Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness
auf die winzige Wölbung an der Fingerwurzel, dass seine Zunge über die kleinen Wunden strich. Es prickelte, kitzelte, doch sie ließ ihn gewähren. Sie legte die Finger auf seine Wange, strich über die pockennarbige Haut, die winzigen Stoppeln an einer Stelle, die er beim Rasieren übersehen hatte. Sein Ziegenbärtchen, seidig und weich, lag unter ihrem Daumen. Er sah sie nicht an, als sie ihm die Brille abnahm und die Mütze von seinem Kopf zog, so dass sein Haar auf diese erotische Art und Weise auf seine Schultern fiel. Er legte die Hände um ihr Gesicht und beugte sich vor, um ihre Augenlider zu küssen. Behutsam. Ihre Wangenknochen. Schließlich ihre Lippen, so reif wie Kirschen. Sie sog an seiner Unterlippe, bis er sich ihr zuwandte und sie im Schein der Kerzen mit sich aufs Sofa zog.
»Gott«, stöhnte er leise, während sie einander küssten, als wäre dies der einzige Weg, am Leben zu bleiben. Elena vergrub die Hände in seinem Haar und stieß einen leisen Schrei aus, als er ihre Bluse nach oben schob, am Verschluss ihres BHs zu nesteln begann und ihn schließlich ungeduldig aufriss, um sein Gesicht in der Fülle ihres Dekolletés zu versenken. Ihr Atem beschleunigte sich, und sie schrie erneut leise auf, als er sich vorbeugte, die Hände um ihre Brüste legte
und die Nase in der Furche versenkte. Dann hob er den Kopf und liebkoste zärtlich ihre Brustwarze, ihren Hals und ihre Kehle. Er schob sich zwischen ihre Beine und zog sie fester an sich.
Es war, als dringe flüssiger Honig aus jeder einzelnen ihrer Poren, den Julian hungrig aus der Biegung ihres Ellbogens, aus der Grube an ihrem Halsansatz trank. Er versenkte seine Zunge in ihrem Mund, hielt ihre Zunge zwischen den Zähnen, bis sich ihrer Kehle ein Wimmern entrang. Klebrig und schweißfeucht zerrten sie sich die Kleider vom Leib. Am liebsten hätte Elena die Zeit angehalten, um die weiße Haut seiner Brust zu bewundern, die Sehnigkeit seiner Schenkel und die pulsierende Kraft seines Geschlechts, das sich ihr aufrecht und stolz entgegenreckte, ehe sie miteinander verschmolzen und sie spürte, wie er zwischen ihre Beine glitt, in ihr versank.
In diesem Moment hielt er inne und blickte ihr ins Gesicht. »Sieh mich an, Elena«, stieß er hervor. Sie schlug die Augen auf, spürte, wie er mit jeder Sekunde in ihr wuchs, und gab einen leisen Laut von sich, als etwas über ihr Gesicht, ihr Haar strich. Er küsste sie, langsam, ganz langsam, während sich seine Augen in sie bohrten und er sich wieder zu bewegen begann. Sie registrierte ein Rascheln irgendwo im Raum, das ihr Angst machte, ein kurzes Aufflackern von Licht, dann war nur noch Julian über ihr. Gierig grub sie ihre Zähne in seinen Hals, sog tief diesen intensiven Duft nach Äpfeln ein, den Geschmack seiner Haut, wie ein sonniger Morgen, wie Wein, wie das Blut des Lebens. Sie wimmerte, biss erneut zu, woraufhin er sie hochhob, sich immer tiefer in ihr versenkte, sich bewegte, bis Elena ein letzter Gedanke blieb – Oh, scheiße – ehe sie endgültig alles um sich herum vergaß.
Elena hasste den Teil, wenn sie sich bewegen musste. Von vorn war sie in ziemlich guter Verfassung, bis auf eine oder zwei vernarbte Stellen, die jedoch so geringfügig waren, dass sie nicht auffielen, wenn man nicht von ihnen wusste. Ihre Beine waren leicht gekrümmt, hatte man ihr gesagt, aber vor allem ihr Rücken bot einen grauenhaften Anblick, und als Julian sich langsam aus der Blase der Leidenschaft löste, fragte sie sich, was als Nächstes kommen würde. Was jetzt?
Er verlagerte sein Gewicht auf die Ellbogen. »Erdrücke ich dich?«
»Nein.«
»Ich wünschte, dass du das, was gerade passiert ist, niemals bereuen wirst, Elena«, flüsterte er.
»Nicht sprechen.« Sie legte ihre Hand auf seinen Mund. Er öffnete die Lippen und begann, an ihren Fingern zu saugen. Mit ihrer freien Hand schob sie ihn von sich. »Ich muss aufstehen.«
Er bewegte sich widerwillig, während ihm die Röte ins Gesicht stieg.
»Ich will es einfach hinter mir haben«, sagte Elena nur, stand auf und kehrte ihm den Rücken zu. »Es ist nicht schön.«
Er sagte nichts. Sie bewegte sich nicht. Allmählich wurde ihr kalt um die Schultern, und sie drehte sich um.
Er lächelte. »Ist das eine Schocktherapie? Soll ich mich jetzt abgestoßen fühlen? Oder was erwartest du von mir?«
»Nein. Normalerweise hat es eher den gegenteiligen Effekt.«
Er zog eine Braue hoch. »Ach so. Hm.« Er streckte die Hand aus und strich über die
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