Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)
Stunden und genoss es, das Bett für sich allein zu haben.
Als Milly nach Hause kam, war sie in Partylaune.
5. Kapitel
»Es ist ein bisschen zu kurz«, meinte Sophie, nachdem sie Millys Kleid angezogen hatte und sich selbst im Spiegel betrachtete. Es war nicht das erste Mal, dass Milly ihr Kleider lieh. Milly war etwas älter als Amanda und Sophie und ihre Garderobe entsprechend schicker als die ihrer Freundinnen, deshalb hatten Sophie und Amanda sich schon immer gern bei ihr bedient.
Milly betrachtete sie von hinten. »Das sieht gut aus, solange du keine Laufmasche in deiner Strumpfhose hast.«
»Die ist neu«, sagte Sophie und reckte die Nase in die Höhe. »Ich habe sie heute gekauft.«
Milly nickte. »Wie steht es mit Schuhen?«
Sophie verzog das Gesicht. »Ich habe keine schicken dabei. Nur alte flache Stiefel oder Turnschuhe. Kindermädchen brauchen normalerweise keine Killerabsätze.«
Milly nickte. »Ich leihe dir ein Paar High Heels. Wir haben ungefähr die gleiche Größe.« Sie wühlte in einer Kiste unter dem Sofa.
»Das sind keine Schuhe, Milly«, meinte Sophie, als sie das angebotene Paar sah. »Das sind Stelzen. Da drauf kann ich nicht laufen.«
»Aber sieh dir doch nur an, wie schön sie sind! Zieh sie einfach an und hör auf zu maulen!«
Sophie schlüpfte in die Schuhe und wollte nicht eingestehen, wie großartig sie aussahen. »Wenn du sie so gern hast, warum trägst du sie dann nicht selbst?«
Milly sah sie fragend an. »Ich könnte dir jetzt sagen, dass ich möchte, dass du als eine von meinen zwei besten Freundinnen wirklich himmlische Schuhe trägst, von Louboutin, um genau zu sein, wenn du zum ersten Mal in New York ausgehst.«
»Aber?« Sophies Mundwinkel zuckten. Sie wusste, dass gleich eine bessere Begründung folgen würde.
»In Wahrheit muss ich arbeiten und kann auf den Dingern nicht richtig laufen. Also sollst immerhin du diejenige sein, deren Füße bewundert werden. Und jetzt lass mich auch mal vor den Spiegel, wenn du fertig bist, damit ich mich noch schnell schminken kann.«
Sophie setzte sich auf die Couch. »New York ist zwar offensichtlich groß genug für uns beide«, sagte sie, »aber deine Wohnung nicht. Ich werde mir morgen irgendeinen Job suchen und mich bei der Suche auf die Angebote konzentrieren, bei denen die Unterkunft inklusive ist.«
Milly unterbrach das Auftragen der zweiten Schicht Wimperntusche. »Warum vergisst du das mit dem Job nicht einfach, Soph? Du kannst bei mir wohnen, und wir werden zusammen viel Spaß haben. Ich weiß, es ist ein bisschen eng, aber ich will nicht, dass du ans andere Ende der Stadt ziehst. Das wäre so langweilig.«
»Ich möchte dir nicht gern auf der Tasche liegen. Und außerdem musst du arbeiten, und ich will noch etwas erledigen. Wenn ich bei dir bleibe, dann muss ich nach einer Woche nach Hause – wenn ich meinen Rückflug umbuchen kann. Und bis dahin habe ich vermutlich auch kein Geld mehr, das ich ausgeben könnte. Sollte der rückerstattete Betrag für das Flugticket allerdings tatsächlich schon auf meinem Konto sein, würde das helfen.«
»Siehst du! Du musst dir keinen Job suchen oder nach Hause fliegen. Wir können zusammen Spaß haben!«
»Es ist ein bisschen so wie damals, als wir Teenager waren und uns für eine Party zurechtgemacht haben, findest du nicht auch?«
»Ja«, stimmte Milly zu. »Jetzt müsste nur noch Amanda hier sein, dann wäre es perfekt.«
»Läuft es wirklich gut für dich in New York, Mills? Glaubst du, du bleibst hier für immer?«
Milly zuckte mit den Schultern. »Im Moment ist natürlich alles perfekt: toller Freund, toller Job; aber ich nehme an, ich werde England irgendwann vermissen.«
»Amanda ist auch angekommen und glücklich. Nur ich kann das nicht von mir behaupten.« Sophie seufzte.
»Wir sind alle zu jung, um schon wirklich ›angekommen‹ zu sein. Sogar ich. Aber was musst du denn eigentlich unbedingt erledigen? Das klingt interessant«, meinte Milly und umrandete ihre Augen mit einem Kajalstift.
»Das ist es vielleicht auch. Als ich bei Onkel Eric war, stieß ich auf Papiere über Bohrrechte für eine Ölquelle, die anteilig verschiedenen Mitgliedern der Familie hinterlassen wurden …« Sie zögerte.
»Und weiter?«, fragte Mills und griff nach dem Lippenstift.
»Ich weiß nicht, ob es mir gelingt, doch ich möchte versuchen, alle Anteilseigner zu finden und sie dazu überreden zusammenzuarbeiten, damit wir mit den Rechten etwas anfangen können. Sie verpachten
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