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Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)

Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)

Titel: Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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sein«.
    Ja, sie liebte das Amerikanische an allem: die Ampeln, die über den mehrspurigen Straßen hingen; die gelben Taxis; die Betriebsamkeit. Als Kind hatte Sophie viel Zeit damit verbracht, die Videos und DVDs ihrer älteren Schwester anzusehen, und manchmal kam es ihr vor, als hätte sie ihr Leben durch die Filme gelebt. Jetzt war sie tatsächlich hier, und es fühlte sich an, als wäre sie nicht mehr nur Zuschauer, sondern tatsächlich Teil eines Films.
    Am meisten überraschte sie, wie breit die Straßen waren und dass die Gebäude, obwohl unglaublich hoch, nicht drohend in den Himmel ragten, wie es in Filmen wirkte. »Zu viel Superman«, murmelte Sophie vor sich hin und war jetzt so aufgeregt, dass sie nicht mehr an ihren Jetlag oder die Sorge dachte, keinen Job zu haben.
    Selbst die Gebäude, die keine Wolkenkratzer waren, wirkten viel größer als vergleichbare Häuser in London.
    Wie schön es wäre, in dieser Stadt zu leben, dachte sie, oder wie Milly hier zu arbeiten!
    Milly hat so ein Glück, dass sie so jung schon einen so tollen Job bekommen hat, dachte sie lächelnd. Sie ist nur zwei Jahre älter als ich und trägt bereits so viel Verantwortung, arbeitet an einem tollen Ort in einem Job, den sie liebt. Und ich? Ich kriege nicht mal eine Arbeit als Kindermädchen.
    Dann fiel Sophie wieder ein, dass sie schon erfolgreich als Kindermädchen gearbeitet hatte und dass ihre aktuelle Arbeitslosigkeit nicht an ihren fehlenden Qualifikationen lag. Und obwohl der Rückzieher ihrer Arbeitgeber extrem ärgerlich war, bezahlten sie doch ihr Flugticket. Und selbst wenn nicht, konnte sie diese Gelegenheit unmöglich verstreichen lassen. Sie musste jede Minute genießen, ihr Ziel verfolgen und ihre alte Verwandte aufspüren und als Siegerin nach Hause zurückkehren. Und selbst wenn niemand von ihnen Millionär werden würde, reichte es auch schon, wenn sie mit neuen Erkenntnissen heimkehrte. Onkel Eric würde auf jeden Fall beeindruckt sein.
    Das Taxi hielt vor Millys Haus. Sie befanden sich in der Upper West Side, in der Nähe des Central Parks, in einer ruhigeren Straße, und das Gebäude war ein Sandsteinhaus (genau wie das von Carrie Bradshaw in Sex and the City , hatte Milly Sophie und Amanda erzählt, als sie in die Wohnung gezogen war). Eine lange Treppe führte hinauf zum Eingang, und Sophie konnte Feuerleitern sehen, die diagonal an den angrenzenden Häusern hinunterliefen; selbst abends wirkte dieses Gebäude sehr vielversprechend.
    Sophie gab dem Taxifahrer ihr wertvolles Geld, zog ihren Rucksack die Treppe hinauf hinter sich her und drückte auf die Klingel mit Millys Namen. Während sie wartete, blickte sie an den aufgeschichteten roten Sandsteinen mit den weißen Linien dazwischen hoch. Das ganze Gebäude wirkte wie die Kulisse zu einem Kinooder Fernsehfilm. Milly hatte ihr erzählt, dass viele Leute über ihren Geschäften wohnten, sodass Wohn- und Geschäftsräume nicht so streng getrennt waren wie in den meisten Städten in England.
    Wenige Augenblicke, nachdem sie die Klingel gedrückt hatte, wurde Sophie unter freudigem Hüpfen und Quietschen stürmisch umarmt. »Willkommen in New York!«, sagte Milly, und Sophie fand, dass es die aufregendsten Worte waren, die sie jemals gehört hatte.
    Milly bestand darauf, Sophies Rucksack die zahlreichen Treppen bis hinauf in ihre Wohnung zu tragen. »Ich muss dich vorwarnen, sie ist winzig, aber du kannst sie eine Weile ganz für dich haben. Ich muss ja wieder zur Arbeit. Es gibt noch so viel zu tun vor der Vernissage morgen. Da sind wir!«
    Sie öffnete die Tür zu einem möblierten Zimmer mit einer kleinen Küchenzeile an einer Wand. Es gab eine Schlafcouch, einen Tisch mit zwei Stühlen und eine Reihe bunter Bastkörbe mit Klamotten darin. »Es ist ein bisschen beengt«, meinte Milly, die das alles plötzlich durch Sophies Augen sah.
    »Es ist süß«, sagte Sophie automatisch und dachte, dass das Apartment zwar klein war , viel kleiner als die Wohnungen, die man im Fernsehen zu sehen bekam, aber dass es sehr lustig sein würde, mit Milly zusammen zu sein. »Die Größe spielt keine Rolle«, erklärte sie und meinte es auch so. »Aber es ist so spät! Musst du wirklich zurück zur Arbeit?« Sophies Stimmung sank. Plötzlich war sie furchtbar müde – nach ihrer inneren Uhr war es fünf Uhr morgens, und die Aussicht, so kurz nach der Ankunft allein gelassen zu werden, war ein bisschen deprimierend.
    »Ich weiß, aber morgen ist doch Eröffnung«,

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