Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness
meine Steak-Pastete hat eine gute Kritik in der Denver Post bekommen. Die habe ich noch nie für dich gemacht, oder?«
»Nein, aber ich würde sie unheimlich gern probieren.«
»Du bist so unkompliziert, Mann. Für dich zu kochen, macht riesigen Spaß.«
Patrick legte neckend den Kopf schief. »Danke sehr.« Er griff nach dem nächsten Blatt Papier. »Hattest du einen Freund damals?«
»Nein, ich war noch nicht lange wieder zurück.« Er nippte an seinem cremigen Eierpunsch und sog das Rumaroma tief ein. »Und was ist mit dir? Was hast du letztes Jahr zu Weihnachten gemacht?«
»Ich war in New York. Zu Weihnachten bin ich nach Hause gefahren, was allerdings ziemlich unschön war. Mein Freund wollte mich nicht nach Boston begleiten – er sagte, meine Eltern seien so spießig -, also bin ich allein gefahren. Es war wieder mal aus zwischen uns, deshalb war ich nicht gerade glücklich.«
»War das der Barkeeper, mit dem du um ein Haar hergekommen wärst?«
Patrick nickte. »Er war kein besonders netter Kerl, ehrlich gesagt. Es war allerhöchste Zeit, Schluss zu machen. Aber man gewöhnt sich eben daran, dass die Dinge in einer bestimmten Art und Weise laufen.«
»Und sind deine Eltern tatsächlich Spießer?«
»Ja. Trotzdem sind sie immer noch meine Eltern.«
»Und mögen sie deine Freunde grundsätzlich?«
»Sie haben nur einen oder zwei von ihnen kennengelernt.« Behutsam legte Patrick eine Schneeflocke auf den Stapel. »Natürlich wäre es ihnen lieber, ich wäre nicht schwul, aber Anstand und Würde sind ihnen sehr wichtig, deshalb bemühen sie sich um Höflichkeit.«
»Sie würden mich hassen, oder?«
»Wieso sagst du so etwas?«
»Ich gehöre eben nicht in ihre Welt. Schiefe Zähne, Ecken und Kanten.«
»Du wurdest mit dem Beard-Award ausgezeichnet. Das würde sie beeindrucken.« Patrick strich ihm über den Knöchel. »Aber sie lieben mich, und wenn ich jemanden sehr mag, bemühen sie sich, denjenigen auch zu mögen.«
»Dennoch gelingt es ihnen nicht immer.«
»Natürlich nicht.«
Mit einem Anflug von Besorgnis dachte Ivan an Dag, den Hochglanz-Dänen. »Haben sie jemals Elena kennengelernt?«
»Ja. Sie haben sie sogar mehrere Male gesehen, als sie in
New York gelebt hat. Meine Mutter ist nicht gerade verrückt nach ihr, während mein Vater sie absolut sensationell findet.« Ein Lächeln erhellte seine Züge. »Wobei das eine vermutlich mit dem anderen zusammenhängt.«
»Würde es ihnen gefallen, wenn du mit jemandem wie Dag zusammen wärst?«
Patrick sah ihn völlig verblüfft an. »Dag?«
»Der Neue in der Küche. Der Skandinavier.«
»Der Ski-Typ? Machst du Witze? Der Typ ist ein Spieler. Ich mag keine Spieler.«
»Ich bin aber auch einer.«
»Nein«, widersprach Patrick und legte die Schere beiseite. »Du tust nur so, aber in deinem Herzen schlummert wahre Leidenschaft.« Er legte den Kopf schief. »Du hast nur noch niemandem erlaubt, dich zu lieben und mit dir durch dick und dünn zu gehen, das ist alles.«
Ivan musste den Blick von den durchdringenden blauen Augen lösen. »Wow.«
Patrick stand auf und setzte sich neben ihn. Berührte seine Hand. »Ich glaube, ich war auf den ersten Blick in dich verliebt, Ivan. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es dir genauso ging. Lass uns einfach versuchen, das zu genießen, ja? Wir haben großes Glück, so etwas gefunden zu haben.«
Ivan zog ihn an sich, legte seine Hand über sein zerzaustes Haar, spürte die Zartheit seines Schädels unter seiner Handfläche. »Stimmt«, knurrte er. »Du hast recht. Danke.«
»Ich mag Eifersucht nicht. Sie macht alles kaputt.«
»Ich werde mich bemühen.« Seine Gedanken wanderten zum Frühstück. »Und morgen früh mache ich dir den besten French Toast aller Zeiten. Du wirst so was von begeistert sein.«
»Ivan, ich werde noch fett werden.«
»Wirst du nicht. Wir trainieren die Kalorien wieder ab.«
Elena stand in Julians Küche und traf die Vorkehrungen, um mit Portia Tamales zuzubereiten, als ihr wieder einfiel, dass sie Maria Elena anrufen sollte. Sie hatten zwar Dutzende Tamales im Restaurant, aber als sie dem Mädchen erzählt hatte, wie sich die Frauen an Heiligabend für das Tamales-Fließband versammelten, war Portia nicht davon abzubringen gewesen, es selbst auszuprobieren. Und Elena hatte nichts dagegen einzuwenden.
»Hallo?«, meldete sich Maria Elena mit leicht gereiztem Tonfall.
»Hi, Mom«, sagte Elena. »Wie geht es dir?«
»Elena, h’ita! Wie schön, deine Stimme zu
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