Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)
sehen!« Er klang vorwurfsvoll.
»Natürlich will ich dich sehen!«, erklärte Sophie sofort. »Ich komme morgen zu dir.«
21. Kapitel
Sophie fuhr mit dem Zug zu Onkel Eric und versuchte, nicht an die Fahrt damals mit Luke zu denken, doch es wollte ihr einfach nicht gelingen. Aber als sie an Onkel Erics Haus ankam, den Rucksack auf dem Rücken, fühlte sie sich besser. Ihr Onkel würde auf ihrer Seite sein, egal, was passierte.
Er öffnete ihr die Tür. »Jetzt steh da nicht rum. Komm rein!«
»Ich freue mich auch, dich zu sehen, liebster Onkel Eric«, sagte sie und küsste seine Wagen.
»Du heizt die Straße.«
Später, nachdem Sophie sich in dem Zimmer eingerichtet hatte, das sie inzwischen als ihres ansah, kam Onkel Eric zu ihr in die Küche, während sie das Abendessen vorbereitete. Sie bat ihn, sich an den Küchentisch zu setzen; es war ein ungewohnter Platz für ihn, aber so war es ihr lieber, als wenn er umherlief und Überlegungen anstellte.
»Dann hast du Mattinglys Witwe also doch noch davon überzeugen können, das Richtige zu tun?«
»Ja. Doch ich brauchte Luke und seine …«, sie schluckte, »… Freundin dafür. Das habe ich dir ja schon geschrieben.«
»Das hast du.« Er zögerte. »Schade, das mit dem Yankee. Ich mochte ihn. Dachte, er wäre in Ordnung.«
»Er ist in Ordnung, er ist nur nicht mein Freund.«
»Fand, dass ihr gut zusammenpasst.«
Sophie ließ den Holzlöffel sinken und wandte sich zu ihrem Großonkel um, nicht sicher, ob sie lachen oder weinen wollte. »Du klingst wie jemand aus einem Roman von Georgette Heyer! Und ich gestehe, dass ich es schön gefunden hätte, wenn wir zusammengekommen wären. Aber ich passe nicht wirklich zu ihm. Es hätte vermutlich nicht funktioniert.«
»Hmph.« Nachdem er seine Meinung zu dieser Sache kundgetan hatte, kehrte Onkel Eric zum ursprünglichen Thema ihrer Unterhaltung zurück. »Ich nehme an, es wird eine Weile dauern, bis das Geld aus dieser Öl-Geschichte tatsächlich eintrifft?«
»Oh ja. Diese Dinge brauchen immer Zeit.« Sie warf den Löffel in die Spüle und schob dann die Makkaroni mit Käse in den Ofen. »Möchtest du gern einen Tee oder etwas anderes, während die Makkaroni vor sich hinbrutzeln?«
»Nein, ich hätte lieber etwas Stärkeres. Komm, wir gehen ins Arbeitszimmer.« Erleichtert verließ Onkel Eric den ihm fremden, obskuren Raum, der die Küche war, und führte Sophie in sein Arbeitszimmer. »Ich glaube, wir sollten ein Glas Port trinken«, sagte er. »Sonst wird er nie getrunken, und ich hasse Verschwendung.«
»Port? Nicht das, was ich normalerweise trinke, aber wenn du möchtest, dann nehme ich ein Glas.«
»Sollte vor dem Essen natürlich Sherry sein, doch ich habe keinen. Und ich möchte auch, dass du welchen nimmst. Habe was mit dir zu besprechen.«
»Das klingt geheimnisvoll. Du bist doch nicht krank, oder?« Sophie sagte das leichthin, aber in Wahrheit machte sie sich Sorgen. Onkel Eric war schon sehr alt, und obwohl sie ihn noch gar nicht so lange kannte, war ihr der Gedanke, dass er sterben könnte, schrecklich.
»Nicht kränker als sonst. Danke der Nachfrage. Und jetzt sei ein liebes Mädchen und hol den Port.«
Immer noch besorgt, nahm Sophie Gläser und eine Flasche Port aus dem Schrank, auf den er deutete. Dann füllte sie die Gläser und wartete.
»Bist du sicher wegen des Yankees?«, fragte Onkel Eric, nachdem er einen Schluck getrunken hatte.
»Oh ja! Er hat eine viel bessere Freundin.«
»Weißt du das ganz genau? Du bist eine verdammt gute Köchin, Sophie, und geschickt im Haushalt.«
Sie musste lachen, als sie überlegte, ob Ali wohl so geschickt im Haushalt war wie sie. »Ja! Sie ist ideal für ihn. Sie arbeitet in der gleichen Kanzlei, ist intelligent, attraktiv und fast genauso alt wie er. Quasi maßgeschneidert.« Sophie versuchte, zufrieden zu klingen, so als wäre sie glücklich darüber, dass Luke so eine nette Freundin hatte. Irgendwie war sie sogar glücklich darüber; sie wollte immer noch das Beste für ihn.
Ihr Großonkel nippte nachdenklich an seinem Port. »Denke, dass du dich irren könntest. Ich fand, er war ein anständiger Kerl. Yankee oder nicht. Aber ob er hier ist oder dort, spielt eigentlich auch keine Rolle.«
»Das stimmt nur halb«, meinte Sophie gespielt fröhlich. »Er ist nicht hier, aber er ist vermutlich dort.«
Sie wusste nicht, wo Luke war. Er war sehr vage gewesen, als es um das Projekt gegangen war, um das er sich im Büro kümmern musste. Er konnte
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