Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)
einen so tollen Job bekommen hast«, bemerkte Sophie.
Milly sah sie fragend an.
»Oh, das haben meine Eltern gesagt, als wir uns wegen meiner Reise hierher gestritten haben«, erklärte Sophie.
Milly nickte und wandte sich wieder ihrer Liste zu. »Okay, du hast eine weiße Bluse, die zu dem Rock passt. Jetzt ist mir klar, wieso die Leute dich immer für die Kellnerin halten.«
»Das ist nur einmal passiert, und die Person könnte betrunken gewesen sein«, widersprach Sophie eingeschnappt. »Wahrscheinlich kann ich das nicht auf der Familienfeier anziehen?«
»Nein. Du brauchst etwas Hübscheres, Engeres, nicht zu tief Ausgeschnittenes.«
»So etwas habe ich nicht.« Sophie hatte wieder das Gefühl, sich verteidigen zu müssen, wollte widersprechen, wusste jedoch, dass ihre Freundin nur ihr Bestes wollte.
»Ich habe es mir notiert. Jetzt müssen wir über die Thanksgiving-Feier nachdenken.«
»Ich möchte wirklich glamourös aussehen!«
»Das passt gar nicht zu dir, Soph. Warum?«
Sophie seufzte. »Wegen Luke …«
»Du bist in ihn verknallt! Wusste ich es doch!«
»Nein, nein und nochmals nein! Bin ich nicht. Aber er gibt mir das Gefühl, Holly Golightly zu sein, du weißt schon, in Frühstück bei Tiffany .«
Milly schüttelte den Kopf. »Ist dir jemals in den Sinn gekommen, dass du zu viel Zeit damit verbracht hast, die DVDs deiner Schwester zu gucken? Du scheint sie als Maßstab für dein Leben zu benutzen.«
Milly hatte recht. Sophie fühlte sich ertappt. Als sie das bemerkte, meinte Milly freundlicher: »Die Leute versuchen wirklich, bei Tiffany zu frühstücken. Sie kommen nach New York und erwarten, dass sie bei einem Juwelier Rührei und gebratenen Schinken bekommen.«
Sophie lächelte. »Ich weiß. Und der Grund, warum ich niemals auch nur im Entferntesten in Luke verliebt sein könnte, ist, dass er mir das Gefühl gibt, eine arme Verwandte, eine Schmarotzerin zu sein …«
»Das Mädchen, das von den Geschenken reicher Männer lebt. Ich verstehe, Soph.« Sie hielt inne. »Und warum willst du dann unbedingt gut aussehen?«
»Weil die Leute – vor allem Luke – nicht glauben sollen, dass Matilda den Verstand verloren und irgendeine Obdachlose von der Straße aufgelesen hat.«
»Du hast sie aufgelesen!«, entgegnete Milly entrüstet. »Warum machst du dir so viel Stress? Die Leute werden deinen feinen englischen Akzent lieben, und wenn du nicht genauso gekleidet bist wie sie, dann werden sie dich einfach für exzentrisch halten. Aber du wirst glamourös aussehen, das verspreche ich dir.« Sie notierte sich noch weitere Punkte. »Was ist mit meinem Kleid? Das steht dir viel besser als mir.«
Sophies flatternde Hände deuteten an, dass sie lieber eine schwarze Plastiktüte tragen wollte. »Luke hat das Outfit schon zweimal gesehen und es bemerkt! Ich kann es unmöglich noch einmal anziehen.«
Milly schüttelte den Kopf. »Dann müssen wir dir ein neues kaufen. Du musst ein verführerisches Kleid dabeihaben.«
»Warum? Etwas Verführerisches passt doch gar nicht zum Anlass. Ich will elegant aussehen!«
»Eine Frau sollte immer ein verführerisches Kleid im Gepäck haben. Luke wird nicht der einzige Mann auf dieser Feier sein. Du weißt nie, wen du vielleicht triffst. Und es sollte kurz sein.«
»Warum?«
»Weil du tolle Beine hast und weil kurze Kleider billiger sind als lange.«
»Oh. Könnte ich dann nicht einfach einen Pullover lang ziehen?«
Milly lachte. »Ja, doch ich bin sicher, dass dir was Besseres einfällt. In England warst du ganz toll darin, Kleider zu ändern. Ich bin sicher, das kannst du immer noch. Und wer es nicht schafft, in New York für wenig Geld ein tolles Outfit zu bekommen, der verdient es nicht, eine Frau zu sein.«
»Stimmt.«
»Es gibt einen klasse Laden für Nähbedarf, da findest du ganz sicher alles, was du brauchst.«
Sophies Augen wurden schmal. »Denkst du, da gibt es auch Federn?«
»Bestimmt«, meinte Milly. »Ich suche mal die Adresse raus.«
Während Milly im Telefonbuch nachsah, durchsuchte Sophie den Schrank ihrer Freundin. Sie zog ein kleines Schwarzes heraus. »Brauchst du das?«
Milly unterbrach ihre Suche. »Ich weiß, was du denkst. Du meinst, du könntest Geld sparen, wenn ich dir das Kleid leihe.«
»Du kannst Gedanken lesen.«
»Okay, du kannst das Kleid haben, aber nur …« Sie machte eine Pause, um die nächsten Worte zu betonen. »… wenn ich es zurückbekomme, nachdem du es in etwas Sensationelles verwandelt
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