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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
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ist es?«
    »Dmitri meint, sie müssen mindestens für ein paar Wochen schließen. Man nimmt an, dass es ein Kabelbrand in der Küche war. Er fing über Nacht an zu schwelen und hat sich an den Fettspritzern vollends entzündet.«
    Sie stieß einen Pfiff aus. »Ein Wunder, dass nicht alles abgebrannt ist.«
    »Jemand hat den Rauch bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Sie kamen sehr schnell.« Er räusperte sich. »Ich habe überlegt, ob du vielleicht bei Portia bleiben könntest, solange ich weg bin.«
    »Natürlich. Alvin wird begeistert sein.«
    Als er fort war, konnte sie es sich nicht verkneifen, eine kurze Mail zu schreiben:
    An: [email protected]
Von: [email protected]
Betreff: Brand!
     
    Dmitri, ich habe gerade von dem Brand gehört. Du musst ja völlig fertig sein. Tut mir wahnsinnig leid. Ich hoffe, du kannst bald wieder eröffnen.
    Elena.
    Zwei Tage später wachte sie allein in Julians Bett auf. Ein Schneesturm hatte sie überrascht, so dass sie im Haus bleiben musste und niemand zu ihr durchkam. Alvin lag schnarchend zu ihren Füßen und sorgte dafür, dass sie sich nicht allzu einsam fühlte. Julian sollte heute zurückkommen, und Portia – die mit ihrer Erlaubnis bei einer Freundin übernachtet
hatte und nun ebenfalls festsaß – würde nach Hause gebracht werden, sobald die Straßen geräumt waren.
    Aber für den Augenblick war sie allein im Haus. Nur sie und der Hund; keine Putzfrau oder sonstigen Hausangestellten, die sie in Verlegenheit brachten. Sie ging nach unten, um Kaffee zu machen. Draußen schneite es immer noch, dicke, schwere Flocken, die wie Zuckerkristalle vom Himmel schwebten. Alvin warf sich mit Begeisterung in die weiße Pracht, rollte sich auf den Rücken, kugelte hin und her, tauchte mit Rücken, Nase und seinem gesamten felligen Körper ein, dann sprang er auf und lief vor Entzücken im Kreis herum. Lachend stand sie am Küchenfenster und sah ihm zu. »Du alberner Kerl.«
    Mittlerweile kannte sie sich in der Küche bestens aus. Sie gab frische Kaffeebohnen in die Mühle, schaltete sie ein und zählte leise die Sekunden. Dann füllte sie das frisch gemahlene Pulver in die Maschine und drückte den Kopf. Der schwere, erdige Kaffeeduft zog durch den Raum. Sie überlegte kurz, ob sie ein paar Churros backen sollte, wie Tansy es ihr beigebracht hatte, und wünschte, Portia wäre hier.
    Stattdessen nahm sie etwas Brot, gab es in den Toaster und holte die Butter aus dem Kühlschrank. Die Küche war mit zwei Geräten bestückt, beide aus rostfreiem Stahl – einer diente als Hauptkühlschrank, ein zweiter stand um die Ecke.
    Was für ein Luxus! All die Schränke und Geräte, die das Leben in jeder erdenklichen Hinsicht leichter machten. Die Luxus-Spülmaschine, die Wärmeschubladen für das Brot, und in jedem Zimmer ausreichend Anschlüsse für den Staubsauger, so dass kein schweres Gerät durch sämtliche Räume gezerrt werden musste. Die riesige Arbeitsplatte, all die Badezimmer und Gästetoiletten in irgendwelchen Nischen. Die feudalen Duschen – das Hauptschlafzimmer besaß die tollste Dusche, die Elena je gesehen hatte. Das Wasser kam
aus einem riesigen, in der Decke montierten Duschkopf, der einem das Gefühl gab, man stehe im Regen, während man den Ausblick auf die Wälder genoss. Anfangs hatte es sich fast unanständig angefühlt, splitternackt vor diesen riesigen Fenstern zu stehen, aber Julian hatte sie damit aufgezogen und war mit ihr unter die Dusche gestiegen. Das Grundstück war von einer hohen Mauer umgeben und damit von außen nicht einsehbar.
    Alles – es war alles so unglaublich. Sie trug ihren Kaffee und Toast in den Salon, um zu warten, bis Alvin sich ausgetobt hatte. Sie versuchte, all die Eindrücke für den Tag abzuspeichern, wenn sie nur noch eine Erinnerung wären. Wäre dies ein Moment, an den sie sich entsinnen würde? Wie sie allein in Julians Haus saß?
    Momente. Momente. Genau das hatte sie in jeder Phase ihres Lebens getan: Erinnerungen für später in die Windungen ihres Gedächtnisses eingebrannt, angefangen mit dem Abschied von ihrer Großmutter Iris – ein Begräbnis an einem glühend heißen Tag. Dann, nicht einmal einen Monat später, hatte ihre Mutter sie aufgefordert, sich von den Köchen in der Raststätte zu verabschieden. Sie stand in der Küche, wo ihr die allmorgendliche Mischung aus Bleiche, Industriespülmittel und in der Pfanne brutzelndem Speck in die Nase stieg. Sie schlang die Arme um Pedro, ihren besten

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