Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)
durchaus immer noch in London sein. Der Gedanke, dass er dort jetzt mit Ali zusammen war, ließ Kälte in Sophie aufsteigen. Sie konnte sich vorstellen, wie sie in einer schicken Wohnung in Canary Wharf zusammenlebten, umgeben von glitzernden Hochhäusern, wie sie ein schickes und glitzerndes Leben führten, von dem sie, Sophie, niemals ein Teil hätte sein können, selbst wenn er sie geliebt hätte.
Vielleicht hatte Luke sie in Cornwall geliebt, so wie man einen wunderschönen Urlaub irgendwo verbringen konnte, ohne dort leben zu wollen. Sie war seine »Romanze in Cornwall« gewesen, weit weg von zu Hause. Ali war die Frau, die er heiraten und mit der er den Rest seines Lebens verbringen wollte.
»Das spielt wirklich keine Rolle«, meinte Onkel Eric. »Was ich dir sagen wollte, ist, dass ich vorhabe, dir ein bisschen Geld zu geben. Tatsächlich wirst du, wenn du in meinem Schreibtisch herumwühlst – was du, wie ich weiß, gern tust –, einen Scheck finden. Nein, jetzt werde nicht sentimental! Es ist mein Geld, und ich kann damit tun, was ich will.«
Er klang so überzeugend verärgert, dass Sophie zum Schreibtisch ging, den Scheck holte und ihm brachte.
»Ich will ihn nicht!«, erklärte er. »Er ist für dich. Ich weiß, dass du da so einen Kurs besuchen möchtest – obwohl die Ausbildung von Frauen in meinen Augen Verschwendung ist –, und wenn du wartest, bis das Geld von der Ölfirma eintrifft, na ja, dann bist du wahrscheinlich zu alt zum Lernen.«
Sophie musste lachen. »Onkel Eric! Du sollst so etwas nicht sagen! Und ich kann das nicht annehmen. Es wäre nicht richtig.«
»Warum soll es nicht richtig sein? Wenn ich dir Geld geben will, dann tue ich es!«
»Aber ich bekomme doch schon Geld durch die Bohrrechte. Wir alle bekommen welches. Sogar du!«
»Du hast gesagt, es könnte dauern, bis du die Summe tatsächlich in den Händen hältst – als wenn ich das nicht wüsste –, und deshalb gebe ich dir jetzt Geld. Werde dir ohnehin alles vererben, wenn ich sterbe, aber selbst wenn ich morgen tot umfalle, dauert es Jahre, bevor du an mein Erspartes kommst.«
»Onkel Eric!«
»Muss es doch jemandem hinterlassen«, fuhr er fort. »Mag Katzen nicht so gern, dass ich mein Geld einem Heim für herrenlose Katzen oder irgendeiner anderen Wohltätigkeitsorganisation geben will, der verwirrte alte Leute so oft ihr Vermögen hinterlassen. Kann es genauso gut dir geben!«
»Aber …«
»Nun hör schon auf, Kind«, sagte er. »Nimm den Scheck und gib mir die Befriedigung, noch erleben zu können, dass mein Geld zu etwas Gutem genutzt wird.«
Bedrückt sah Sophie auf den Scheck. Er war über zwanzigtausend Pfund. »Onkel Eric!«, murmelte sie mit rauer Stimme. »Du kannst mir nicht so viel geben!«
»Warum nicht? Es gehört mir. Ich kann mit meinem Geld verdammt noch mal tun, was ich will! Und außerdem musst du vielleicht Steuern darauf zahlen, falls ich den Löffel abgebe, bevor sieben Jahre rum sind. Also …«
»Aber das ist so viel Geld!« Sophie starrte auf die Zahl und fragte sich, wie lange sie gebraucht hätte, um unter normalen Umständen so viel Geld zu sparen.
»Eigentlich nicht. Du könntest ein Haus damit kaufen, obwohl ich schätze, es reicht nur für die Anzahlung.«
»Ich will kein Haus davon kaufen.«
»Abgesehen von deinem Kurs, was willst du dann damit anfangen?«
Sophie dachte nach. »Ich könnte es für eine Reise nach New York ausgeben und Amanda mitnehmen, damit wir Milly besuchen können. Habe ich dir von meinen Schulfreundinnen erzählt?«
Er nickte und machte klar, dass er sie nicht so faszinierend gefunden hatte. »Und ich könnte den Kurs bezahlen und hätte noch genug übrig, um währenddessen davon leben zu können. Das ist wunderbar!« Dann zerplatzte ihre Seifenblase des Enthusiasmus. »Aber es fühlt sich immer noch falsch an, dein Geld anzunehmen. Du brauchst es vielleicht.«
»Ich finde, das ist ziemlich gemein von dir. Ich bin ein alter Mann, ich habe nicht mehr viele Freuden im Leben, und du nimmst mir die einzige, die mir noch geblieben ist. Und ich werde das Geld nicht brauchen. Ich habe mir schon einen Platz in einem Pflegeheim gesichert, wenn die Zeit kommt. Das hier habe ich übrig.«
Sophie stand auf und legte die Arme um ihn. »Dann bin ich dir sehr, sehr dankbar, liebster Onkel Eric. Vielen, vielen tausend Dank. Das bedeutet, dass ich endlich etwas mit meinem Leben anfangen kann und nicht länger in Bars arbeiten und Schulden machen muss. Das ist
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