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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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verwirkliche – ich weiß nicht, ob ich dann jemals herausgefunden hätte, wie viel Freude mir die Arbeit mit der Kamera macht. Außerdem zeichnet dein Armband schon ganz viel von meinem Leben nach.»
    Bei dieser Bemerkung wandte Karen sich unauffällig ab. Sie nippte an ihrem Sekt und schaute anderswohin, so als interessiere das Gespräch sie nicht. Aber ich kannte ihre Meinung zu Gregs künstlerischer Tätigkeit.
    Ich nahm meinen Sohn in die Arme, ganz gerührt von seiner Geste. «Ich werde immer an dich glauben, Greg. Immer. Egal, was passiert. Was auch immer du tust, sei mit ganzem Herzen dabei. Auf diese Weise sorgst du dafür, dass du immer reich mit Glück gesegnet bist. Und dann wirst du dich stets genau an dem Platz befinden, der dir im Leben bestimmt ist.»

26
    A m nächsten Morgen, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Danny noch schlief, rief Molly sofort ihre Mutter an. Eileen nahm gleich nach dem ersten Klingeln ab.
    «Was gibt’s, mein Kind?», fragte sie, ohne hallo zu sagen.
    «Woher wusstest du denn …?»
    Molly schüttelte den Kopf und erzählte dann, was Danny zugestoßen war. Nachdem sie Eileen beruhigt hatte, dass ihr Enkelsohn wohlauf war und heute schon entlassen werden würde, kam sie auf den eigentlichen Grund ihres Anrufs zu sprechen, dass nämlich sein Vater plötzlich wieder aufgetaucht war. Eileen schwieg.
    «Aha, Nick ist also wieder da», sagte sie schließlich. «Für Danny ist das bestimmt gut, oder?»
    Molly holte tief Luft. «Ich weiß nicht, es ist einfach mehr –»
    «Mehr was?», unterbrach Eileen sie. «Mehr Leben? Ja, es ist hart, und ich weiß, dass die Trennung schwer für dich war, aber manches muss man einfach hinter sich lassen. Zu deinem eigenen Wohl, und für Danny. Er braucht seinen Vater, egal, was du über den Mann denkst. Wenn Nick seinen Sohn sehen will, dann lass ihn.»
    Molly starrte auf den Telefonhörer. Sie hatte immer gedacht, ihre Mutter würde Nick hassen, aber jetzt klang es, als wäre ihr völlig entfallen, was sie seinetwegen durchgemacht hatte.
    «Ach, Molly, als du ihn damals verlassen hast, war ich die glücklichste Frau der Welt, aber ich kann nicht so tun, als sei er nicht Dannys Vater, und Danny kann das auch nicht … Versuche einfach, zu vergessen, was damals passiert ist.»
    «Vergessen?»
    «Ja, Kind, vergiss es. Lass es los. Dein ganzes Leben liegt vor dir, warum also diesen Dingen nachhängen?»
    Molly wurde bewusst, dass ihre Mutter weder leichtfertig noch abweisend war, sondern dass sie einfach realistisch dachte. Wie konnte sie Nick aus Dannys Leben verbannen? Das war unmöglich – diese Entscheidung lag nicht bei ihr.
    «Du hast recht», sagte sie leise in den Hörer.
    «Und du bist sicher, dass Danny nichts weiter passiert ist?», fragte Eileen. «Was ist mit Weihnachten? Wollt ihr nicht doch lieber herkommen?»
    Molly stöhnte innerlich. Sie hatte ganz vergessen, dass sie in zwei Tagen ein Weihnachtsessen geben wollte. Aber sie wusste, dass es Danny das Herz brechen würde, wenn sie die Pläne jetzt änderte – zumal er selbst der Grund dafür gewesen wäre. Also konnte sie ihr Vorhaben jetzt ebenso gut durchziehen. «Nein, das klappt schon.»
    «Ist es dir immer noch recht, wenn ich Vera mitbringe?»
    Molly verzog das Gesicht. Sie war wirklich nicht in der Stimmung, Fremde zu bewirten, aber was sollte sie so kurz vor dem Termin sagen?
    «Kein Problem.»
    «Wie schön. Ich kann es gar nicht abwarten, meinen Enkel zu sehen – und dich natürlich auch. Und mach dir keine Sorgen, alles wird gut.»
    Molly nickte und versuchte, alle negativen Gedanken über Nick aus ihrem Kopf zu verbannen. Danny würde sich freuen, und vielleicht war der Kontakt zu seinem Vater ja tatsächlich gut für ihn.
    Okay, Nick war nicht da gewesen, damals, als sie ihn am meisten gebraucht hätte, aber Menschen veränderten sich, oder?
    Während sie sich von ihrer Mutter verabschiedete, griff sie instinktiv nach dem Armband an ihrem Handgelenk und suchte nach einem bestimmten Anhänger. Auch er war auf geheimnisvolle Weise aufgetaucht, nicht lange, nachdem Nick ihr eröffnet hatte, dass er nach Kalifornien ziehen würde.
    Es war ein winziges, in einer Glaskugel eingeschlossenes Senfkorn. Anfangs hatte Molly keine Ahnung gehabt, was sie da vor sich hatte, und schon gar nicht gewusst, was dieses Körnchen symbolisierte. Bei allen anderen Anhängern war das sofort ersichtlich gewesen, aber dieser war ihr ein Rätsel. Bis sie eines Tages in ihrer alten

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