Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)
geht’s gut. Wirklich, es ist nur …«
»Was? Kommt mein Besuch gerade ungelegen? Das hättest du doch sagen können.«
»Komm mit in die Küche. Du brauchst ein Glas Wein. Glaub mir.«
Sophie folgte Moira und fühlte sich in der warmen, herzlichen Atmosphäre der Küche sofort geborgen.
Moira goss Sophie ein Glas Wein ein. »Ich koche dir auch gern einen Tee, wenn du den lieber hättest. Setz dich!«
Sophie zog sich einen Stuhl unter dem Tisch hervor und nahm Platz. »Jetzt sag nicht, Matildas Haus ist abgebrannt.«
»Nein, natürlich nicht! Sei nicht so melodramatisch!«
»Das ist deine Schuld! Du tust so, als würde die Welt untergehen, und gibst mir Wein, wo es doch …«, sie sah auf die Uhr, »… gerade erst fünf ist.«
Moira zuckte die Schultern, schenkte sich selbst Wein ein und nahm einen stärkenden Schluck. »Es geht um … Luke. Er kommt her.«
»Luke?« Sophie erstarrte. Sie hatte so viel Zeit und Energie darauf verwendet, ihn zu vergessen, dass sie wirklich nicht gleich über ihn sprechen wollte, kaum dass sie durch Moiras Tür war. »Ich dachte, er wäre inzwischen wieder in New York.«
»Ich weiß nicht, wo er sich in der Zwischenzeit aufgehalten hat, aber er hat sich für morgen angekündigt. Ich habe ihm das Einzelzimmer gegeben.«
Sophie fühlte sich seltsam schwach; Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch herum, und sie war froh, dass sie saß, weil ihre Knie ganz weich waren. »Oh Gott, ich bin nicht sicher … ich glaube nicht …« Sie gab den Versuch zu reden auf und biss sich stattdessen auf die Lippe.
»Mir ist klar, dass das wirklich hart für dich sein muss. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, als er sich meldete. Ich wollte dich erst anrufen, aber ich nahm an, dass du mir dann absagen würdest, und ich wollte dich so gern bei mir haben.« Sie zögerte. »Ich musste ihn hier unterbringen, denn es gibt keine andere Unterkunft. Meine Freundin, die auch Zimmer vermietet, ist noch im Urlaub.«
»Kommt er allein?«
Moira nickte. »Er hat nichts davon gesagt, dass Ali ihn begleitet.«
Sophie seufzte erleichtert auf. »Aber warum? Warum kommt er her?«
»Aus dem gleichen Grund wie du. Das hat er mir jedenfalls am Telefon gesagt: dass Matilda ihn gebeten hat, die Arbeit der Handwerker zu überwachen. Die übrigens nicht überwacht werden muss.«
Sophie stellte die Ellbogen auf den Tisch und stützte den Kopf auf die Hände. »Ich verstehe das nicht. Versucht Matilda, uns zusammenzubringen oder irgend so etwas Verrücktes? Sie hat Luke nie in ihren E-Mails an mich erwähnt, mir niemals einen Hinweis gegeben, dass sie sich freuen würde, wenn wir zusammenkommen. Wenn ich jetzt zurückdenke, dann hat sie das in Amerika vielleicht ein bisschen angedeutet, aber nicht mehr, seit Luke in England ist. Warum nur will sie, dass wir beide herkommen? Es müssen doch nicht zwei von uns die Arbeit der Handwerker überwachen. Und Luke war ohnehin gegen den Kauf des Hauses, als wir uns das letzte Mal sahen. Matilda hat mich gebeten, mich um die Farbabstimmung zu kümmern.«
»Die Farbabstimmung?«
»Ja. Sie meinte, dass man das den Handwerkern nicht überlassen sollte, was ich verstehen kann.«
»Ich weiß, doch Matilda hat mich gebeten, einen Innenarchitekten mit der Gestaltung zu beauftragen! Der befasst sich mit Farbabstimmungen.«
»Und warum zur Hölle will sie dann, dass ich hier bin?«
Moira dachte eine Weile nach und schüttelte dann den Kopf, weil ihr offenbar auch kein vernünftiger Grund einfiel. »Ich frage mich, ob Luke weiß, dass du auch hier bist?«
Sophie zuckte mit den Schultern. »Er wird wahrscheinlich so entsetzt sein, wenn er mich sieht, dass er sofort wieder nach London zurückfährt. Was eigentlich das Beste wäre.«
Moira öffnete den Mund, als wollte sie Sophie in diesem Punkt widersprechen, schloss ihn dann jedoch wieder.
»Und er bringt Ali definitiv nicht mit?«
»Er hat sie jedenfalls nicht erwähnt, und sie werden sich ein Hotel suchen müssen, wenn sie dabei ist. Das Bett im Einzelzimmer ist nur neunzig Zentimeter breit.«
Der Gedanke, dass ein neunzig Zentimeter breites Bett für sie beide groß genug gewesen wäre in jener spektakulären Nacht, zuckte durch Sophies Kopf. Sie schob ihn hastig beiseite.
»Ich weiß nicht, ob ich das kann, Moira. Ich habe wirklich versucht, ihn aus meinem Kopf zu verbannen; ich bin nicht sicher, ob ich damit umgehen kann, ihn wiederzusehen.«
Moira sah sie mitfühlend an. »Das Problem ist, dass du keine Wahl
Weitere Kostenlose Bücher