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Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)

Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)

Titel: Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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zu tun.
    Abgesehen von einem unbewussten Zucken seiner Nasenflügel, als er das Haus betrat, hielt Luke sich beeindruckend gut, genau wie Ali. Als hochherrschaftlicher Doppelpack setzten sie Charme, lange Wörter und Jovialität so gut ein, dass die Littlejohns schon bald wie hungrige Vögelchen zu ihnen aufsahen und auf den nächsten mundgerechten Happen warteten. Ali und Luke lehnten den Kaffee ab. Sophie wurde keiner angeboten.
    »Haben Sie die Papiere da?«, fragte Mr. Littlejohn.
    Papiere?, dachte Sophie. Was für Papiere? Sie wusste nichts davon. Aber sie würde vor den Littlejohns nicht danach fragen – sie mussten eine geschlossene Front bilden. Moira hatte gesagt, dies hier sei eine Theatervorstellung, und so spielte Sophie weiter ihre Rolle – offensichtlich die der Statistin, die den Verhandlungen zusah, ohne sich Sorgen über das richtige Stichwort machen zu müssen.
    Mr. Littlejohn schien hin- und hergerissen zu sein zwischen dem Bedürfnis, dem goldenen Paar an den Lippen zu hängen, und dem Wunsch, sie mögen möglichst bald wieder gehen. Sophie konnte das verstehen; sie waren irgendwie wie Engel, die unschuldigen Menschen erschienen, um ihnen eine große Ankündigung zu machen, die ihr Leben für immer verändern würde. Auf gute Weise, natürlich, aber es war dennoch Furcht einflößend.
    »Bevor wir irgendetwas unterschreiben«, sagte Luke, der bis zu diesem Zeitpunkt Ali allein hatte reden lassen, »sollte ich Ihnen, glaube ich, versichern, in was für gute Hände Sie Ihre Angelegenheiten legen, wenn Sie sich von Sophie Apperly vertreten lassen.«
    Sophie spürte, wie sie so heftig errötete, dass sie sich fragte, ob sie krank war. Was sagte Luke denn da über sie?
    »Sophie ist eine sehr fähige junge Frau. Nur ihrer Initiative ist es zu verdanken, dass diese Bohrrechte überhaupt nutzbar sind. Ohne Sophie würden die Anteile in irgendwelchen alten Akten verstauben, und niemand würde davon profitieren. Aber jetzt werden viele Ihrer Verwandten – entfernte, ich weiß, aber dennoch Mitglieder der Familie – endlich etwas damit anfangen können.«
    Sophie hatte das Gefühl, ihre ganze Kraft zu benötigen, um ihren Gesichtsausdruck neutral zu halten. Mr. und Mrs. Littlejohn, die ihr vorher so misstrauisch begegnet waren, schauten sie jetzt bewundernd an, so als hätte Luke sie zu einer Dame des Britischen Empires oder so etwas erhoben. Ali sah dagegen aus, als ginge ihr entweder der Gestank im Haus oder etwas anderes an die Nieren.
    »Also«, kam Luke zum Schluss, »sind Sie bereit, die eidesstattliche Erklärung zu unterschreiben, die ich hier habe und die Sophie erlaubt, in Ihrem Auftrag zu handeln? Sie sollten es nicht tun, wenn Sie nicht völlig überzeugt sind, aber ich möchte Ihnen sagen, dass sich Ihr Anteil an dem demnächst fließenden Geld auf mehrere Tausend Pfund – möglicherweise mehrere Zehntausend Pfund – beläuft. Obwohl es natürlich ein bisschen dauern kann, bis es tatsächlich ausgeschüttet wird. Es muss noch viel getan werden, bevor das Geld den Besitzer wechselt.«
    Vorher war sie rot geworden – nun wich alle Farbe aus Sophies Gesicht. Tausende Pfund? Wovon redete Luke da?
    »Ich glaube, du solltest unterschreiben, Liebes!«, sagte Mr. Littlejohn, der nach dem Stift gegriffen hatte, bevor er sich daran erinnerte, dass seine Frau es war, die handeln musste, und nicht er.
    »Und Sie sind Anwalt?«, fragte Mrs. Littlejohn Luke, immer noch zögernd.
    »Das bin ich.« Er lächelte sie auf eine Weise an, bei der sich Sophies Herz zusammenzog. Er konnte so nett zu älteren Leuten sein! Er war ein guter Mann, auch wenn er sie, Sophie, nicht liebte.
    Mrs. Littlejohn sah zu ihm auf und ergriff den Stift.
    »Du wirst es noch nicht wissen«, sagte Ali, »aber bevor wir von London herkamen, konnte Luke einen sehr lukrativen Deal mit einer großen Ölfirma abschließen.«
    »Warum hast du mich nicht angerufen und es mir erzählt?«, fragte Sophie wütend vom Rücksitz aus, die Knie fast unter dem Kinn. Sie war erleichtert, ihn endlich danach fragen zu können, warum er nicht angerufen hatte, ohne dabei ihre Beziehung zu erwähnen.
    »Ich habe deine Nummer nicht, Sophie«, sagte Luke leise. »Ich habe ein neues Handy, aber nicht meine SIM-Karte.«
    Sophie musste das erst verdauen, dann sagte sie: »Moment mal! Du hattest meine Nummer doch, als du mich vom Flughafen aus anriefst.«
    »Das ist meine Schuld, Liebes«, erklärte Ali. »Natürlich habe ich alle seine Sachen in die

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