Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness
auf. Ich habe für euch auch etwas.«
Sie gingen nach oben, zwei Hunde, ein Mädchen und zwei Erwachsene, und Elena wurde bewusst, dass dies der erste Weihnachtsmorgen seit Jahren war, der sich auch wie einer anfühlte. Was wäre, wenn -
Denk nicht an morgen , sagte eine Stimme. Ihre eigene. Genieße den Augenblick .
Sie überreichte Julian sein Geschenk und Portia die Spielsachen für ihren kleinen Hund, ehe sie deren Schachteln entgegennahm. Leicht verlegen machten sich alle drei daran, die Päckchen aufzureißen. Portia hatte eine ganze Wagenladung an Geschenken von ihrem Vater bekommen, der darauf
bestand, sie zu Weihnachten zu verwöhnen, weil sie sich in der Schule und im ihr aufgebrummten Sozialdienst so gut gemacht hatte. Alles, was sie allem Anschein nach gebraucht hatte, war eine stabile Umgebung. Sie bekam neue Skier, eine Skihose, Bücher und -
»Ein Laptop? Mein eigener Laptop?«
Julian nickte. »Ich werde dich im Auge behalten, das ist klar, und du kannst ihn oben stehen lassen, aber er gehört dir. Du brauchst nicht um Erlaubnis zu fragen, ob du ihn benutzen kannst.«
Zum zweiten Mal an diesem Morgen schossen Portia die Tränen in die Augen. Sie sprang auf und schlang ihm die Arme um den Hals, wobei ihr die karierte Schlafanzughose beinahe über den Hintern rutschte. Elena senkte den Kopf und kam sich wie ein Eindringling vor.
Aber nur einen kurzen Moment lang. Denn Portia überhäufte sie förmlich mit Geschenken – wunderschöne Kristallglasohrringe, ein silbernes Armband und eine Bluse mit weit geschnittenen Ärmeln, alles genau nach ihrem Geschmack.
Julian überreichte ihr eine kleine Schachtel – nicht so wie eine Schmuckschatulle, aber klein genug, um ihre Neugier zu wecken. »Du zuerst«, sagte sie nervös.
Beim ersten Geschenk handelte es sich unübersehbar um ein Buch. » Die besten Latkes-Gerichte «, las er und starrte es einen Moment lang an. Elenas Nervosität wuchs. Verstand er den Hinweis?
Er hob den Kopf und lächelte. »Perfekt. Danke.«
»Und das hier gehört dazu.«
In der anderen Schachtel befand sich eine kleine, antike Menora, die sie im Internet aufgestöbert hatte. Sie stammte aus einem Haushalt in New Jersey. Er nahm sie heraus. »Danke, Elena«, sagte er mit belegter Stimme, griff nach
ihrer Hand und drückte sie. Erst in diesem Augenblick bemerkte sie, dass er Mühe hatte, nicht von seiner Rührung übermannt zu werden.
»Dein eigentliches Geschenk ist noch nicht da«, sagte er. »Ich habe es bestellt, aber es gab eine kleine Verzögerung. Deshalb kann ich dir heute nur eine Kleinigkeit schenken, die dir vielleicht etwas Freude macht.«
Grinsend öffnete sie das Päckchen, das eine Figur des Día de los Muertos enthielt, ein Skelett mit Rosen im Haar in einer winzigen Küche. Sie lachte und küsste ihn. »Es ist wunderbar«, sagte sie. »Danke.«
Ivans French Toast
(Der perfekte Start ins neue Jahr!)
6-8 dicke Scheiben Rosinenzopf oder etwas ähnlich Reich-
haltiges wie Brioche
5 Eier
½ Tasse Milch
Je 1 TL abgeriebene Orangen- und Zitronenschale
½ TL Vanille
Puderzucker und Himbeeren
Eier, Milch, Orangen- und Zitronenschalen und Vanille in einer Glasschüssel verquirlen. Eine Pfanne erhitzen (Wassertropfen müssen auf dem Pfannenboden tanzen und dann sofort verdunsten), die Brotscheiben hineingegeben und mit der Ei-Milchmischung vollsaugen lassen. Goldbraun braten lassen. Mit frischer Butter, Himbeeren und Puderzucker garnieren.
ZWEIUNDZWANZIG
D er Jahreswechsel brachte strengen Frost und verwandelte die gesamte Region in eine Eisbahn, obwohl die Streu- und Räumfahrzeuge auf Hochtouren arbeiteten. Es fiel ausreichend Schnee, um die Pisten in einem optimalen Zustand zu halten, und Aspen war in Feierlaune. Die Hotels waren ausgebucht, die Restaurants bis auf den letzten Platz besetzt, alle waren bester Stimmung und verdienten sich eine goldene Nase an den Touristen und dem Skifahrervolk, das sich unter die Reichen und Schönen mischen wollte.
Das Orange Bear war jeden Abend ausgebucht – die Mundpropaganda war hervorragend, obwohl ihnen die schlechten Kritiken immer noch zu schaffen machten. An dem Tag, als die Januarausgabe des Condé Nast Traveller herauskam, kauften Elena und Julian sämtliche Exemplare in der ganzen Stadt auf und warfen sie in die Mülltonne hinter dem Restaurant. Elena grinste. »Schon besser!«
Die neue Küchencrew spielte sich allmählich aufeinander ein. Zwar brandeten einige Machtkämpfe zwischen den Postenköchen auf, und
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