesen Teil nicht erwähnen, deshalb tue ich es.« Sie wandte sich irgendwie verteidigend an Luke.
»Ob die Sache in trockenen Tüchern ist oder nicht, du hättest mich trotzdem informieren müssen. Matilda hat meine Nummer, das wusstest du, als alle anderen Techniken versagten.«
»Meine Großmutter war nicht zu Hause, als ich sie anrief, und hatte deine Nummer nicht bei sich. Behauptete sie jedenfalls«, fuhr Luke sie an.
»Oh.« Aber Sophie war nicht zufrieden. »Ich verstehe trotzdem nicht, warum ihr beide keinerlei Schwierigkeiten hattet, mich zu finden – euch mit mir in Verbindung zu setzen –, als es um Matildas Haus ging, aber dass ihr unfähig wart, Kontakt zu mir aufzunehmen, als es um meine Angelegenheiten ging!« Sie zögerte. »Und außerdem hättet ihr nicht persönlich herzukommen brauchen, ihr hättet mir auf andere Weise eine Nachricht zukommen lassen können.«
»Wie denn?«, fragte Ali aufreizend vernünftig.
»Ich weiß nicht. Es muss eine Methode geben.«
»Wir haben versucht, das alles von London aus zu regeln«, erklärte Ali, »doch es stellte sich als unmöglich
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