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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
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es lag auf der Hand, dass zwischen Ivan und Dag niemals dieselbe friedliche Ruhe herrschen würde wie zwischen ihm und Juan, aber der Däne erwies sich als sehr talentiert und zuverlässig, deshalb behielten sie ihn. Zweimal musste Elena zwischen die Streithähne gehen, aber ansonsten kümmerte sie sich nicht um sie. Das Ganze war eine rein persönliche Angelegenheit zwischen den beiden.
    Sie vermisste Juan. Schrecklich sogar. Er war ein erstklassiger
Koch mit einem ausgleichenden Naturell, das ihm half, die Wogen in der Küche zu glätten, aber vor allem fehlte ihr Juan als Mensch. Dieses Zwinkern in seinen Augen, seine altmodisch guten Manieren, ihr Geplänkel auf Spanisch. Seine Gegenwart hatte sich angefühlt, als hätte sie jeden Tag ein Stück Heimat um sich. Sie hatte sich auf ihn verlassen, auf seinen besänftigenden Einfluss, und sie wünschte, er wäre wieder bei ihnen. Mit Hectors und Tansys Hilfe fanden sie heraus, aus welchem Dorf er stammte, und sie bat Julian, ihr bei der Suche nach ihm zu helfen. Vielleicht erreichten sie bei den Behörden ja etwas, wenn sie darum ersuchten, speziell diesen Koch wieder beschäftigen zu dürfen. Den Versuch war es jedenfalls wert.
    In der Zwischenzeit griff Elena in puncto Legalität der Mitarbeiterpapiere eisern durch. Hector legte tatsächlich eine gültige Greencard vor, und seine Schwester heiratete einen Amerikaner – wahrscheinlich, um ebenfalls gültige Papiere zu ergattern, doch das war nicht Elenas Angelegenheit. Eine Gesetzeslücke gestattete es ihnen, eine festgelegte Anzahl an Arbeitserlaubnissen einzufordern, die sie mit Freuden in Anspruch nahmen.
    Außerdem schrieb Elena reihenweise Briefe – an ihren Kongressabgeordneten, an Senatoren, ans Rathaus und an die Stadtverwaltung, ja, sogar an den Präsidenten. Ihrer Meinung nach waren die Gesetze völlig idiotisch und halfen niemandem wirklich – weder den Arbeitgebern noch den illegalen Einwanderern, die auf der Suche nach Jobs ins Land strömten, ebenso wenig den amerikanischen Staatsbürgern, von denen behauptet wurde, sie wollten die Jobs haben, die die Illegalen mit Beschlag belegten. Niemand profitierte davon.
    Zahllose Projekte in der Stadt mussten eingestellt werden, weil es kein Personal gab, mit denen sie sich umsetzen ließen.
Die Schlaglöcher in den Straßen wuchsen auf die Größe von kleinen Tümpeln an, weil es keine Leute gab, die die Baufahrzeuge und -maschinen bedienten. Restaurants konnten lediglich siebzig bis achtzig Prozent ihrer Gästekapazität bedienen, und auf brach liegenden Baustellen flatterten die Plastikplanen im eisigen Winterwind.
    Die Dezimierung des Küchenpersonals hatte dazu geführt, dass Elena nun eine Küche mit einem überdurchschnittlich hohen Frauenanteil leitete – sie, Tansy und Hectors Schwester an der Spülmaschine, Katya, die sie bei der Party in Julians Haus kennengelernt hatte und die ihnen nun als neue Auszubildende beziehungsweise Küchensklavin zur Seite stand. Ivan hatte eine weitere Hilfskraft aufgestöbert, ein stämmiges Mädchen mit verschlagenem Blick, die nicht viel redete, aber mit dem Messer umgehen konnte wie keine andere.
    Die einzige echte Herausforderung für Elena war ihr Körper. Der sich anfühlte, als zerfalle er langsam, aber sicher in seine Bestandteile. Der heiße Whirlpool half zwar, außerdem hatte sie inzwischen eine zweite Masseurin gefunden, die sie zusätzlich zu ihrer wöchentlichen Behandlung bei Candy besuchte. Darüber hinaus schwang sie sich jeden Tag für eine Stunde aufs Laufband, da lange Märsche wegen des mittlerweile meterhohen Schnees unmöglich waren.
    Aber nichts half wirklich. Mittlerweile litt sie nahezu ununterbrochen an Schmerzen im Rücken und in den Hüften, schluckte immer mehr Medikamente, die sie reizbar und manchmal etwas wirr machten. Die meiste Zeit gelang es ihr, ihren Zustand zu kaschieren, doch die Anstrengung zeigte sich auf ihren Zügen, raubte ihr jede Energie.
    Heimlich suchte sie einen Arzt auf, der anhand einer Röntgenaufnahme ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigte – sie würde weitere Operationen brauchen. Für ihre von
Arthritis geplagte Hüfte konnte nicht allzu viel getan werden, mit dem Eingriff an der Wirbelsäule hingegen könnte eine Menge erreicht werden, meinte der Arzt. Doch sie würde für vier bis sechs Monate ein Korsett tragen müssen, und während der ersten beiden Monate würde sie nicht aufstehen können, zumindest nicht lange.
    Und sie würde Hilfe brauchen. Jede

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