Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness
auf.«
»Er wird mir nicht wehtun, Elena. Da bin ich mir ganz sicher.«
Elena nicht, behielt ihre Meinung aber für sich. »Ich mache mir größere Sorgen darum, was du ihm antun könntest«, sagte sie stattdessen.
»Es ist süß von dir, dass du dir solche Gedanken machst, aber das brauchst du nicht, okay? Wir kommen klar. Sehr gut sogar.« Er nahm mit dem Strohhalm einen Schluck von seinem Pellegrino. »Aber zurück zu dir, Mädchen. Und zu Julian. Unser Boss, o Gott. Was hast du dir denn dabei gedacht?«
»Ich weiß.« Sie schüttelte den Kopf, während sich Julians Gesicht vor ihr geistiges Auge schob, wie er mit Alvin und dem Krokodil spielte, wie er an ihrer Unterlippe sog oder ihren Rücken mit so großer Hingabe massierte. »Ich bleibe auf Distanz, keine Sorge. Und wir haben uns darauf geeinigt, dass mein Job nicht gefährdet ist, egal was zwischen uns passiert.«
»Das meine ich nicht. Er ist nicht der Typ, der einem in den Rücken fällt. Du warst mit einer Menge Männer zusammen, ma chérie . Vielleicht wird es ja langsam Zeit, dass du einen an dich heranlässt.«
»Wovon redest du? Ich verliebe mich doch ständig. Frag Mia.«
»Und immer in Männer, die dir nicht gewachsen sind. Auf die eine oder andere Art.«
»Das stimmt nicht! Was ist mit Timothy?«
»Oh, das verwöhnte englische Bürschchen mit dem IQ eines Streifenhörnchens?«
Sie lachte. »Okay, er war nicht gerade der Hellste. Aber unsere Reisen waren wirklich toll.«
»Dagegen gibt es auch nichts zu sagen, nur war von Anfang an klar, dass er nie so etwas wie dein Seelenverwandter werden kann, und das wusstest du auch.«
»Das stimmt nicht. Als er sich von mir getrennt hat, ging es mir hundsmiserabel. Er hat mir ernsthaft das Herz gebrochen.«
»Niemand hat dir jemals das Herz gebrochen, Elena, weil du es ihnen gar nicht schenkst. Du ziehst eine hübsche Show ab und läufst ein paar Monate mit Trauermiene herum.«
Seine Worte schmerzten. »Manche habe ich wirklich geliebt. Kann sein, dass es ein ganz klein wenig praktisch und situationsbedingt war, sich in Timothy zu verlieben und mit ihm all diese Reisen zu machen, aber Dmitri habe ich wirklich geliebt. Und er hat mir auch ernsthaft das Herz gebrochen.«
»Nein, er hat dich nur fürchterlich geärgert«, widersprach Patrick. »Es hat dir nicht gepasst, dass er sich mit jemand anderem eingelassen hat, aber dieser Mann hat dich wirklich geliebt und konnte einfach nicht zu dir durchdringen, egal was er getan hat.«
Elena lehnte sich auf ihrem Platz zurück und musterte ihn, während ihr aufging, dass sie das Körnchen Wahrheit in seinen Worten nicht leugnen konnte. »Meinst du wirklich, dass ich das tue? Innerlich auf Distanz bleiben?«
»Ja.« Er nahm noch eine Mandel aus dem Schälchen. »Aber ich glaube, diesen hier willst du gern an dich heranlassen. Und das würde dir bestimmt guttun.«
Sie gab ein entnervtes Schnauben von sich. »Patrick, ist dir zufällig entgangen, dass er in einer völlig anderen Liga spielt als ich? Er ist reich, sieht gut aus und könnte an jedem Finger zehn Frauen haben. Und er arbeitet ständig mit wunderschönen Schauspielerinnen zusammen.«
»Und?«
»Und wer könnte da schon widerstehen? Wieder und wieder?«
»Ich habe in seinem Restaurant in San Diego gearbeitet, als er sich von einer seiner Frauen getrennt hat«, erklärte Patrick. »Er hat es sehr schwer genommen. Und er hat von beidem eisern die Finger gelassen – sowohl von Frauen als auch vom Alkohol. Fast drei Jahre lang ist er mit niemandem ausgegangen. Mit keiner einzigen Frau. Das zeigt echte Charakterstärke.«
Sie spürte, dass etwas in ihr aufstieg, ihr die Kehle zuschnürte, ein leiser Anflug von Übelkeit, und fürchtete, im nächsten Moment sogar in Tränen auszubrechen. »Ich darf nicht zulassen, dass ich mir all das wünsche«, flüsterte sie mit einer abwehrenden Handbewegung. »Es ist einfach zu viel.«
»Er ist der Erste, der dich jemals verdient hat«, fuhr Patrick fort und griff über den Tisch hinweg nach ihrer Hand. »Denk mal darüber nach, Elena. Wir alle verdienen etwas Glück. Wir alle.«
»Ich bin aber glücklich«, sagte sie.
Er lächelte. »Du weißt genau, was ich meine.«
Sie kämpfte ihre Angst nieder. »Ich weiß.«
»Und du musst Mia anrufen. Ihr ist es auch passiert. Sie hat sich verliebt, wirklich, wahrhaftig und ernsthaft, und so
gern sie auch hergekommen wäre, konnte sie ihn doch nicht verlassen. Ist das so schlimm?«
»Nein, ist es nicht.« Sie
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