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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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haben ja schon eine ganze Reihe Hinweise; jetzt müssen Sie das Puzzle bloß noch zusammensetzen.»
    Die blonde junge Frau inspizierte weiter einen Anhänger nach dem anderen. Als sie zu dem kleinen Wolkenkratzer kam, hielt sie inne.
    «Hmm.»
    «Der Wolkenkratzer? Ich habe gedacht, da arbeitet die Eigentümerin vielleicht, oder sie könnte sogar Architektin sein, oder –»
    Jessica jedoch schüttelte schon den Kopf. «Nein, nein, das ist gar kein Wolkenkratzer.»
    Molly legte die Stirn in Falten und wechselte einen Blick mit Carole, die nur mit den Schultern zuckte.
    «Sieht aber doch aus wie ein Wolkenkratzer … ein bisschen Art Deco, wie das Chrysler Building, allerdings erkenne ich ihn nicht …»
    «Es ist ja auch keiner. Das hier ist ein großes Wohnhaus», sagte Jessica voller Überzeugung.
    «Was? Woher wissen Sie das?»
    «Es gibt vier davon, eins sieht aus wie das andere, und sie stehen in einer Reihe an der Park Avenue. Ich gehe jeden Tag daran vorbei.»
    Molly klappte die Kinnlade herunter. «Sind Sie sicher?»
    «Ja, ganz bestimmt. Gehört doch zu meinem Job, dass mir so was auffällt. Ich wette eine Million Dollar, dass die Besitzerin von diesem Armband in einem der vier Häuser wohnt. Oder gewohnt hat.»
    «Das ist ja …» Am liebsten hätte Molly die junge Frau in die Arme genommen.
    «Ja, aber in den Gebäuden wohnen doch bestimmt Hunderte von Menschen», gab Carole zu bedenken. «Was wollt ihr da machen? Von Tür zu Tür gehen?»
    Wieder schüttelte Jessica den Kopf. «Nein, viel einfacher. Wenn die Frau noch in einem der Häuser lebt, brauchen wir die Namen der Bewohner nur mit denen auf den Gästelisten abzugleichen. Das schränkt die Möglichkeiten ziemlich drastisch ein.»
    «Ach, Jessica, Sie sind wirklich genial!», jubelte Molly.
    Lächelnd winkte Jessica ab. «Kein Problem, dafür zahlen die mir ja das große Geld», sagte sie sarkastisch. In diesem Moment summte ihr Handy. Sie warf einen Blick auf das Display und verzog das Gesicht. «Wenn man vom Teufel spricht …» Jessica drehte sich um und ging mit schnellen Schritten Richtung Umkleidekabine. Noch schneller jedoch war ihr Sprechtempo. «Selbstverständlich, Ms. Mead, sofort. Ja, der Caterer hat den Silvestertermin schon bestätigt, und die Rahmenbedingungen sind ihm klar. Ja, der Floristin auch. Und beide wissen, dass es jedes Jahr stattfindet – gleiche Zeit, gleicher Ort.»
    Gleiche Zeit, gleicher Ort …
    In diesem Moment machte bei Molly etwas klick. Allerdings wurde ihr Gedankengang sofort unterbrochen, weil ihr eigenes Handy sich in ihrer Tasche meldete. Sie schaute auf das Display. Kate.
    Molly wandte sich ab und drückte auf den grünen Hörer. Gleich darauf wich alle Farbe aus ihrem Gesicht. «O Gott, wie geht es ihm? Warte, ich bin sofort da.»
    «Was ist denn los?», fragte Carole besorgt. «Fehlt dir etwas?»
    Molly griff schon nach ihrem Mantel. «Mir nicht, aber Danny. Er ist im Lennox Hill Hospital. Hatte einen Unfall auf dem Rockefeller Ice Rink. Ich muss hin.»
    Aber was hatte Danny da eigentlich zu suchen gehabt? Dieser unvorsichtige, leichtsinnige Nick … Sie hätte ihn niemals mit dem Jungen losziehen lassen dürfen.
    «Ist er verletzt?», bohrte Carole nach.
    «Er muss genäht werden. Kate konnte nicht lange telefonieren. Ja, ich muss einfach … Ach Gott, und ich habe hier noch so viel zu tun.» Mollys Augen füllten sich mit Tränen.
    «Geh du nur, ich mache das schon. Los, kümmere dich um deinen Sohn.»
    Wie in Trance griff Molly nach ihren Sachen. «Ach Gott … Jessica, danke für alles, und dir auch ganz vielen Dank, Carole. Ich melde mich …» Damit stürzte sie aus dem Laden, und noch bevor sie richtig aus der Tür war, winkte sie schon nach einem Taxi.

22
    M olly stieß die Türen zur Notaufnahme des Lennox Hill Hospital auf und lief zum Empfang. Atemlos betätigte sie die kleine silberne Glocke auf dem Tresen. «Entschuldigen Sie!», rief sie verzweifelt, denn die Krankenschwester dahinter würdigte sie keines Blickes.
    Schließlich ließ die junge Frau mit den roten Haaren ihr Kaugummi knallen und wandte sich gelangweilt zu Molly um.
    «Äh, entschuldigen Sie …» Molly spürte, wie ihr Herz klopfte. Die Anspannung presste ihr die Brust zusammen. «Ich suche meinen Sohn, Danny Mestas. Er ist erst vor kurzem hergebracht worden, von Kate –»
    «Molly, hier drüben!», rief eine Stimme von links. Kate.
    Gott sei Dank.
    «Kate, ach du meine Güte», rief Molly, als ihre Freundin auf sie

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